Argentinien: Präsident Macri ignoriert nationalen Gedenktag
|Am 24. März wurde zum 42. Mal an den Putsch 1976 in Argentinien erinnert. Die landesweiten Massenmobilisierungen beschränken sich nicht auf die Verurteilung der damaligen Staatsverbrechen. Neben der Forderung nach Weiterführung der Prozesse gegen Zivilisten und Angehörige der damaligen Sicherheitskräfte werden Beschwerden wegen Menschenrechtsverletzungen erhoben, welche tagtäglich stattfinden. Zwar sah sich Präsident Mauricio Macri im Jahr 2016 auf Bitten von Barack Obama, welcher damals zum offiziellen Besuch in Argentinien war, veranlasst, an einer Veranstaltung zum 40. Jahrestag des Putschs teilzunehmen. Seine Entscheidung, am Tag des diesjährigen Jubiläums eine offizielle Reise ins 1.100 Kilometer entfernte Mendoza anzutreten, um dort die jährliche Versammlung der Inter-American Development Bank (BID) zu eröffnen, zeugt jedoch davon, dass ihm der Gedenktag offensichtlich unangenehm ist. Angesichts dessen, dass der „Tag der Erinnerung für Wahrheit und Gerechtigkeit“ einen unumstrittenen Gedenktag zur Ablehnung aller Formen der Gewalt und zum Aufbau der Demokratie darstellt, gibt die offizielle Haltung Macris ebenso wie dessen Wirtschafts- und Sozialpolitik zunehmend Anlass zur Besorgnis (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, Sole Biasatti).