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Kolumbien: Gericht entkriminalisiert Schwangerschaftsabbruch
Die Nachricht ist Anlass für Jubel auf dem ganzen Kontinent: Das kolumbianische Verfassungsgericht hat mit fünf zu vier Stimmen beschlossen, den Straftatbestand des Schwangerschaftsabbruchs bis zur 24 Schwangerschaftswoche aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Innerhalb dieser Frist sollen Frauen legal eine Schwangerschaft beenden können. Das Gericht hat die Politik aufgefordert, schnell die gesetzlichen Regelungen zu schaffen, um dieses Urteil umzusetzen. Damit setzt sich Kolumbien mit an die Spitze im Kampf um die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und für sexuelle und reproduktive Rechte von Frauen. Die 24-Wochen-Frist ist die weitreichendste in ganz Amerika, selbst in Kuba, wo Abbrüche bereits seit 1965 legal sind, gilt eine 12-Wochen-Regelung. Doch im Unterschied zu Kolumbien ist ein Interruptio in Kuba nur dann strafbar, wenn er aus Gewinnstreben, außerhalb des Gesundheitssystems oder gegen den Willen der Frau vorgenommen wird. In Kolumbien bleibt der Abbruch nach der 24. Woche ein Verbrechen, für das den Frauen und dem medizinischen Personal eine Freiheitsstrafe droht. Die Bewegung Causa Justa por el aborto, die sich für die vollständige Legalisierung von Schwangerschaftabbrüchen stark macht, betont deshalb, das dieses Urteil ein wichtiger Etappensieg, aber noch nicht zufriedenstellend ist. Die Entscheidung einer Frau, ob sie eine Schwangerschaft abbricht oder nicht, müsse unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit und nicht des Strafrechts betrachtet werden. (Bildquelle: Laura_Avellaneda_Cruz_flickr_CC)
Deutsche Philosophen(Familien) und Lateinamerika – Drei Doppel-Vignetten

In Lateinamerika heißt es, es sei, neben der französischen, vor allem die deutsche Philosophie, die dort besonders tiefe Spuren hinterlassen hat. Doch in der Überschrift zu diesem Aufsatz ist ganz bewusst von deutschen Philosophen die Rede und nicht von deutscher Philosophie. Das heißt, zwei Missverständnisse sollten nicht aufkommen: Erstens: Hier geht es zwar auch, aber nicht vor allem und schon gar nicht systematisch um die lateinamerikanische Rezeption ...
Lateinamerika: Entwaldung nach wie vor erschreckend hoch
Im Januar 2022 war die entwaldete Fläche in Brasilien fünfmal größer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit 430 km² umfasst sie ein Gebiet, das mehr als sieben Mal größer ist als Manhattan/ New York. Damit werden die Greenwashing-Kampagnen der Regierung Bolsonaro ad absurdum geführt, zu deren ersten Maßnahmen die Aufweichung des gesetzlichen Schutzes der Waldgebiete Brasiliens gehört hatte. Der WWF schätzt, dass allein die Waldbrände im Amazonasgebiet für 1,1 Prozent der globalen Kohlendioxid-Emissionen des Jahres 2019 verantwortlich sind, was 80 Prozent der brasilianischen Emissionen entspricht. Mit 12,2 Prozent Anteil an den globalen Waldgebieten ist Brasilien nach Russland (20,1 Prozent) das Land mit der größten Waldfläche, gefolgt von der DR Kongo (8,5 Prozent, den USA (7,6 Prozent) und China (5,4 Prozent). Der Schutz und Erhalt des Waldes bildet einen entscheidenden Pfeiler im Kampf gegen den Klimawandel. Vorangetrieben wird die Entwaldung in Brasilien wie auch in andern lateinamerikanischen Staaten vor allem durch die rapide Ausweitung der Viehzucht, des Sojaanbaus und der Palmölproduktion. Dementsprechend hoch sind die Entwaldungsraten in den Ländern, in denen diese Varianten der kommerziellen Landwirtschaft zu den wichtigsten Exportsektoren gehören. So verlor Brasilien im Zeitraum von 1990 bis 2020 15,7 Prozent seiner Waldfläche. Ähnlich hoch lagen sie in den Nachbarländern Argentinien (minus 18,8 Prozent) und Bolivien (minus 12,1 Prozent). Spitzenreiter ist Paraguay mit minus 37 Prozent. In Lateinamerika (ohne Karibik) weisen nur Uruguay (plus 154,5 Prozent), Chile (plus 19,5 Prozent) und Costa Rica (plus 4,4 Prozent) eine positive Bilanz auf. Auch die Inseln der Großen Antillen haben ihre Waldfläche ausweiten können. An der Spitze liegt Kuba mit plus 57,5 Prozent, gefolgt von Puerto Rico (plus 55 Prozent), der Dominikanischen Republik (plus 34,4 Prozent) und Jamaika (plus 14,6 Prozent). Mit Ausnahme Costa Ricas haben die Länder Zentralamerikas zum Teil große Waldverluste zu verzeichnen, wobei Nicaragua (minus 46,7 Prozent) und Guatemala (minus 26,2 Prozent) die Negativbilanz anführen (weitere Angaben im globalen Vergleich). An der weiter voranschreitenden Entwaldung haben multinationale Konzerne einen maßgeblichen Anteil. Von den 13 Unternehmen, die dabei eine führende Position einnehmen, kommen sieben aus den USA: Cargill (Platz 1), BlackRock (Platz 2), Walmart (Platz 4), Starbucks (Platz 9), McDonald's (Platz 10), Yum! Brands (Platz 11) sowie Procter & Gamble (Platz 12). Drei sind asiatische Unternehmen: Wilmar International Ltd., einer der führenden Agrarkonzerne Asiens mit Sitz in Singapur (Platz 3), die Korindo Group PT aus Indonesien, die vor allem im Holz- und Ölpalmgeschäft tätig ist (Platz 7) sowie die Yakult Honsha Co. Ltd aus Japan, zu deren wichtigsten Geschäftsfeldern Pharmazie und Kosmetik gehören (Platz 8). Zwei europäische Unternehmen – IKEA und Ahold Delhaize – belegen die Plätze 6 bzw. 13. Der brasilianische Konzern JBS, einer der größten Fleischproduzenten der Welt, liegt auf Rang 5 (weitere Informationen). (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_soleb)
Ein Leben in Farbe – Ein Interview mit der Künstlerin Silvia Monge

Sie ist in Costa Rica geboren und eine der bekanntesten Künstlerinnen dieses Landes. Ausgewählt und eingeladen zu etlichen internationalen Aquarell Festivals und Biennalen auf vier Kontinenten. Sie ist Teil der Jury bei internationalen Wettbewerben und unterrichtete Workshops in den USA, Mexiko, Portugal und Costa Rica. Mit 19 besuchte sie eine Aquarellwerkstatt eines bekannten Künstler ...
Amor, amante (Tríptico)

Amor, amante./ Me desprendo de todo aquello que me causa timidez para ir hacia tí/y me visto de los colores azules de la eternidad como el cielo./Recíbeme en el interior de tu interior, y tu exterior asimismo./Abrázame : quiero que tus brazos que me ciñen me den seguridad./Sé mi puerto a donde llego cual un bote o una embarcación pequeña/...
El Salvador: Rutilio Grande selig gesprochen
Am 22. Januar 2022 wurde in San Salvador, vor dem Monument „Al Divino Salvador del Mundo“, Pater Rutilio Grande selig gesprochen. Wegen der Pandemie war die Zahl der Gäste auf 6.000 beschränkt. Präsident Bukele war allerdings genauso wenig unter ihnen wie Bürgermeister Durán. Anwesend war Vizepräsident Félix Ulloa. Mit der Messe zur Seligsprechung endete ein kirchlicher Prozess, der 2014 seinen Anfang genommen hatte. Zelebriert wurde sie – im Auftrag von Papst Franziskus – von Kardinal und Weihbischof Gregorio Rosa Chávez. Dieser hatte einst eine wichtige Rolle im salvadorianischen Friedensprozess gespielt, seinerseits gekrönt vom Friedensvertrag von Chapultepec vor genau 30 Jahren. Die Ehre der Seligsprechung wurde dabei nicht nur Pater Grande zuteil, sondern auch Manuel Solórzano, Nelson Lemus (und damit erstmals salvadorianischen Laien) und dem italienischen Franziskaner Cosme Spessotto. Alle vier gelten in der katholischen Kirche schon länger als Märtyrer, was eine Seligsprechung legitimiert. Märtyrer wurden sie, weil sie am 12. März 1977 bzw. am 14. Juni 1980, noch vor dem Beginn des Bürgerkrieges, von einer Todesschwadron bzw. der Nationalgarde erschossen wurden. Die Schwadron operierte auf Betreiben der oligarchischen Unternehmer-Vereinigung FARO, und der Mord geschah auf einer Landstraße. Pater Grande, der Küster Solórzano und der erst 16jährige Lemus fuhren auf ihr zum Gottesdienst in ihr Heimatdorf El Paisnal. Ihre Leichen wurden in Tücher gewickelt und vor den Altar der Pfarrkirche gelegt. Drei Jahre später wurde auch Bruder Spessoto getötet, in seiner Kirche, kurz vor einer Eucharistiefeier. Insgesamt sind 20 salvadorianische Geistliche, darunter zwei Bischöfe, vier US-amerikanische Nonnen sowie sechs in ihrer Mehrheit spanische Jesuiten-Patres bzw. -Professoren der Zentralamerikanischen Universität ermordet worden. Zum bekanntesten Opfer wurde zweifellos der vom Vatikan 2015 heiliggesprochene Erzbischof Oscar Arnulfo Romero. Beide, Grande und Romero, waren, wiewohl nicht kritiklos, freundschaftlich verbunden. Pater Grande erfüllte bei der Bischofsweihe Romeros das Amt des Organisators und Zeremonienmeisters. Und, dies vor allem, es war Rutilios gewaltsamer Tod, der – den zu jener Zeit noch konservativen „Lieblingskandidaten der Oligarchie“ – Romero so erschüttern sollte, dass sich dieser entschloss, seinem Freund zu folgen und fortan dezidiert die Repression im Land anzuprangern. Drei Jahre später wurde er selbst von ebendieser Repression gemeuchelt. Dass Rutilio die genannte „Umkehr“ Romeros bewirkt hat, bezeichnete Papst Franziskus als „Wunder“. Damit kann nun auch Im Fall von Rutilio Grande der – stets langwierige – Vorbereitungsprozess einer Heiligsprechung auf den Weg gebracht werden. Grande, geboren 1928, hatte zunächst, in Spanien, noch eine vorkonziliare Ausbildung erhalte, war aber dann, in Belgien, mit den Ideen des II. Vatikanischen Konzils und der 1968 von der Bischofsversammlung in Medellín verkündeten (befreiungstheologischen) „Option für die Armen“ in Berührung gekommen. Anfangs Katechet in der Gesellschaft Jesu, wurde „Tilio“ bald, nicht zuletzt aufgrund dieser Eindrücke, Priester in seinem Heimatdorf El Paisnal. Hier setzte er sich für die christlichen Basisgemeinden ein, an denen sich in El Salvador mehr als 2.000 Bauern beteiligten. Zu Beginn eher unsicher und verschlossen, wurde er letztlich von den Bauern als konsequenter Verfechter der sozialen Rechte der Landbevölkerung geschätzt, gar als „zärtlicher“ Priester geliebt. Berühmt geworden ist seine Predigt vom 13. Februar 1977, in der er verkündete: „Ich fürchte, Brüder und Schwestern, wenn jetzt Jesus von Nazareth von Galilea nach Judäa zurückkäme – so als ob von Chalatenango nach San Salvador – würde man ihn (…) bereits in Apopa gefangen nehmen und ins Gefängnis werfen.“ Die christlichen Basisgemeinden standen in engem Bezug zu den Bauerngewerkschaften FECCAS und UTC, die ihrerseits Verbindungen zu Guerillas eingingen. Daher galt auch Rutilio Grande, obwohl er die pastorale Tätigkeit ausdrücklich von der politischen trennte und gegen jede, auch die linke, Gewalt auftrat, seinen Feinden als „Kommunist“. (Bildquelle: wiki_cc)
Honduras: Xiomara Castros Amtsantritt von institutioneller Krise überschattet

Nachdem Xiomara Castro am 28. November vergangenen Jahres die Präsidentschaftswahlen klar gewonnen hatte, sah sie sich noch vor ihrer Amtseinführung, die in Honduras traditionell am 27. Januar stattfindet, mit einer ernsten politischen Krise konfrontiert. Kurz zuvor, am 21. des Monats, war es auf der ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments zum Eklat gekommen. Verursacher der unerwarteten Krise war ...
Neue Arten der Erorberung: Das Gold, das blutet statt zu glänzen

Für manche Objekt der Begierde, für andere ein Schutzraum für Spekulationen; ein Rücklagenparameter der meisten Banken der Welt. Wie dem auch sei, Gold bleibt ein janusköpfiges Metall: Verblendung einerseits, Schmerz andererseits. Jährlich werden 3 300 Tonnen Gold weltweit ausgebeutet. 49 Prozent entfallen auf die Herstellung von Uhren und Schmuck, 29 Prozent auf Investitionen, fünfzehn Prozent werden von Zentralbanken gekauft und die restlichen sieben Prozent werden ...
Mexiko: Wieder Journalisten ermordet
Seit dem Amtsantritt des mexikanischen Präsidenten López Obrador wurden in Mexiko 48 Journalisten ermordet. Das heißt, ihm ist es in seiner Amtszeit nicht gelungen, die Gewalt gegen Medienvertreter zu stoppen. Kritiker werfen ihm vor, er hätte auch wenig für dieses Ziel getan. Mexiko bleibt für Journalisten das gefährlichste Land der Welt, Kommentatoren zufolge auch das einzige, in dem sich das Ausmaß der Gewalt gegen Journalisten nicht geändert hat. Und wie es scheint, bleibt das auch im Jahr 2022 so. Am 10. Januar war in Veracruz ein durch Stichwunden schwer verletzter Mann aufgefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo er starb. Einige Tage später konnte er als José Luis Gamboa Arenas identifiziert werden. Gamboa hatte das digitale Medienunternehmen „El regional del Norte“ (Inforegio) gegründet, über das er wöchentlich Nachrichten verbreitete. Dort beschäftigte er sich auch mit den Verbindungen der lokalen Behörden zum organisierten Verbrechen. Gestern, nur eine Woche nach Gamboas Ermordung, wurde der Fotojournalist Margarito Martínez Esquivel beim Verlassen seines Hauses in Tijuana erschossen. Auch er beschäftigte sich mit der Gewalt in seiner Region. Martínez hatte sich auf Polizei- und Kriminalreportagen spezialisiert und arbeitete für verschiedene nationale und internationale Medien. Bereits im vergangenen Dezember war er von Personen bedroht worden, die verdächtigt werden, mit kriminellen Gruppen in Verbindung zu stehen. Vertreter von Journalistenorganisation forderten die Behörden jetzt auf, die Todesfälle vollständig zu untersuchen. Allerdings, auch das ist Alltag in Mexiko, bleiben 90 Prozent der Morde an Journalisten straffrei. (Bildquelle: eneas_de_troya_cc)
Melo, Patrícia: Trügerisches Licht

In dem Kriminalroman „Trügerisches Licht“ (Fogo-Fátuo, 2014) der Brasilianerin Patrícia Melo leitet Azucena Gobbi die Abteilung für Spurensicherung der Zentralen Mordkommission in São Paulo. Mit ihrem achtzigjährigen Vater Damaso, „dem Kommissar ihrer Kindheit, dem alten italienischen Löwen aus Guarulhos, als der er in der Stadt bekannt war“, teilt sie ...