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"buen vivir"
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Nicaragua: Premio Cervantes 2017 an Sergio Ramírez überreicht
In Madrid wurde vorgestern der Cervantes-Preis, der bedeutendste Literaturpreis der spanischsprachigen Welt überreicht. Prämiert wurde mit dem Nicaraguaner Sergio Ramírez erstmals ein Autor aus Mittelamerika. Ramírez‘ Werk, begründete die Jury im November 2017, spiegele die „Lebendigkeit des Alltags wider, die Wirklichkeit in ein Kunstwerk verwandelt". Es verbinde die Erzählung und die Poesie mit der Strenge des Beobachters und des Schauspielers. Die Bücher des Nicaraguaners wurden in 17 Sprachen übersetzt, sein Werk umfasst Erzählungen und Romane ebenso wie Zeitungskolumnen. Doch Ramírez prägte sein Land nicht nur als Autor, sondern auch als Politiker. Nach dem Sieg der Sandinisten hatte er wichtige politische Ämter inne, von 1985 bis 1990 war er unter Ortega Vizepräsident. 1995 verließ er die FSLN aus Protest gegen den Kurs der Partei und gründete eine eigene Partei, den Movimiento Renovadora Sandinista (MRS). Angesichts der massiven Proteste in seinem Land, die sich an der geplanten Rentenreform entzündeten, aber zunehmend das System Ortega angreifen, erinnerte der Schriftsteller an diejenigen, die getötet wurden, weil sie für Gerechtigkeit und Demokratie kämpfen. Er widmete seinen Preis den „Tausenden Jugendlichen, deren Waffen nur Ideale sind und die dafür kämpfen, dass Nikaragua wieder eine Republik wird“ (Bildquelle: centroamerica_cuenta).
Brasilien: Lula da Silva tritt unter breiter Solidarität seine Haft an
Der ehemalige Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, bleibt auch nach seinem Haftantritt am 07. April 2018 der Favorit in den Wahlumfragen. Seine Verurteilung zu 12 Jahren und einen Monat Haft aufgrund des sogenannten „Autowaschanlagenskandals“ wird stark angeprangert. Nicht nur Dilma Rouseff und die Mitglieder seiner Arbeiterpartei sehen ihn als Opfer; sein Fall wurde auch vor die UNO getragen. Die Menschenrechtskommission merkte an, dass die Strafverfolgung von unethischen Methoden und materiellem Beweismangel belastet sei. Außerdem sorgt die Tatsache im Volk für Empörung, dass Lula so schnell verurteilt wurde. Tatsächlich wurde im Zuge seines Haftantritts die große Solidarität für ihn deutlich. So hatten linksgerichtete Anhänger und Gewerkschaftsmitglieder zwei Tage lang einen menschlichen Schild rings um das Hauptquartier der Metallarbeitergewerkschaft in São Bernardo do Campo gebildet, um Lulas Selbstauslieferung zu verhindern. In seiner Rede kurz vor dem Haftantritt begründete Lula, dass er an die Justiz glaube und die Gelegenheit nutzen wolle, um offiziell seine Unschuld zu beweisen. Wie Lula erklärte, werde seine Beziehung zum brasilianischen Volk trotz allem immer stärker. Umgekehrt ist die Unterstützung für Lula an Demonstrationen sichtbar. Vor dem Polizeipräsidium in Curitiba, wo er seine Haft antreten soll, hatten sich ebenfalls Protestierende versammelt. Auch in ganz Lateinamerika bekundeten Organisationen und Politiker ihre Solidarität für den Kandidaten der Arbeiterpartei (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gc).
Impromptus
Eres el hombre que amo. Este amor hacia ti es terreno: no es el hijo indeseado del capricho,
tampoco el substituto forzoso o inevitable a la soledad personal o la desidia.
Preciso, requiero, urjo, exijo, pido de ti. Y, no dependo de ti.
Me faltas, si no estás junto a mí —y, confieso, a veces me faltas muchísimo,
si estás ausente del espacio en cuyo interior sucedo enteramente ...
Scherzer, Landolf: Buenos días, Kuba
Nein, ich will nicht urteilen.“ Von Landolf Scherzer kennt man diese Haltung; seine Bücher sind keine Gebrauchsanweisung, sie erklären uns die Welt nicht und sie geben auch keine Meinung vor. Gerade das macht sie so lesenswert. Nach Kuba ist er gefahren, um das Land kennenzulernen und zu verstehen, und weniger um alte Hoffnungen zu bestätigen oder Urteile zu fällen, die zumeist nur die eigenen Verluste spiegeln ...
Costa Rica: Carlos Alvarado wird neuer Präsident
Carlos Alvarado von der Regierungspartei Acción Ciudadana (PAC) hat am Sonntag in der Stichwahl mit knapp 61 Prozent einen deutlichen Sieg errungen. Der 38-jährige Kandidat konnte sich damit gegen seinen gleichnamigen, aber nicht verwandten Konkurrenten Fabricio Alvarado vom Partido Restauración Nacional (PRN) durchsetzen. In der ersten Wahlrunde am 4. Februar, in der auch das neue Parlament gewählt worden war, hatte letzterer mit 24,9 Prozent der abgegebenen Stimmen noch vorn gelegen. Wie vor zwei Monaten dominierte der Evangelikale Fabricio Alvarado mit seiner Ablehnung der gleichgeschlechtlichen Ehe auch diesmal die Agenda des Wahlkampfes, ohne sich jedoch durchsetzen zu können. Carlos Alvarado, der bereits im Februar offen die Gegenposition vertreten hatte, konnte mit seinem sozialdemokratisch orientierten Programm das höchste Amt des zentralamerikanischen Landes erringen. Allerdings verfügt seine Partei in der Asamblea Legislativa nur über 10 der 57 Sitze. Der neue Präsident steht als politischer Erbe seines Vorgängers Luis Guillermo Solís, der vor vier Jahren erstmals das höchste Staatsamt für die Mitte-Links-Partei PAC erobert hatte, vor enormen Herausforderungen. Neben dringenden Reformen in Bildung, Verkehr, Sozialwesen und Wirtschaft stellt vor allem die ausufernde Kriminalität ein ernsthaftes Problem dar. Mit einer Rate von 12,1 Morden pro 100.000 Einwohnern erreicht das einst als „Schweiz Zentralamerikas“ geltende Land einen traurigen Rekord. Damit nähert sich Costa Rica an die übrigen Länder der Region an, in der mit El Salvador und Honduras die derzeitigen „Mordweltmeister“ zu finden sind (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, Sole Biasatti).
Argentinien: Präsident Macri ignoriert nationalen Gedenktag
Am 24. März wurde zum 42. Mal an den Putsch 1976 in Argentinien erinnert. Die landesweiten Massenmobilisierungen beschränken sich nicht auf die Verurteilung der damaligen Staatsverbrechen. Neben der Forderung nach Weiterführung der Prozesse gegen Zivilisten und Angehörige der damaligen Sicherheitskräfte werden Beschwerden wegen Menschenrechtsverletzungen erhoben, welche tagtäglich stattfinden. Zwar sah sich Präsident Mauricio Macri im Jahr 2016 auf Bitten von Barack Obama, welcher damals zum offiziellen Besuch in Argentinien war, veranlasst, an einer Veranstaltung zum 40. Jahrestag des Putschs teilzunehmen. Seine Entscheidung, am Tag des diesjährigen Jubiläums eine offizielle Reise ins 1.100 Kilometer entfernte Mendoza anzutreten, um dort die jährliche Versammlung der Inter-American Development Bank (BID) zu eröffnen, zeugt jedoch davon, dass ihm der Gedenktag offensichtlich unangenehm ist. Angesichts dessen, dass der „Tag der Erinnerung für Wahrheit und Gerechtigkeit“ einen unumstrittenen Gedenktag zur Ablehnung aller Formen der Gewalt und zum Aufbau der Demokratie darstellt, gibt die offizielle Haltung Macris ebenso wie dessen Wirtschafts- und Sozialpolitik zunehmend Anlass zur Besorgnis (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, Sole Biasatti).
Was ist denn los mit der Salsa in Cali?
Obwohl die Stadt als kolumbianische Metropole der Salsa bekannt ist, bedroht die Situation einiger Tanzschulen diesen ehrenhaften Ruf. Jedoch kann die Krise eine Chance bedeuten. Für die tausenden von Jugendlichen aus Cali mit dem Traum vom professionellen Salsatänzer, ist der Salsawettstreit (salsódromo) der Cali-Messe der erste große Schritt. Sechs Monate lang täglich bereiten die Schulen intern Choreographien vor, um hoffentlich die Jury in Erstaunen zu versetzen, die jedes Jahr über die Teilnehmenden des Events entscheidet. Nicht viele können sich einen Platz in der Parade sichern, die immer am 25. Dezember alle Einwohner Calis zusammenführt, ganz so wie beim...
Venezuela: Der "starke Bolivar" wird "souverän"
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro kündigte für den 4. Juli eine Währungsumstellung an, in deren Verlauf der Bolivar drei Nullen verlieren soll. Damit wird aus dem faktisch wertlosen Bolivar Fuerte der Bolivar Soberano. Die Maßnahme soll das monetäre Leben im Land stabilisieren und den Wirtschaftskrieg gegen Venezuela beenden. Erst im letzten Jahr hatte die Notenbank des Landes Banknoten im Wert zwischen 20.000 und 200.000 Bolivares herausgegeben. Aufgrund der Hyperinflation kursiert aber kaum noch Papiergeld im Land, Geldgeschäfte werden in Venezuela – staatlich forciert – weitgehend digital abgewickelt. Die Venezolaner bezahlen auch ihre Milch, zwei Liter für 200.000 Bolivares, mit Bankcard. Maduro beschäftigte sich auch ausführlich mit dem Petro, der im letzten Monat eingeführten staatlichen Kryptowährung. Nachdem US-Präsident Trump vor wenigen Tagen seinen Bürgern verboten hatte, mit dem Petro zu handeln, geben Analysten der digitalen Währung nur wenige Chancen. Doch Venezuela erhofft sich nach dem furiosen Start des Petro weiterhin positive Effekte auf die venezolanische Wirtschaft. So kündigte Maduro die Schaffung von vier Sonderwirtschaftszonen an, in denen Waren und Dienstleistungen mit dem Petro vermarktet werden sollen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gl).
Kolumbien: Friedensverhandlungen zwischen ELN und Regierung wieder aufgenommen
Am 15.03.2018 fanden sich die Delegation der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) mit ihrem Anführer Pablo Beltrán und Abgeordnete der Regierung unter der Leitung von Gustavo Bell von neuem am Verhandlungstisch zusammen, mit dem Ziel, Frieden für Kolumbien zu ermöglichen. Nachdem die Gespräche durch den Präsidenten Juan Manuel Santos für zwei Monate ausgesetzt worden waren, erklärten sich beide Seiten bereit zu einer Wiederaufnahme. Die fünfte Dialogrunde wurde in Quito (Ecuador) angesetzt und soll bis zum 18. Mai dauern. Ein Programm der wichtigsten Verhandlungspunkte für die nächsten neun Wochen wurde bereits von beiden Verhandlungsparteien zusammengestellt. Eine wichtige Bedeutung wird der Gesellschaft in der Mitgestaltung des Friedensprozesses zukommen. Außerdem soll das vorherige Abkommen zum beiderseitigen Waffenstillstand ausgewertet werden, das vom 01. Oktober 2017 bis zum 09. Januar abgeschlossen worden war. Man hofft im kommenden Dialog auf die Ausarbeitung eines weiteren Abkommens für den Waffenstillstand. Überdies dankten die Delegationen allen Gastgeberländern der Friedensgespräche: Brasilien, Chile, Kuba, Norwegen, Venezuela und Ecuador. Die sechste Gesprächsrunde wird voraussichtlich nach den Wahlen vom 27. Mai stattfinden. Ein Gastgeberland für das künftige Treffen ist noch nicht festgelegt.
Víctor Montoya – Microcuentos – Teil 9
Der Befehlshabende ließ das Feuer des Erschießungskommandos eröffnen. Zehn Schüsse klangen wie ein einziger. Von dem Kugelhagel durchsiebt sackte der Anarchist in sich zusammen und landete rücklings auf dem Boden. Das Blut floss aus allen Wunden seines Körpers und seine Augen schienen zu schreien: Ich scheiße auf euch verfluchten Hurensöhne. Der Demonstrant kämpfte sich zwischen Knüppelschlägen, Spruchbändern, Tränengas, Geschossen und Protestrufen durch bis zu dem Hauptmann, der den Befehl gegeben hatte, die Gegner der Militärdiktatur niederzuprügeln. Augenblicke später zündete der Demonstrant wutentbrannt das Dynamit, das er auf der Brust versteckt bei...