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Kolumbien: Gericht entkriminalisiert Schwangerschaftsabbruch

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Noticias_Kolumbien_Bild_Laura_Avellananeda-Cruz_CCDie Nachricht ist Anlass für Jubel auf dem ganzen Kontinent: Das kolumbianische Verfassungsgericht hat mit fünf zu vier Stimmen beschlossen, den Straftatbestand des Schwangerschaftsabbruchs bis zur 24 Schwangerschaftswoche aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Innerhalb dieser Frist sollen Frauen legal eine Schwangerschaft beenden können. Das Gericht hat die Politik aufgefordert, schnell die gesetzlichen Regelungen zu schaffen, um dieses Urteil umzusetzen. Damit setzt sich Kolumbien mit an die Spitze im Kampf um die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und für sexuelle und reproduktive Rechte von Frauen. Die 24-Wochen-Frist ist die weitreichendste in ganz Amerika, selbst in Kuba, wo Abbrüche bereits seit 1965 legal sind, gilt eine 12-Wochen-Regelung. Doch im Unterschied zu Kolumbien ist ein Interruptio in Kuba nur dann strafbar, wenn er aus Gewinnstreben, außerhalb des Gesundheitssystems oder gegen den Willen der Frau vorgenommen wird. In Kolumbien bleibt der Abbruch nach der 24. Woche ein Verbrechen, für das den Frauen und dem medizinischen Personal eine Freiheitsstrafe droht. Die Bewegung Causa Justa por el aborto, die sich für die vollständige Legalisierung von Schwangerschaftabbrüchen stark macht, betont deshalb, das dieses Urteil ein wichtiger Etappensieg, aber noch nicht zufriedenstellend ist. Die Entscheidung einer Frau, ob sie eine Schwangerschaft abbricht oder nicht, müsse unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit und nicht des Strafrechts betrachtet werden. (Bildquelle: Laura_Avellaneda_Cruz_flickr_CC)

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