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Politik und Kultur in Lateinamerika

Suchergebnisse für "buen vivir"

Wir haben 5.286 Ergebnisse für Ihre Suchanfrage gefunden.

Theoriegerüste auf einer realpolitischen Baustelle
Ein Essay zu Ernesto Che Guevaras Wirtschaftspolitik als Industrieminister - Teil 2

Kuba: Herstellung der Havano-Zigarre durch eine torcedera - Foto: Sven WerkDie Frage nach der Vorbildrolle anderer sozialistischer Staaten ist natürlich nur oberflächlich. Entscheidend ist vielmehr die zu etablierende Wirtschaftsstruktur, die konkrete Wirtschaftsplanung und -politik. Einen wichtigen Punkt schien Che Guevara von Anfang an richtig erkannt zu haben. Denn für ihn bestand der beste Weg zur Industrialisierung Kubas ...

Mexiko: Präsidentschaftswahlkampf bleibt spannend

Mexiko: Andrés Manuel López Obrador - Foto: ANDES, Micaela Ayala VIn Mexiko beginnt der entscheidende Monat für die Präsidentschaftswahl im Juli 2018. Laut Wahlprognose stehen die Kandidaten der linkskonservativen Koalition „Coalición Juntos Haremos Historia“, der Parteien MORENA- Arbeiterpartei (PT) sowie der Partei Soziale Begegnung (PES) mit einem deutlichem Vorsprung vor den anderen Kandidaten. Nach der letzten Wahlprognose könnte sich Mexiko auf eine neue Regierungsphase vorbereiten. Allerdings nutzen die anderen politischen und wirtschaftlichen Kräfte des Landes alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um die Bevölkerung in ihrer Entscheidung zu beeinflussen und die „richtige“ Wahl zu treffen. Zum Beispiel üben die Unternehmen mit unterschiedlichsten Drohungen starken Druck auf ihre Mitarbeiter aus, damit sie sich gegen den Kandidaten der linkskonservativen Koalition, Andrés Manuel López Obrador (AMLO), entscheiden. Die Präsidentschaftswahl bleibt spannend. Nicht weil die Wahlprognosen unklar sind, sondern, weil noch unklar ist, wie und ob die traditionellen regierenden Kräfte des Landes verhindern werden, dass der Kandidat Andrés Manuel López Obrador (von der „Coalición Juntos Haremos Historia“) die Wahl am 1. Juli 2018 gewinnt (Bildquelle: ANDES, Micaela Ayala V).

Theoriegerüste auf einer realpolitischen Baustelle
Ein Essay zu Ernesto Che Guevaras Wirtschaftspolitik als Industrieminister - Teil 1

Kuba_Havanna_Bild_Redaktion_pgErnesto Che Guevara war nicht nur Arzt, Revolutionär und Guerillaführer. Er war auch für eine kurze Zeit kubanischer Industrieminister. Vom 23. Februar 1961 bis April 1965 lenkte er die wirtschaftlichen Geschicke des Karibikstaates. Was waren die Leitlinien seiner Wirtschaftspolitik? Wie sah sein sozialistisches Wirtschaftsmodell aus? Was waren seine Ideale? ...

Argentinien: G20-Vorbereitungstreffen fand in Buenos Aires statt

G20_Logo_Bild_g20_PressAnfang dieser Woche endete ein Treffen der Mitgliedstaaten der Gruppe der 20 in Buenos Aires. Die Zusammenkunft diente als Vorbereitung für den nächsten G20-Gipfel, der im kommenden November in der argentinischen Hauptstadt stattfindet wird. In der G20, welche aus dem Zusammenschluss aus 19 Staaten und der Europäische Union besteht, sind die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vertreten. Unter den Themen, die die AußenministerInnen der Mitgliedstaaten in Buenos Aires diskutierten, ragten die am Sonntag stattgefundenen Präsidentschaftswahlen in Venezuela besonders heraus. Bei den Wahlen wurde Präsident Maduro mit mehr als 67 Prozent der Stimmen als Präsident bis 2025 wiedergewählt; Oppositionsführers Falcón kam auf ca. 21 Prozent. Das Wahlergebnis wird jedoch von sechs Ländern (Argentinien, Australien, Chile, Kanada, Mexiko und die USA) als unrechtmäßig bezeichnet, weshalb Sanktionen gegen die Regierung von Nicolás Maduro vorgeschlagen wurden. Allerdings kritisierten mehrere Länder stark die protektionistische Politik der USA. Es bestand ein weitgehendes Einvernehmen darüber, dass sich die Maßnahmen der US-Regierung gegen den Multilateralismus richten, welcher einen bedeutenden Weg für die Entwicklung darstelle. Für den G20-Gipfel im November sind, nach der Erfahrung des Hamburger Gipfels, abermals heftige Massenproteste zu erwarten (Bildquelle: G20_Argentinien_Press).

Nicaragua: Nationaler Dialog für Mittwoch angekündigt

noticia_nicaragua_Menschen_Dietlind von Poblozki_amDie katholische Kirche kündigte für Mittwoch, 16.Mai 2018, einen nationalen Dialog an. Das Treffen wird im Seminar Nuestra Señora de Fátima in Managua stattfinden. Die Ankündigung erfolgte, nachdem die nicaraguanische Regierung Vertreter der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte nach Nicaragua eingeladen hat, um die Gewaltakte gegen die von der geplanten Rentenreform ausgelösten Proteste zu untersuchen. Bei den seit dem 18. April anhaltenden Auseinandersetzungen wurden mehr als 50 Menschen getötet. Kardinal Brenes betonte, dass die Bedingungen für den Dialog nicht die besten seien. Ziel des Dialogs muss es sein, institutionelle Veränderungen im Land anzustoßen, um den Weg für die Demokratie zu ebnen. Dafür seien grundlegende Vereinbarungen nötig, die in konkrete Entscheidungen münden müssten. Unbedingte Voraussetzung des Dialogs, so heißt es in der Erklärung, sei die Aussetzung der Gewaltakte und Plünderungen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, Dietlind von Poblozki / am).

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Aus Sorge um die Entwicklung in ihrem Heimatland rufen in Halle an der Saale lebende Nicaraguaner für den 19.5.2018 ab 14 Uhr zu einer Demonstration auf dem Marktplatz der Stadt auf.

Guevara, Ernesto Che: Episoden aus dem Revolutionskrieg

Gelesen_Che_Revolutionskreig_CoverZu Beginn ist eine grundlegende Feststellung vonnöten: Das ist kein Tagebuch! Auch wenn das Buch inzwischen, in erweiterter Fassung, bei Kiepenhauer & Witsch als „Kubanisches Tagebuch“ verkauft wird. Vor mir liegt die Erstausgabe von Reclam Leipzig aus dem Jahre 1978, die allerdings die zweite Ausgabe in deutscher Sprache war. Bereits 1969 erschienen bei Rowohlt die „Aufzeichnungen aus dem kubanischen Befreiungskrieg 1956-1959“ ...

Chile: Regularisierungkampagne von irregulären ImmigrantInnen

Chile: Warteschlange bis vor den Eingang der Ausländerbehörde in Santiago - Foto: Quetzal-Redaktion, Christine SchnichelsPer Dekret verordnet findet zurzeit eine außerordentliche Regularisierung von bis zu 300.000 ImmigrantInnen statt. Damit soll der illegale Aufenthalt unterbunden und den ImmigrantInnen die Möglichkeit gegeben werden, reguläre Arbeit zu finden und mehr Rechte zu erhalten. Neben viel Lob wird an der Initiative kritisiert, dass die vorherige Aufklärungsphase für die MigrantInnen zeitlich nicht ausgereicht habe, um sich vorab ausreichend zu informieren. Zudem würden die ohnehin schon schlechten Zustände in den Zentren der Ausländerbehörde nun noch chaotischer werden: Platzmangel, extrem lange Warteschlangen noch bis mehrere Hundert Meter vor dem Gebäude und stundenlanges Warten teilweise im Stehen belasten vor allem Schwangere, Senioren und Kinder. Die Regierung unter Präsident Piñera, der sich bereits vor seiner Amtszeit für eine Verschärfung des Immigrationsgesetzes ausgesprochen hat, ist derzeit dabei, das veraltete Ausländer- und Migrationsgesetz aus dem Jahr 1975 zu reformieren. Denn seit Jahren kommen immer mehr Menschen nach Chile, und die Regierung schätzt, dass sich mittlerweile rund eine Million ImmigrantInnen im Land befinden, welche einen Anteil von 5,5% an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Insbesondere kommen zahlreiche HaitianerInnen (verstärkt seit dem dortigen Erdbeben 2010) und VenezolanerInnen (vor allem wegen der politischen Krise im Land), so dass nun für beide Länder besondere Visa „aus humanitären Gründen“ (Haiti) und „aus demokratischer Verantwortung“ (Venezuela) in Kraft treten werden. Insgesamt zielen die neuen Gesetze damit nicht nur auf eine dringende bürokratische Modernisierung ab, sondern auch auf eine dauerhafte Verschärfung, um die zukünftige Immigration stärker zu kontrollieren und zu reduzieren (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, cs).

NAFTA und die Folgen (III)
Wer hat ein Interesse an der „Mesoamerikanisierung“ Zentralamerikas?

Guatemala_Bild_Redaktion_pgDas Konzept von Mesoamerika geht auf Paul Kirchhoff zurück (Kirchhoff 1960). In einem 1943 publizierten Artikel begründete er seine Auffassung, dass zum Zeitpunkt des Kontaktes mit den Spaniern das Gebiet zwischen den Reichen der Azteken und Tarasken im Norden und den Stadtstaaten der Maya im Süden Teil eines einheitlichen Kulturraum bildete, dem er den Namen „Mesoamerika“ gab. Dazu zählte er auch die südöstliche Peripherie ...

Kuba, Brasilien, Argentinien: Der erste Mai - Manifestation und Protest

Noticias_Erster_Mai_Bild_Redaktion_solebiasattiDer erste Mai stand in zahlreichen Ländern Lateinamerikas wieder im Zeichen von Demonstrationen und Umzügen. In Kuba wurden die schon traditionellen Massenmanifestationen begleitet von Solidaritätsbekundungen der Gewerkschaft mit Venezuela (Maduro), Nicaragua (Ortega, El Frente Sandinista de Liberación) und Brasilien (Lula da Silva). Die Regierung war u.a. präsent durch den neu eingesetzten Präsidenten Miguel Díaz-Canel, der sich für eine stärkere Überprüfung von Vertrags- und Finanzbeziehungen ausgesprochen hatte. In Brasilien verband sich die Demonstration des ersten Mai mit der Forderung für die Befreiung Lulas, die durch eine Petition der Gewerkschaftsführungen des Landes unterstrichen wurde. Außerdem verlangte die Menge eine Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze und Rente ermöglicht und protestierte u.a. gegen Temers Arbeitsmarktreform. Auch in Argentinien wurden die ersten Mai-Paraden als Plattform politischer Unzufriedenheit ausgetragen. Die Organisationen Corriente Clasista y Combativa (CCC), Barrios de Pie und die Confederación de Trabajadores de la Economía Popular (CTEP) stellten sich “telesur” zufolge gegen die Politik des Präsidenten Mauricio Macri. Insbesondere wurden die Forderungen nach mehr Lohn, Entlassungsstopp und dem Ende der Tariferhöhung laut (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, solebiasatti).

Víctor Montoya – Microcuentos – Teil 10

kultur_montoya_Microcuentos10-1_Edwin_EschweilerEr lebte und starb unter schallendem Gelächter. Tiefenstrukturen der Sprache. Es war einmal ein Wurm. Der Wurm war im Apfel, der Apfel war in der Obstschale, die Obstschale war auf dem Tisch, der Tisch war im Esszimmer, das Esszimmer war in dem Haus, das Haus war in der Straße, die Straße war in dem Viertel, das Viertel war in der Ortschaft, … Jäger der Wörter... Der Schriftsteller ist ein wahrer Jäger der Wörter. Seine Jagdgründe sind die Synonymen- und Antonymennachschlagewerke. Sobald er den treffenden Ausdruck aufgespürt hat, legt er an und streckt ihn ...