Brasilien: Lula da Silva tritt unter breiter Solidarität seine Haft an
|Der ehemalige Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, bleibt auch nach seinem Haftantritt am 07. April 2018 der Favorit in den Wahlumfragen. Seine Verurteilung zu 12 Jahren und einen Monat Haft aufgrund des sogenannten „Autowaschanlagenskandals“ wird stark angeprangert. Nicht nur Dilma Rouseff und die Mitglieder seiner Arbeiterpartei sehen ihn als Opfer; sein Fall wurde auch vor die UNO getragen. Die Menschenrechtskommission merkte an, dass die Strafverfolgung von unethischen Methoden und materiellem Beweismangel belastet sei. Außerdem sorgt die Tatsache im Volk für Empörung, dass Lula so schnell verurteilt wurde. Tatsächlich wurde im Zuge seines Haftantritts die große Solidarität für ihn deutlich. So hatten linksgerichtete Anhänger und Gewerkschaftsmitglieder zwei Tage lang einen menschlichen Schild rings um das Hauptquartier der Metallarbeitergewerkschaft in São Bernardo do Campo gebildet, um Lulas Selbstauslieferung zu verhindern. In seiner Rede kurz vor dem Haftantritt begründete Lula, dass er an die Justiz glaube und die Gelegenheit nutzen wolle, um offiziell seine Unschuld zu beweisen. Wie Lula erklärte, werde seine Beziehung zum brasilianischen Volk trotz allem immer stärker. Umgekehrt ist die Unterstützung für Lula an Demonstrationen sichtbar. Vor dem Polizeipräsidium in Curitiba, wo er seine Haft antreten soll, hatten sich ebenfalls Protestierende versammelt. Auch in ganz Lateinamerika bekundeten Organisationen und Politiker ihre Solidarität für den Kandidaten der Arbeiterpartei (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gc).