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Politik und Kultur in Lateinamerika

Suchergebnisse für "buen vivir"

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Mexiko: Jesusa Rodríguez, erste lesbische Parlamentarierin Mexikos

Mexiko-DF_Bild Quetzal-Redaktion_PabloArocaHeute vor einem Jahr demonstrierten die mexikanische Schauspielerin und Dramaturgin Jesusa Rodríguez und die Schriftstellerin Elena Poniatowska gegen das Bündnis ihrer Partei Movimiento de Regeneración Nacional (dt.: Bewegung der Nationalen Erneuerung MORENA) mit dem konservativ-evangelikalen Partido Encuentro Social (dt.: Partei der sozialen Begegnung PES) und wiesen auf die Gefahr hin, mit diesem Bündnis der Popularität des damaligen Kandidaten Andrés Manuel López Obrador zu schaden. Mit dem endgültigen Sieg López Obradors und der Amtsübernahme Anfang Dezember wurde die erste Bewährungsprobe gut bestanden. Nun stellt sich Rodríguez als die erste mexikanische lesbische Abgeordnete vor, die im Parlament offen ihre sexuelle Identität zugibt und damit versucht, mit der Heuchelei der konservativen Tradition zu brechen. Im Einklang mit dem Regierungsplan López Obradors betonte Rodríguez, dass es von entscheidender Bedeutung sei, die Probleme an der Wurzel anzugehen. Laut der frischgebacken Parlamentarierin liegen beispielsweise die Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt im Patriarchat, welches wiederum seine Wurzeln in der Gewalt gegen Tiere habe. Daher solle man nicht nur die eigene Mentalität „entkolonialisieren“, sondern auch den Magen. Nach der fehlenden Umsetzung struktureller Reformen in anderen lateinamerikanischen Ländern während der sogenannten „progressiven Welle“ und der Machtübernahme ultrakonservativer Regierungen geben freimütige Menschen wie Rodríguez im Parlament und López Obrador als Regierungschef Anlass zur Hoffnung. Ob diese berechtigt ist, wird sich zeigen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_pablo_aroca).

Die Not der ÄrztInnen und RettungssanitäterInnen in Nicaragua

Nicaragua: Wahlkampagne der FSLN-Partei 2012 - Foto: Quetzal Redaktion, ach

Die Krise im Gesundheitswesen in Nicaragua ist nicht nur gravierend, sie ist erschreckend. Die Lage hatte sich seit April 2018 verschärft. Die Menschenrechtsverletzungen der Diktatur von Daniel Ortega Saavedra in den letzten elf Jahren konnte das nicaraguanische Volk nicht mehr aushalten und schloss sich zu Massenprotesten zusammen, die brutal vonseiten der Ortega-Murillo-Diktatur niedergeschlagen wurden ...

Kolumbien – USA: Konkrete Gesichter gegen Rassismus und Frauenfeindlichkeit

Noticias_Kolumbien_USA_Bild_Quetzal-Redaktion_gcJessica Sabogal gehört zur Generation von Straßenkünstlerinnen, die durch ihre Graffitis eine Veränderung der Gesellschaft anstoßen wollen. Der Kern ihrer kreativen Kampagne liegt in der Emanzipation der Frau. Ihre Portraitkunst verkörpert den Kampf gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Herkunft. Auf über zwanzig Meter hohen Mauern warnen die Protagonistinnen ihrer Werke: “White Supremacy is killing me” oder “Walls keep out greatness” und führen damit den PassantInnen auf der Straße die Missstände in der Gesellschaft vor Augen. Die Aktivistin Jessica Sabogal wurde in den USA geboren, als Tochter kolumbianischer Eltern, die vor der Gewalt des Drogenkrieges flüchteten, um ihren Kindern ein sichereres Leben bieten und ihre akademische Ausbildung fortsetzen zu können. Sabogals Leidenschaft für Graffitis wurde durch die mexikanischen muralistas beeinflusst, die als Künstler großes Ansehen in ihrem Land genießen. Sie selbst wurde international bekannt und konnte neben Ausstellungen in den Galerien von Massachusetts und San Francisco auch in Kanada, Österreich und Kolumbien ihre künstlerischen und sozialkritischen Spuren hinterlassen. Dabei prangerte sie u.a. die Diskriminierung gegen indigene Frauen an. Vor kurzem wurde sie von der US-Partei Democrats gebeten, ein Graffiti-Statement für MigrantInnen zu entwerfen, das die kommenden Monate über in Arbeit sein soll (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gc).

La memoria de los huesos: Dokumentarfilm von Facundo Beraudi

Beraudi_La memoria de los huesos_Bild_Snapshot

Im Rahmen der diesjährigen 9. Lateinamerikanischen Tage Leipzig/Halle wurde am vergangenen 18.10. einmalig der Dokumentarfilm La memoria de los huesos (dt.: Das Gedächtnis der Knochen) gezeigt. Der Dokumentarfilm, der von dem argentinischen Regisseur Facundo Beraudi gedreht und bereits 2016 in Argentinien vorgestellt wurde ...

Mexiko: Krimi um Paco Ignacio Taibo II

Noticias_Mexiko_PITII_Bild_Antonio_Nava_Secretaría_de_Cultura_Ciudad_de_MéxicoKaum hat die neue Regierung in Mexiko am 1. Dezember ihr Amt angetreten, gibt es die ersten Kontroversen. Dass sich diese um Fragen der Kultur drehen, mag schon wieder typisch lateinamerikanisch sein. Präsident López Obrador ernannte einen neuen Direktor für den Fondo de Cultura Económica (FCE), die größte Verlagsvereinigung für spanischsprachige Literatur. Der 1934 gegründete Fondo hat bisher mehr als 10.000 Bücher herausgegeben und betreibt 28 Buchhandlungen in 14 mexikanischen Städten sowie Tochtergesellschaften in neun lateinamerikanischen Ländern und den USA. Der neu ernannte Leiter ist kein Geringerer als der international bekannte Schriftsteller und Historiker Paco Ignacio Taibo II, den man hierzulande wohl vor allem als Autor von Kriminalromanen kennt. Für die Kontroversen um die Ernennung gibt es verschiedene Gründe. Zum einen werfen Kritiker dem Autor vor, er sei zu polemisch und polarisiere sehr stark. Zum anderen hätte AMLO den in Girón (Spanien) geborenen Taibo II gar nicht zum Direktor des Fondo ernennen dürfen. Ein Gesetz aus den 1960-er Jahren verbietet es, Führungsposten in öffentlichen Einrichtungen an Mexikaner zu vergeben, die nicht in Mexiko geboren sind. Es ist also noch eine Gesetzesänderung vonnöten, diese scheint im Parlament aber sicher zu sein. Vor dem neuen (noch inoffiziellen) Chef des Fondo stehen gewaltige Aufgaben: die Fusion mit anderen kulturellen Institutionen (z.B. mit dem Netzwerk der hochverschuldeten Öffentlichen Pädagogischen Bibliotheken) sowie die Bekämpfung der Korruption. So prekär die wirtschaftliche Situation des Buchhandels in Mexiko auch sein mag, eins hat PIT II bereits klar gemacht: „Wir schließen keine Buchhandlungen, wir zerstören keine Bücher, wir entlassen keine Arbeiter.“ (Bildquelle: Secretaría de Cultura, Ciudad de México/Antonio Nava).

Mexiko AMLO übernimmt Präsidentenamt

Noticia_Mexico_Zocalo1_Quetzal-Redaktion_gelherDie im Juli 2018 gewählte linke Regierung von Mexiko nimmt heute ihre Arbeit auf. Nach einem heftig geführten Wahlkampf verlief die Übergangsphase für den Regierungswechsel von Präsident Enrique Peña von der konservativen PRI (Partei der institutionellen Revolution) zum neugewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador von der morena (Bewegung der nationalen Erneuerung) in einer geradezu traumhaften Harmonie ab. Obwohl sich die neue Regierung als Motor einer vierten Transformation des Landes präsentiert, steht sie nicht nur für eine Kontinuität der gescheiterten Strategie der inneren Sicherheit, sondern kündigte verschiedene Maßnahmen für eine „neue“ Strategie an. Diese sieht eine Änderung des mexikanischen Grundgesetzes vor, damit die Beteiligung des Militärs bei den Aufgaben der inneren Sicherheit offiziell im Grundgesetz verankert wird. Damit möchte die Regierung die Gründung einer neuen Bundespolizei (Guardia Nacional) aus Polizei und Militärpolizei möglich machen. Für die Ausbildung wird das Militär zuständig sein, dem es ermöglicht werden soll, Aufgaben der Polizei zu übernehmen. Mexikanische und internationale Menschenrechtsorganisationen sind alarmiert; sie bezeichnen diese Pläne als die falsche Strategie für die Erhöhung der Sicherheit im Land. Die Situation der Menschenrechte ist in Mexiko äußerst kritisch: In den letzten zwölf Jahren gab es mehr als 200.000 Morde, darunter über achtzig an Journalisten. Es gibt über 35.000 Verschwundene, die Feminizid-Rate ist sehr hoch, Erpressungen und Morddrohungen sind alltäglich geworden. Allein auf das Konto der Armee gehen gut 500 Fälle von ungeklärten Menschenrechtsverletzungen. Im Vorfeld seines Regierungsantritts hatte López Obrador zwei Bürgerbefragungen durchgeführt, in denen das mexikanische Volk u.a. auch über die zehn wichtigsten Projekte seiner Regierung abstimmen konnte – und es stimme ihnen auch zu. Es scheint so, als seien für die neue konservative linke Regierung Mexikos die Weichen gut gestellt. Selbst eine Gruppe der wichtigsten Unternehmer hat sich als Wirtschaftsberater angeboten (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gelher).

Vier indigene Völker verteidigen die Línea Negra gegen vordringende Bergbauindustrie

Sierra-Cabildo-Kankuam1_Bild_SemanaSostenible

Die Sierra Nevada de Santa Marta ist heiliges Gebiet. Trotz allem sind die Gesteinsressourcen im Inneren der Region begehrt. Um die Ausbeutungsversuche zu stoppen, schließen sich indigene Völker zusammen. Diesmal beschlossen die Führungskräfte der vier indigenen Völker der Sierra Nevada de Santa Marta (SNSM) eine neue Strategie auszuprobieren ...

Paraguay: Kulturzentrum La Chispa organisiert „Manuchazo“

Noticias_Paraguay_Manu_Chao_Foto_CCSoziale Netzwerke haben geholfen, soziale Bewegungen und Proteste anzustoßen, warum also nicht auch ein besonderes Kulturereignis. Das müssen sich Sebastián Coronel und seine Freunde in Asunción gedacht haben, als sie den Hashtag #ManuChaoEnLaChispa starteten. Mestizo-Legende Manu Chao besuchte zum ersten Mal Paraguay, um am vergangenen Samstag am Festival Cosquín Rock Paraguay teilzunehmen. Für Coronel war das ein Grund, eine Kampagne zu starten, um den Sänger in das kleine alternative Kulturzentrum La Chispa einzuladen, damit er auch eine andere „Sicht auf Kultur und Gegenkultur in Asunción“ kennenlernen kann. Und da Chao bevorzugt an Stätten sozialer Kämpfe auftrete, wäre La Chispa genau der richtige Ort. Die Kampagne fand zahlreiche Unterstützer und Unterstützerinnen, zumal diese aufgefordert waren, kurz zu erzählen, wie sie den Künstler kennengelernt hatten. Vermutlich rechnete aber niemand damit, dass Manu Chao tatsächlich in dem Kulturzentrum auftauchen würde. Schlussendlich hatten die verdutzten Gäste von La Chispa am Freitag das Privileg, den ersten Auftritt des Franzosen in Paraguay zu erleben, den dieser dann zusammen mit dem paraguayischen Cantautor Pachín Centurion bestritt (Bildquelle: wiki_cc).

Brasilien: Wasserkraftwerke und Abholzung im Amazonasgebiet

Noticias_Abholzung_Bild_Quetzal-Redaktion_gcDass der Amazonas rapide dahinschwindet, ist eine allgemein bekannte Tatsache. Die Gründe dafür waren bislang vor allem die Abholzung, die Vergrößerung der Sojaplantagen und die Ausweitung der Viehhaltung. Hinzu kommt, dass die kommende Regierung 120 Wasserkraftwerke am Fluss Juruena plant. Gleichzeitig sollen Strafmaßnahmen gegen Umweltvergehen reduziert und das Umweltministerium umfunktioniert werden. Überdies wird Brasilien aus dem Pariser Klimaabkommen austreten. Über sechzig Prozent des Regenwaldes liegt in Brasilien. Der Amazonas hat 34 Millionen Einwohner und 385 Völker, die von der Ressourcenausbeutung betroffen sind. Schon im Juni 2017 wurde im Nobel-Friedenszentrum in Oslo die “Iniciativa Interreligiosa para los Bosques Tropicales” (dt.: Interreligiöse Initiative für Regenwälder) ins Leben gerufen. Unterstützt von der UNO und europäischen Staaten vereinen sich VertreterInnen der indigenen Bevölkerung aus Brasilien, Kolumbien, der Demokratischen Republik Kongo, Indonesien, Peru und Mesoamerika mit Gläubigen des Islam, Christentum, Judentum, Buddhismus, Hinduismus und Taoismus. Gemeinsam mit Regierungen, NGOs, WissenschaftlerInnen und Unternehmen und setzen sie sich für den Schutz der Menschenrechte und der Regenwälder ein (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gc).

Nach der Schicksalswahl: Was hat Brasilien von Jair Bolsonaro zu erwarten?

Brasilien: Favela - Foto: Quetzal-Redaktion, ssc

Jair Messias Bolsonaro hat am 28. Oktober 2018 die Stichwahl mit 55,13 Prozent der Stimmen gewonnen und wird ab dem 1. Januar 2019 Brasilien regieren. Sein Gegner Fernando Haddad, der Kandidat der linken Arbeiterpartei (PT) erhielt 44,8 Prozent der Stimmen. Zwar sind sich die meisten Kommentatoren einig, dass damit ein Ultrarechter das Präsidentenamt übernehmen wird, in der Frage ...