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Politik und Kultur in Lateinamerika

Suchergebnisse für "buen vivir"

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Argentinien: Batakis wird neue Wirtschaftsministerin in Argentinien – Gratwanderung für Präsident Fernández

Noticias_Argentinien_Bild_Quetzal-Redaktion_gcSeit gestern übernimmt Silvina Batakis die Verantwortung des Amtes der Wirtschaftsministerin von Argentinien. Sie war zwischen 2011 und 2015 Finanzministerin der Provinz Buenos Aires und übte bis letzte Woche das Amt einer Provinzsekretärin im Innenministerium aus. Batakis tritt nun an die Stelle Martín Guzmáns, der letzten Samstag von dem Amt zurückgetreten war. In seinem Rücktrittsschreiben kritisierte er unter anderem die fehlende Kontrolle über die Wirtschaftsverwaltung, wodurch ihm im Kampf gegen die Inflation ein äußerst wichtiges Instrument fehle, die für 2022 auf 70 % prognostiziert wird. Zudem stieg in letzter Zeit auch die Kritik an Guzmán von Seiten der ehemaligen Präsidentin und aktuellen Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner, die zwischen 2007 und 2015 das Amt der Präsidentin Argentiniens bekleidete. Sie geht davon aus, dass die mit den Fonds vereinbarten Defizitbeschränkungen und Devisen zu einer schweren Niederlage des Peronismus bei den Parlamentswahlen im Oktober führen könnten. Somit distanzierte sie sich bereits im Voraus von ihrer Regierung und Präsident Alberto Fernández. Zwischen beiden gibt es bereits seit einiger Zeit Differenzen. Die Verhandlungen zur Wahl von Guzmáns Nachfolger:in nahmen den größten Teil des Samstags und den ganzen Sonntag in Anspruch. Dabei stellte sich die Frage, ob Fernández nur Guzmáns Posten allein ersetzten würde oder sogar eine tief greifende Reform seines Kabinetts durchzuführen um seiner Regierung Auftrieb zu geben und somit auch gleichzeitig mit Kirchner abzurechnen. Neben Batakis gab es auch Spekulationen um den Vorsitzenden des Unterhauses (Cámara de Diputados) Sergio Massa. Letztendlich entschied sich Präsident Fernández nun aber dafür, die frei gewordene Position mit einer Person ohne großes politisches Eigengewicht zu besetzen und strukturelle Veränderungen auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Insgesamt war es jedoch eine Gratwanderung für den argentinischen Präsidenten, der bereits stark in der Kritik steht und gezwungen war, nach politischen Überlebensstrategien zu suchen, um sich bis zum Ende seiner Amtszeit im Dezember 2023 halten zu können. Mit einer Wiederwahl dürfte Fernández nun aber endgültig nicht mehr rechnen, da ihn der Weggang von Guzmán ins Abseits stellt und seine Einschränkungen in der Ausführung seiner Führungsrolle deutlich gemacht hat. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_gc)

Machtlos an der Macht? – Eine schier endlose Debatte

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Während in Bolivien mehrere Medien immerfort einen bevorstehenden Wandel des Kabinetts und der Regierung voraussagen und verschiedene soziale Gruppen ihre Teilhabe dabei einfordern, tritt in Chile der linksgerichtete Präsident Gabriel Boric seine Amtszeit in einer lateinamerikanischen Regierung an, deren Ministeriumsposten mehrheitlich mit Frauen ...

Ecuador: Verhandlungen zwischen Regierung und indigenen Organisationen nach einem Tag abgebrochen

Noticias_Ecuador_Bild_Quetzal-Redaktion_gcVorgestern, am Tag 15 der von indigenen Organisationen ausgerufenen landesweiten Streiks, trafen sich Vertreter dreier indigener Organisation – CONAIE (Konföderation der indigenen Nationalitäten Ecuadors), FEINE (Rat der evangelischen indigenen Völker und Organisationen Ecuadors) und FENOCIN (Konföderation der Bauern-, Indigenen- und Schwarzenorganisationen) mit Regierungsvertretern zu ersten Verhandlungen, um eine Vereinbarung zur Beendigung des Streiks zu schließen. Die Proteste, ausgelöst von den Preissteigerungen, vor allem für Treibstoff, finden ihren Ausdruck in Demonstrationen und Straßenblockaden, die Teile des Landes zeitweise lahm legen. Menschenrechtsvertreter sprechen von einem Gewaltmissbrauch der Regierung im Zusammenhang mit den Protesten vor; fünf Streikende wurden bisher getötet und mehr als 100 verletzt. Die CONAIE legte einen Katalog mit zehn Forderungen vor und kündigte an, den Ausstand so lange weiterzuführen, bis die Regierung die Forderungen erfüllt. Diese verlangen u.a. eine Senkung der Spritpreise, ein Schuldenmoratorium, und ein Moratorium der Ausweitung des Bergbaus sowie die Verbesserung von Gesundheitsversorgung und Bildung für die indigene Bevölkerung. Die gestrigen Gespräche konzentrierten sich schlussendlich auf zwei wichtige Punkte: die Senkung der Kraftstoffpreise und die Aufgabe der Dekrete 95 und 151. Diese Dekrete ziele die Kritikern zufolge letztlich auf die Erleichterung der Konzessionsvergabe für die Erdölförderung und den Bergbau ab und bevorzugen in hohem Maße die Unternehmen. Die Regierung hatte gestern Abend vorgeschlagen, das Dekret 95 aufzuheben und Nr. 151 zu modifizieren. Letzteres wurde von den Vertretern der Indigenen abgelehnt. Doch einigte man sich darauf, die Gespräche heute fortzusetzen. Dazu kam es dann nicht mehr; die VertreterInnen der Indigenen erschienen am Verhandlungsort, nicht aber die der Regierung. Am Morgen hatte es in Shushufindi im Nordosten des Landes einen Angriff von mit Schrotgewehren und Speeren bewaffneten Dorfbewohnern auf einen von Militärs geleiteten Treibstoffkonvoi gegeben, bei dem ein Soldat starb und zehn verletzt wurden. Präsident Lasso erklärte die Beendigung der Gespräche und betonte, er werde sich nicht wieder mit Leonidas Iza, Präsident von CONAIE, an einen Tisch setzen. Dieser forderte seinerseits eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle in Shushufindi und die Fortsetzung der Gespräche. Virgilio Saquicela, Präsident der Nationalversammlung, teilte mit, die Nationalversammlung werde heute den Tod des Soldaten im Amazonasgebiet untersuchen und er sei zuversichtlich, dass die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, wenn möglich noch heute Abend. (Bilquelle: Quetzal-Redaktion_gc)

Alén Rodríguez, Olavo/ Weber, Gudrun: Zwischen Kuba und Deutschland – Leben und Wirken der kubanischen Musikerfamilie Jiménez

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Wie der Titel schon verrät, setzt sich das Buch mit der Geschichte einer kubanischen Musikerfamilie auseinander, deren akribische Rekonstruktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf der Karibikinsel beginnt und ca. am Ende des Zweiten Weltkrieges in New York endet. Der Band wurde von Olavo Alén Rodríguez und Gudrun Weber in ...

Mexiko/Kolumbien: Im Nachlass von Gabriel García Márquez weitere Briefe entdeckt

Gabriel_Garcia_Marquez_Bild_wiki_cc„Passend“ zum 40jährigen Jubiläum der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an ihren Vater bzw. Großvater, haben Gabriel García Márquez‘ Nachkommen 150 bislang unbekannte Briefe an ihren berühmten Vorfahren gefunden. Sie befanden sich in einer Plastikschachtel in einem Schrank, in dem lediglich Fotos vermutet wurden. Dabei war man doch davon überzeugt gewesen, dass sich der Nachlass des berühmten Vaters und Großvaters – längst und in Gänze – im Harry Ranson Center der Universität Texas in Austin befindet. Die neu entdeckten Briefe stammen aus der Zeit zwischen 1972 und 2013. Seit dem 16. Juni 2022 (und noch bis August des Jahres) werden sie nun nicht mehr nur im letzten Wohnhaus von Gabo, heute Casa de la Literatura Gabriel García Márquez, ausgestellt, sondern auch im Museo de Arte Moderno der mexikanischen Hauptstadt. Die Absender der Briefe an den Schriftsteller sind illuster: Pablo Neruda war einer der ersten. Zur Verleihung des Nobelpreises gratulierten ihm dann Bill und Hillary Clinton, der Schauspieler Robert Redford, die mexikanischen Expräsidenten Ernesto Zedillo und Enrique Peña Nieto, der Schriftsteller Carlos Fuentes, Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan wie auch Ex-Premier Israels Simon Peres. Besonders vertraut klingen die Beziehungen zwischen Absender und Adressat in den Briefen von Fidel Castro (1987) oder Subcomandante Marcos aus den Bergen in Chiapas (1994): Ersterer bittet Gabo um einen Prolog für sein Interview mit dem italienischen Journalisten Gianni Miná, letzterer um dessen Besuch bei den Zapatisten, beide mit sehr viel Respekt für mögliche Zeitprobleme des Schriftstellers. Nachdem dann, 1999, bei García Márquez Lymphdrüsenkrebs festgestellt wurde, boten insbesondere ihm Filmregisseur Woody Allen und der Photograph Richard Avedón jegliche Unterstützung an. Anders als der Hauptheld eines seiner ersten Romane, dem 1957 erschienenen „Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt“, hatte Gabo also stets und bis zuletzt jemanden, der ihm schrieb. Gewiss, dieser Vergleich hinkt ein wenig, denn nur der Oberst aus dem Buch wartete ja auf einen ganz bestimmten Brief – den mit seinem Pensionsbescheid. (Bildquelle: wiki_cc)

Versos existencialistas (A la manera de poema sinfónico en dos movimientos) [Teil II]

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Continuidad y/o discontinuidad:/ continuidad del discontinuo dual,/ discontinuidad del continuo dual,/ realidad de la discontinuidad/ e irrealidad de la continuidad./ Continuidad y/o discontinuidad/ cuánticas de mundos paralelos/ en los recónditos de la mente:/ la demencia o enfermedad de Alzheimer/ no es una pérdida de la mente,/ es un devenir en realidades/ muy diferentes a la realidad ...

Lateinamerika: Nach dem Amerika-Gipfel

Noticias_Lateinamerika_Bild_Quetzal-Redaktion_gcAm 10. Juni wurde in Los Angeles der IX. Amerika-Gipfel mit der Unterzeichnung einer Deklaration zum Thema Migration beendet. Das Treffen bot bereits im Vorfeld ein Bild der Zerrissenheit. So wurde der Ausschluss von Kuba, Nicaragua und Venezuela, der auf Druck der USA erfolgt war, von zahlreichen Vertretern lateinamerikanischer und karibischer Staaten hart kritisiert. 23 von 31 Staaten wurden durch ihre Staats- und Regierungschefs vertreten, die übrigen – darunter Mexiko, Bolivien und Honduras – hatten lediglich ihre Außenminister oder die Inhaber anderer Ressorts entsandt. Auch die Erklärung zur Migration, die US-Präsident Joe Biden wegen der bevorstehenden Zwischenwahlen zum Kongress besonders am Herzen lag, wurde nur von 20 Staaten unterzeichnet. Neben Bolivien hatten zehn karibische Länder, darunter Guyana, Surinam und die Dominikanische Republik, die Unterschrift verweigert. Besonders makaber mutet der Umstand an, dass ein großer Teil der Migranten aus den drei ausgeschlossenen Länder kommt. Während im Falle Venezuelas von einer Zahl von ca. sechs Millionen ausgegangen wird, entfallen allein mehr als 1,7 Millionen auf Kuba und ca. 700.000 auf Nicaragua (Stand von 2020). Von den mehr als 58 Millionen Migranten, die 2020 in den Nordamerika (USA und Kanada) lebten, kamen etwa 25 Millionen aus Lateinamerika und Karibik, was etwa 43 Prozent der migrantischen Bevölkerung entspricht. Davon kommen etwa 10,9 Millionen aus Mexiko, 4,5 Millionen aus Zentralamerika und etwa 6 Millionen aus der Karibik . Nach Angaben vom April diesen Jahres versuchen täglich 7.500 Menschen, die US-Grenze illegal zu überqueren, wobei neben den bereits genannten drei Ländern vor allem Flüchtlinge aus dem nördlichen Dreieck Zentralamerikas (Honduras, Guatemala und El Salvador) und Haiti ins Gewicht fallen. Auf dem Weg von Südamerika und der Karibik in die USA bildet der Darién, das unwegsame Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Panama, die einzige Landverbindung. Allein im Zeitraum von Januar bis September 2021 durchquerten mehr als 91.000 Flüchtlinge illegal die gefährliche Landenge, davon etwa 62 Prozent aus Haiti. Dort hatten bis 2020 insgesamt 1,8 Millionen Menschen ihr Heimatland verlassen. Im medialen Rückblick wird der Amerika-Gipfel mehrheitlich als schwere Schlappe für Joe Biden und als Zeichen des schwindenden Einflusses der USA in der Region gewertet. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_gc)

Chile: Der neue Verfassungsentwurf hinsichtlich des Konflikts zwischen Staat und den Mapuche

Noticias_Chile_Ex_Congreso_Nacional_Bild_wiki_ccWährend in Chile an einem neuen Verfassungsentwurf gearbeitet wird, vertieft sich der Konflikt zwischen den Mapuche und dem chilenischen Staat. Aufgrund von steigender Gewalt verhängte die Regierung Chiles Mitte Mai den Ausnahmezustand in der Region Araucanía und das trotz der Versprechen des Wahlkampfes, das Gebiet zu entmilitarisieren. Die Konfliktparteien können sich weiterhin nicht einigen und das Verhältnis verschlechtert sich zunehmend. In einem Interview mit El País drückt der Mapuche-Verfassungsrechtler Salvador Millaleo die Hoffnung für eine mögliche Lösung des Konflikts, durch die Erlassung der neuen Verfassung, aus. Diese könne den nötigen strukturellen Wandel hervorbringen. Er betont, dass man die Anliegen der Indigenen in dem Verfassungsentwurf würdige. Seit dem 16. Mai liegt der Entwurf der neuen chilenischen Verfassung vor. Darin wird die Diversität der chilenischen Bevölkerung anerkannt. Im interkulturellen und plurinationalen chilenischen Staat werden demnach die indigenen Völker Chiles als Nationen und deren Sprachen als offizielle Sprachen anerkannt. Die indigene Bevölkerung erhält sowohl das Recht auf Land und Ressourcen als auch auf Selbstverwaltung und Autonomie. Darüber hinaus ist die Anerkennung des historischen Prozesses der Enteignung festgeschrieben und die Rückgabe des Landes wird als präferierte Lösung vorgeschlagen. Weiterhin wird Chile in diesem Entwurf als demokratischer und sozialer Rechtsstaat verankert und eine gewisse Autonomie von Regionen und Gemeinden festgelegt. Unter anderem wird neben der Regelung der nationalen Wassernutzung, bei der der Mensch den ersten und priorisierten Nutzer darstellt, der Klimawandel anerkannt und damit auch die Verantwortung entsprechend zu reagieren. Zehn Monate lang arbeiteten 154 Vertreter:innen, zu gleicher Anzahl Männer und Frauen, an der Herausarbeitung des Textes. Der Verfassungsentwurf wird derzeit von einer Kommission optimiert und gekürzt, damit der Konvent am 04. Juli das endgültige Dokument vorweisen kann. Zwei Monate später wird von der wahlberechtigten Bevölkerung Chiles entschieden, ob diese Verfassung übernommen wird oder nicht. (Bildquelle: wiki_cc)

Feldforschung – Abenteuer zwischen Adrenalin und Erschöpfung Teil 2: Guatemala (2006)

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Mehr als ein Dutzend Feldforschungsreisen führte mich zwischen 1991 und 2016 nach Süd- und Zentralamerika. Ihre Ergebnisse gingen in wissenschaftliche Publikationen ein. Doch Feldforschung hat auch immer eine emotionale Seite und zieht Reflexionen nach sich, die über ...

Argentinien: Historisches Urteil zugunsten der indigenen Völker

Noticias_Argentinien_Genozid_1924_Bild_Quetzal-Redaktion_solebIn der letzten Woche fällte die argentinische Justiz ein Urteil im Prozess um das so genannte Napalpí-Massaker von 1924 und machte den argentinischen Staat für ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Rahmen eines völkermörderischen Vorgehens“ verantwortlich. Das Urteil, das ein 2014 eröffnetes Gerichtsverfahren abschließt, stellt einen Akt der historischen Wiedergutmachung für die indigenen Völker Lateinamerikas dar, da es eine offizielle Anerkennung des vom Staat verübten Genozids ist. Die Ereignisse fanden in der Reducción Aborígen Napalpí (heute Colonia Aborígen, etwa 1300 km nördlich von Buenos Aires) in der heutigen Provinz Chaco statt, als eine Gruppe von Arbeitern und Familienangehörigen streikte, um u.a. eine gerechte Entlohnung und die Möglichkeit der freien Arbeitssuche zu fordern. Daraufhin griffen staatliche Sicherheitskräfte und paramilitarische Gruppen ein, die sich aus „geschädigten“ Großgrundbesitzern zusammensetzten, was zum Tod von zwischen 400 und 700 Angehörigen der ethnischen Gruppen der Qom und Moqoit führte. Nach überlieferten Berichten wurden die verstümmelten Leichen von den Landbesitzern als Trophäen ausgestellt. Die Mehrheit der Überlebenden wurde in den Wäldern gejagt und die Verwundeten getötet, denn man wollte vermeiden, dass es Zeugen gibt. Bei dieser Art von Reducciones handelte es sich um Gebiete, die vom Staat mit dem Ziel geschaffen worden waren, die Indigenen im Hinblick auf die Baumwollernte in einer Art Halbsklaverei eingesperrt zu halten. Auch wenn die Vorfälle damals im Parlament diskutiert wurden, endeten sie in einem Schauprozess, in dem das Gericht entschied, dass es sich um einen interethnischen Zusammenstoß gehandelt habe. Das neue Urteil verpflichtet den Staat u.a. zu einem öffentlichen Akt, in dem er sich zu seiner Verantwortung bekennt. Zudem ordnet es zweisprachigen Schulunterricht, die Errrichtung eines Gedenkortes am Ort des Geschehens, die Durchführung von Schulungen für die Sicherheitskräfte zur Achtung der Menschenrechte und die Einrichtung eines öffentlichen Archivs mit den im Prozess vorgelegten Zeugenaussagen an. Diese Maßnahmen stellen nicht nur einen Akt der Geschichtsaufarbeitung dar, sondern sollen auch der Diskriminierung entgegenwirken, unter der indigene Völker nach wie vor leiden. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_soleb)