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Kolumbien: Kongress hält die gesetzliche Ratifizierung des Escazú-Abkommens auf
Gestern stimmte der Kongress über den Entwurf zum Abkommen von Escazú (sp.: Acuerdo de Escazú) ab. Umweltschützer:innen, Akademiker:innen, Wissenschaftler:innen und viele weitere Akteur:innen hatten bereits umfassende Demonstrationen organisiert, um die Gesetzgebung zu einer Ratifizierung dieses entscheidenden Dokuments zu bewegen. Herzstück des Abkommens ist der Schutz von Umweltaktivist:innen durch die Regierung. Umweltschützer:innen in Kolumbien befinden sich leider allzu oft in ständiger Lebensgefahr; die Zahl der Todesopfer ist schockierend. Laut einem Bericht von Global Witness kamen zwischen 2015 und 2019 vier Umweltschützer:innen pro Woche gewaltsam ums Leben. Kolumbien führt somit die traurige Statistik über Gewalt gegen Umweltaktivist:innen weltweit an; 212 Todesopfer gab es 2019 zu beklagen. Trotz der alarmierenden Zustände schiebt der Kongress die Unterzeichnung eines national bindenden Gesetzesentwurfs im Sinne des Abkommens immer wieder auf. Am Tag der Erde, den 22. April 2020, trat das lateinamerikanisch-karibische Abkommen von Escazú in Kraft. 2015 beteiligte sich Duque an den Verhandlungen, unterschrieb aber erst vier Jahre später. Im März 2020 zögerte er den Gesetzesentwurf zur Umsetzung des Abkommens auf nationaler Ebene erneut hinaus, bis Ende Juli 2020. Obwohl der Entwurf endlich in den Kongress gelangt ist, geht das nötige Verfahren nur stockend voran. Mehrere Kongressabgeordnete bekunden offen ihre Ablehnung hinsichtlich des Projekts. Als Grund wird häufig die angebliche „Unvereinbarkeit von Wirtschaft und Nachhaltigkeit“ vorgeschoben. Für zahlreiche kolumbianische und internationale Umweltorganisationen wäre die legale Verankerung des Umweltschutzes ein Meilenstein (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_teje).
El Plumas (Erzählung)

–Quizá recuerdes el océano de hojas, ramas y troncos, el cielo que viene y va, el celeste arriba que se vuelve verde abajo y el verde que se vuelve celeste. Vas hacia el celeste, vuelves al verde, te sumerges. Los compañeros que te siguen, a los que sigues, miles de aromas, miles, millones de ramas y hojas. Descansas, vuelve a subir, nuevamente el océano verde queda abajo y junto a tí ...
Novela negra. Krimis aus Lateinamerika

Für Bertolt Brecht war er ein intellektueller Genuss; er liebte ihn, vor allem das Schema, das Schablonenhafte, das ihn auszeichnet. Ernst Bloch hielt ihn für eher minderwertig, nannte ihn „flach“. Dieses Urteil teilt der Philosoph mit vielen Kollegen, vor allem hierzulande, wo man alles Kulturelle gerne in „hoch“ und „trivial“ einzuteilen pflegt. Die Rede ist vom ...
Peru: Wer wird das Land regieren?
Am heutigen Mittwoch waren kurz nach Mitternacht (Ortszeit) 98 Prozent der Stimmen der zweiten Runde der peruanischen Präsidentschaftswahlen ausgezählt. Danach führt der Kandidat von Peru libre, Pedro Castillo, mit 50,24 Prozent. Seine Kontrahentin, Keiko Fujimori von der Fuerza Popular mit 49,76 Prozent, knüpft nun ihre letzte Hoffnung an die Peruaner und Peruanerinnen, die im Ausland wählen. Von den dort abgegebenen Wahlzettel sind nach Angaben der obersten Wahlbehörde ONPE (Oficina Nacional de Procesos Electorales) inzwischen fast 90 Prozent ausgezählt, wobei zwei Drittel (66,243 Prozent bzw. 178.666 Stimmen) auf Keiko Fujimori entfallen. Pedro Castillo erhielt lediglich 91.049 Stimmen von seinen Ausland wählenden Landsleuten, was 33,757 Prozent entspricht. Das Kopf-an-Kopf-Rennen noch kurz vor Bekanntgabe der Endergebnisse zeugt ebenso wie die politische Positionierung der beiden Kandidaten und die geographische Verteilung der Stimmen vom hohen Polarisierungsgrad der Wahlen. Pedro Castillo, ein Dorfschullehrer aus der Region Cajamarca im Norden Perus, vertritt linke Positionen, während Keiko Fujimori, die Tochter von Alberto Fujimori, der das Land von 1990 bis 2000 regiert hatte und wegen verschiedener Verbrechen zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, weit recht steht. Castillo konnte in den Anden sowie in Südperu die Mehrheit (dort z.T. über 80 Prozent) gewinnen, wo große Teile der Bevölkerung unter den Folgen des Bergbaus leiden und die Armut hoch ist. Fujimori hat ihre Hochburgen in der Hauptstadt Lima, an der Pazifikküste und im größten Teil des Amazonastieflandes. Vor allem zwei Faktoren haben dort Einfluss auf die Stimmabgabe: Zum einen wird in Teilen der Bevölkerung das Erbe von Alberto Fujimori, der Peru seit seinem Selbstputsch 1993 diktatorisch regiert hatte, positiv bewertet; zum anderen verheißen die an der Küste angesiedelte Exportwirtschaft und die Möglichkeiten der Hauptstadt bessere Beschäftigungs- und Aufstiegschancen. Nachdem Keiko Fujimori bei der Auszählung der Stimmen zunächst geführt hatte, wurde sie am Dienstag von ihrem linken Gegenspieler überholt. Obwohl die Beobachtermission der OAS den Wahlen einen normalen Verlauf ohne Unregelmäßigkeiten bescheinigt hat, spricht Keiko Fujimori inzwischen von Wahlbetrug. Es bleibt zu hoffen, dass trotz der knappen Wahlentscheidung das offizielle Endergebnis von beiden Seiten akzeptiert wird. Ansonsten könnte die angespannte Situation schnell in Gewalt und Chaos umschlagen (Bildquelle: ParteienLogos_CC).
Von der Pax Britannica zur Pax Americana II – Londoner City versus Monroe-Doktrin: Wem gehört die Westliche Hemisphäre?

Die Pax Britannica repräsentiert eine höchst ambivalente Machtkonstellation. Einerseits gilt sie als Krönung globaler britischer Vormacht, andererseits war sie selbst aus der Londoner Perspektive kein Jahrhundert des Friedens. Zwar gab es zwischen dem Wiener Kongress 1815 und dem Krimkrieg 1853-1856 auf europäischem Boden zwischen den Großmächten keine Kriege, aber bereits die Niederschlagung der Revolutionen des Jahres ...
Kuba: Aufruf gegen die Blockade in schwierigen Zeiten
Nach Angaben der kubanischen Regierung benötigt das Land 20 Millionen Spritzen, um die Impfung der Bevölkerung abzuschließen. Wenngleich Kuba bisher fünf verschiedene Impfstoffe zur Bekämpfung von Covid-19 entwickelt hat (Soverana 01, 02 und Plus, sowie die sogenannten Abdala und Mambisa) und als erstes »Peripherieland« in der Lage sein könnte, seinen Bedarf mit Impfstoffen aus eigener Produktion zu decken, hat die Insel ernsthafte Schwierigkeiten, diese und andere medizinische Instrumente zu importieren. Das Embargo, das bereits 1960 von der US-Regierung des damaligen Präsidenten Dwight D. Eisenhower eingeführt wurde, hindert Kuba immer noch auch daran, grundlegende Versorgungsgüter zu erhalten, um mehr Impfstoffe zu produzieren, um somit schnellere Fortschritte bei der Immunisierung seiner Bevölkerung zu machen. In dem von sozialer und wirtschaftlicher Rückständigkeit geprägten Kontext der Pandemie erreichten die Verordnungen und Bestimmungen, die von der US-Regierung erlassen wurden, um die Blockade zu verstärken, ein besonders hohes Ausmaß. Allein von der Administration des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wurden 243 Sanktionen gegen den Inselstaat verhängt. Unter dem Moto »die Blockade tötet – eure Solidarität tötet die Blockade« führen Solidaritätsgruppen aus mehreren Ländern eine internationalle Hilfskampagne durch, um Kuba mit Spritzen zu beliefern. Bislang sind von einer Bevölkerung von ca. 11,3 Millionen etwa 10 Prozent geimpft worden – was durch eine Mitte Mai von der kubanischen Regierung gestartete massive Gesundheitskampagne erreicht wurde. Am 23. Juni wird Kuba der UN-Vollversammlung den Bericht »Notwendigkeit der Beendigung der von den Vereinigten Staaten von Amerika gegen Kuba verhängten Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade« zur Prüfung vorlegen (Bildquelle: eldiariodelatinoamerica.com).
Víctor Montoya – Microcuentos – Teil 13

QUETZAL veröffentlicht exklusiv die deutsche Übersetzung einer weiteren Reihe von „Microcuentos“ des bolivianischen Schriftstellers Víctor Montoya. Wenn der Affe ein naher Verwandter des Menschen ist, sagte sich ein Schimpanse im Käfig, ist es also nur folgerichtig, dass Tarzan ...
Bolivien: Goldhandelsunternehmen soll Einnahmen zurückgewinnen
Im ersten Jahr der Coronakrise sank das Bruttoinlandsprodukt Lateinamerikas um gut neun Prozent. In Bolivien traf die Krise insbesondere auch den Bergbausektor, der schon länger mit Problemen zu kämpfen hat. Die vorübergehende Schließung zahlreicher Unternehmen aufgrund von Quarantänemaßnahmen führte zu starken Fördereinschränkungen und damit zu Einnahmeverlusten. Zusätzlich bedingte die Krise, dass die Mineralienpreise auf dem Weltmarkt sanken. Für Bolivien führte das bis zum November letzten Jahres zu einen Rückgang der entsprechenden Exporterlöse um 31 Prozent. Doch neben Corona gibt es einen weiteren Faktor der den Niedergang des bolivianischen Bergbausektors beeinflusst und der mit Gold das Metall betrifft, das auf dem Weltmarkt nach wie vor Höchstpreise erzielt. Der Goldexport des Landes ist sehr instabil, er schwankt von Jahr zu Jahr stark. Der Grund für diese Schwankungen ist die unzureichende Kontrolle des Goldabbaus durch den Staat. Die Behörden haben keinen Überblick über die tatsächliche Fördermenge des Edelmetalls, da Unternehmen ihre Erträge nicht wahrheitsgemäß deklarieren und so Lizenzgebühren und Steuern sparen. Spezialisten gehen davon aus, dass mindestens 40 Prozent des abgebauten Goldes illegal gehandelt werden. Dem Land gehen deshalb pro Jahr schätzungsweise Einnahmen in Höhe von mehr als 1.000 Millionen US-Dollar verloren. Dem soll nun Einhalt geboten werden. Die bolivianische Regierung gab vor wenigen Tagen den Plan bekannt, ein Goldhandelsunternehmen zu gründen, um den Schmuggel zu stoppen. In Zusammenarbeit mit der Zentralbank will man die Kontrolle über die Einnahmen aus der Goldförderung erlangen. In die Arbeit sollen auch die regionalen Regierungen und Bürgermeister einbezogen werden, die im Ergebnis mehr Lizenzgebühren für die Ausbeutung von Gold erhalten (Bildquelle: ToniSPoy_cedib_com).
Chile: Sieg für Unabhängige und neue politische Strömungen bei Mega-Wahlen

Am 15. Und 16. Mai waren die ChilenInnen aufgerufen gleich vierfach ihre Stimme abzugeben: Sie wählten neue RegionalgouverneurInnen, BürgermeisterInnen und Stadt- bzw. GemeinderätInnen, sowie zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die Mitglieder des Verfassungskonvents. Nach Forderungen einer neuen Verfassug mit demokratischer Legitimation – die aktuelle stammt noch aus der Zeit der Militärdiktatur – im Kontext der gewaltsamen Proteste Ende des Jahres 2019 und einem Referendum für eine neue Verfassung im vergangenen Oktober, sollen die nun gewählten 155 Mitglieder innerhalb von neun Monaten eine neue Verfassung ausarbeiten, die 2022 in einer Volksabstimmung angenommen oder abgelehnt werden kann. Die Ergebnisse der Wahlen sind ein klares Stimmungsbild, das zeigt, dass den traditionellen Parteien das Vertrauen entzogen wurde. Mehrheitlich setzen sich demonstrativ unabhängige KandidatInnen oder Mitglieder neuer politischer Parteien durch, die sich insbesondere seit den Studierendenprotesten 2011/12 gegründet hatten. So entfallen nun nur 37 Sitze auf die rechtskonservativen Parteien der Regierungskoalition und 26 auf das Mitte-Links-Bündnis der etablierten Parteien. Alle anderen Sitze sind wie folgt verteilt: 26 für die linke Bewegung „Liste des Volkes“, 25 für „Ich stimme für Würde“ (Linksbündnis mit den Parteien gegründet von Studierenden der Proteste 2020/21 wie Revolución Democrática, Comunes, Convergencia Social), 11 für die Liste der „Unabhängigen-Nicht-Neutralen“, 11 für einzelne unabhängige KandidatInnen sowie 17 garantierte Sitze für indigene VertreterInnen. Daneben wurden zum ersten Mal GouverneurInnen in den 16 Regionen direkt gewählt – dieser politische Posten entspicht den nun abgeschafften „Intendentes“, welche vom Präsidenten ernannt wurden. Während es in den meisten Regionen eine Stichwahl geben wird, gewann in Valparaíso überraschend der Unabhängige Rodrigo Mundaca, welcher Sprecher der “Bewegung zur Verteidigung des Wasserzugangs, der Erde und des Umweltschutzes“ ist. Bemerkenswert ist zudem der Wahlausgang in der Hauptstadtregion, wo der Christdemokrat Claudio Orrego und Karina Oliva vom Linksbündnis „Ich stimme für Würde“ nach einem Kopf-an-Kopf Rennen in die Stichwahl müssen. Bei den Kommunalwahlen sind besonders die folgenden Ergebnisse nennenswert: In Santiago gewann die Kommunistin Irací Hassler und während sich der amtierende Bürgermeister Jorge Sharp, ehemals Mitglied der Bewegung "Izquierda Autónoma", erneut durchsetzte, konnte in der Nachbarstadt Viña del Mar Macarena Ripamonti der Partei "Revolución Democrática" überraschend gewinnen. Wie bei den Wahlen in den vergangenen Jahren lag die Wahlbeteiligung auch dieses Mal sehr niedrig bei nur gut 43% (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, cs).
Psychosoziale Supervision in „traumatisierten“ Gesellschaften – Die Beispiele Guatemala, Mexiko und El Salvador

Im vorliegenden Sammelband werden die Ergebnisse mehrerer Supervisionsausbildungen in gewaltgeprägten und „traumatisierten“ Gesellschaften reflektiert. Dabei geht es um Guatemala, Mexiko und El Salvador, ein wenig auch um Palästina und Südafrika. Die beiden zuletzt genannten Länder finden sich – vergleichend – in nur einem ...