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Politik und Kultur in Lateinamerika

Suchergebnisse für "buen vivir"

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Bolivien: Acht Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen registriert

Bolivien_Regierungspalast_Bild_Quetzalredaktion_pgDer Präsident der Obersten Wahlbehörde Boliviens (TSE), Salvador Romero, gab auf einer Pressekonferenz am Montag die Namen der Spitzenkandidaten für anstehenden Wahlen bekannt. Im ersten Wahlgang, der für den 3. Mai anberaumt ist werden acht Bündnisse bzw. Parteien antreten. Für den MAS (Movimiento al Socialismo) wird der frühere Wirtschaftsminister Luis Arce als Kandidat für das höchste Staatsamt antreten. Carlos Mesa, der von 2003 bis 2005 das Land regierte, und Jorge Quiroga, der 2001 bis 2002 das Präsidentenamt innehatte, werden für die Bürgervereinigung (Comunidad Ciudadana) bzw. Libre 21 ins Rennen gehen. Mit Jeanine Áñez, die sich nach dem Putsch gegen Evo Morales selbst zur Interimspräsidentin ernannt hatte, sowie Luis Fernando Camacho, der als Chef des Bürgerkomitees von Santa Cruz die Aktionen der Putschisten koordiniert hatte, kandidieren auch zwei Vertreter der extremen Rechten. Die drei anderen Kandidaten sind Chi Hyun Chung, der für den Frente para la Victoria antritt, Feliciano Mamani, ein Bergarbeiterführer, der an der Spitze von Pan-Bol steht, sowie der rechte Militär Ismael Schabib, der für die Acción Democrática Nacionalista (ADN), die Partei des ehemaligen Diktators Hugo Banzer, kandidiert. Am Wochenende zuvor war der Versuch gescheitert, eine Einheitsfront gegen den MAS von Evo Morales zu bilden. Dieser wird am 3. Mai für den Sitz eines Senator für das Departamento Cochabamba kandidieren. Bei der jüngsten Umfrage, deren Ergebnisse letzte Woche präsentiert wurden, lag Arce (MAS) mit 26 Prozent vorn, gefolgt von Mesa und Camacho mit je 17 Prozent. Áñez erhielt 12 Prozent, während Chi und Quiroga mit sechs bzw. drei Prozent hinten lagen. Der wahrscheinlich notwendige zweite Wahlgang soll am 14. Juni stattfinden. Zuvor, am 3. April, wollen sich die Gegner von Evo Morales treffen, um erneut über die Bildung einer Einheitsfront zu beraten. Massive Kritik an der amtierenden Regierung rief das Vorgehen der bolivianischen Sicherheitskräfte gegen zwei MAS-Politiker am vergangenen Samstag hervor. César Navarro, ehemaliger Bergbauminister, und Pedro Damián Dorado, ehemaliger Vizelandwirtschaftsminister, waren im Beisein der Botschafter der EU und Mexikos verhaftet worden, obwohl ihnen freies Geleit für ihren Flug ins Exil nach Mexiko zugesagt worden war. Erst nach internationalen Protesten kamen die Inhaftierten wieder frei. Der Vorfall zeigt, welche Anstrengungen die Gegner von Evo Morales unternehmen, um dessen Anhänger unter Druck zu setzen und zu behindern. (Bild: Quetzalredaktion_pg).

Kolumbien/USA: Durchführung militärischer Übungen in Namen der Demokratie

Noticias_Kolumbien_USA_Bild_Quetzal-Redaktion_gcVergangene Woche führten Einheiten der kolumbianischen und US-amerikanischen Streitkräfte gemeinsame Übungen auf kolumbianischem Gebiet durch. Die Manöver erfolgten im Anschluss an ein Treffen des US-Staatsministers Mike Pompeo mit dem venezolanischen Oppositionsführer Juan Guadió in Bogotá. Bei dem Gespräch, das im Rahmen einer regionalen Konferenz über den Kampf gegen den Terrorismus stattfand, hatte Pompeo dem selbsternannten Präsidenten Venezuelas die Unterstützung Washingtons zugesichert, um den Rücktritt von Präsident Nicolás Maduro zu erzwingen. Die auf der kolumbianischen Militärbasis Tolemaida durchgeführte Übung wurde neben Pompeo und dem neuen US-Botschafter, Philip Goldberg, von Vertretern der brasilianischen Armee beaufsichtigt. Goldberg, der seit vergangenem September in Bogotá tätig ist, war bereits 2008 vom damaligen Präsident Boliviens, Evo Morales, ausgewiesen und wegen Verschwörung gegen die bolivianische Regierung zur „Persona non grata“ erklärt worden. Die USA sind zurzeit in über 170 Ländern militärisch präsent – einschließlich Kolumbien und Brasilien. Auch wenn ein Streifzug durch die Geschichte Lateinamerikas im 20. Jahrhundert das militärische Engagement Washingtons für die Rechtsstaatlichkeit und die Schaffung des Friedens infrage stellt, begründete die kolumbianische Regierung die Maßnahme mit der Notwendigkeit, die vor internationalen kriminellen Organisationen gefährdete Demokratie zu stärken. (Bild: Quetzalredaktion_gc).

Leipziger MittwochsATTACke diskutiert über den Putsch in Bolivien

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Laut Verfassung seines Landes hätte Evo Morales sein Amt als Präsident Boliviens bis zum 22. Januar 2020 ausüben sollen. Warum und unter welchen Umständen er dieses Mandat vorzeitig aufgeben musste, wurde am selben Tag in Leipzig diskutiert. Wie jeden letzten Mittwoch im Monat fand in der Schaubühne Lindenfels ...

Mesoamerika: Weltweit die gefährlichste Region

Noticias_Mexiko-Stadt_Foto Quetzal-Redaktion_pablo arocaZentralamerika führt seit Jahren die globale Statistik der Gewalt an. Obwohl der Isthmus nicht zu den Kriegsgebieten gehört, sind dort in den letzten zwanzig Jahren fast 300.000 Menschen gewaltsam getötet worden. Mit 51 Morden je 100.000 Einwohner lag El Salvador 2018 an der Spitze, gefolgt von Honduras mit 40, Belize mit 35,9 und Guatemala mit 22,4. Während die Tötungsrate in den genannten Ländern seit 2016 fällt, ist sie in Mexiko, das zusammen mit seinen südlichen Nachbarn zu Mesoamerika zählt, angestiegen. Mit 34.582 Morden war dort 2019 das gewalttätigste Jahr seit dem Beginn der statistischen Erfassung 1997. 2018 lag die entsprechende Zahl noch bei 33.369, was einer Mordrate von 25,8 Prozent entspricht. Damit hat Mexiko den zentralamerikanischen Durchschnitt von 23,7 übertroffen. Ähnliche Werte weisen auch Brasilien und Kolumbien mit jeweils 25 Tötungen je 100.000 Einwohner auf. Vor El Salvador, das im lateinamerikanischen Vergleich der Mordraten 2018 auf Platz zwei kam, liegt nur noch Venezuela mit einem Wert von 81,4. Hinter dieser Zahl verbergen sich 24.047 Menschen, die gewaltsam ums Leben gekommen sind. (Bild: Quetzalredaktion_pabloaroca).

Onetti, Juan Carlos: Die Werft

gelesen_Onetti_Die Werft

Zu guter Letzt ist das Scheitern vollkommen: Larsen, der Held des abschließenden Bandes von Juan Carlos Onettis Santa-María-Trilogie stirbt, ohne seine ehrgeizigen Ziele auch nur ansatzweise umgesetzt zu haben. Doch selbst dieses Scheitern scheint dem Autor nicht ausreichend zu sein, lässt er seinen Protagonisten ...

Bolivien: Neuer Wahltermin steht fest

La Paz_Regierungspalast_Foto_Quetzal-Redaktion_gcDer Vorsitzende der Obersten Wahlbehörde Boliviens (TSE), Salvador Romero, hat am Wochenende den 3. Mai 2020 als neuen Termin für die allgemeinen Wahlen bekannt gegeben. Falls bei den Präsidentschaftswahlen eine zweite Runde erforderlich sein sollte, dann wird dies nicht vor dem 15. Juni der Fall sein. Laut einer Umfrage von Unitel, deren ergebnisse am 2. Januar veröffentlicht worden sind, liegt der MAS, die Partei von Evo Morales, mit 20,7 Prozent vorn, gefolgt von Jeanine Áñez, die als Interimspräsidentin fungiert, mit 15,6 Prozent. Auf dem dritten Platz liegt Carlos Mesa mit 13,8 Prozent. Luis Fernando Camacho und Marco Pumari, die auf der Liste des MNR (Movimiento Nacionalista Revolucionario) für das Amt der Präsidenten bzw. Vizepräsidenten kandidieren werden, können auf eine Zustimmung von 6,9 bzw. 8,2 Prozent verweisen. Chi Hyun Chung, der bei den Wahlen im Oktober 2019 für den PDC (Partido Demócrata Cristiano) angetreten war, erhielt 8,1 Prozent. Der MAS wird seine Kandidaten am 19. Januar auf einer Pressekonferenz in Buenos Aires vorstellen. Neben Diego Pary, der seit 2018 das Amt des bolivianischen Außenministers innehatte und nun nach Bolivien zurückkehren will, gelten David Choquehuanca, Luis Arce und Andrónico Rodríguez als die aussichtsreichsten Anwärter. Die beiden Erstgenannten waren unter Evo Morales ebenfalls als Minister tätig – Choquehuanca als Außenmister (2006-2017) und Arce als Wirtschaftsminister (2006-2017; erneut 2019). Der 30jährige Rodríguez ist Politikwissenschaftler (Abschluss 2012) und übt derzeit die Funktion des Vizepräsidenten der Coordinadora de las Seis Federaciones de Cocaleros del Trópico de Cochabamba aus. Laut bolivianischer Verfassung müsste am 22. Januar 2020 eine neue Regierung unter Führung der Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs, María Cristina Díaz, die Amtsgeschäfte übernehmen, was Jeanine Áñez, die sich am 12. November 2019 selbst zur Präsidentin des Landes ernannt hatte, jedoch ablehnt. Bislang steht auch die formelle Annahme des Rücktritts von Evo Morales durch die Plurinationale Legislative Versammlung noch aus. Nach Meinung von Eugenio Raúl Zaffaroni, ehemaliger Vorsitzender des Obersten Gerichtshofes Argentiniens und Richter am Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, sei dieser deshalb noch bis zum 22. Januar 2020 rechtmäßiger Präsident Boliviens. (Bild: Quetzalredaktion_gc).

Mexiko: Haben Archäologen Reste der Flotte von Hernán Cortés gefunden?

Noticias_Mexiko_Quetzalredaktion_tzDer spanische Konquistador Hernán Cortés, der Anfang des 16. Jahrhunderts das Reich der Mexica (Azteken) eroberte, soll die elf Schiffe seiner Flotte 1519 versenkt haben. Er wollte nicht nur Eroberer, sondern auch Besitzer des Landes sein. Mit seinen Männern wollte er in Mexiko siedeln und sich damit von Diego Velázquez, dem Gouverneur von Kuba, unabhängig machen. Als Siedler und Gründer von Ortschaften war er nur noch dem König untergeordnet. Etwas Genaues weiß man von der Vernichtung der Flotte bis heute nicht, aber das könnte sich jetzt ändern. Archäologen fanden vor der Küste von Villa Rica in Veracruz drei Anker, deren spanischer Ursprung inzwischen außer Frage steht. Seit zwei Jahren untersuchen die Archäologen aus Mexiko und den USA den Meeresgrund vor Villa Rica. Insgesamt durchkämmen die Forscher inzwischen eine Fläche von 10 km2. Schon zu Beginn der Untersuchungen fand sich ein erster Anker, nur wenige hundert Meter von dem neuesten Fund von zwei weiteren Ankern. Damals fand sich auch ein Stück Holz, dessen Untersuchung bereits eine Zuordnung der Funde erlaubte. Der mexikanische Archäologe Roberto Junco erhofft sich mit den Funden weitere Aufschlüsse über Technologie und Kultur der frühen spanischen Siedler. Allerdings halten sich die Experten zurück, was die genaue Herkunft ihrer Funde betrifft: Es könnte sich durchaus um Cortés‘ versenkte Schiffe handeln, aber ebenso gut auch um Überreste des zu Zeiten der Konquista bedeutenden Hafens von Villa Rica. (Bild: Quetzalredaktion_tz).

Chile: Protest gegen Ungleichheit und Patriarchat

Noticias_Chile_Bild_Quetzal-Redaktion_solebiasattiWas Mensch Meier im gleichnamigen Lied von Ton Steine Scherben entfachte, wiederholt sich seit Mitte Oktober in ungleich größerem Ausmaß auf den Straßen von Chile. Denn wenn einer allein schwarzfährt, handelt es sich allenfalls um stillen Protest. Wenn eine Gruppe das Gleiche tut, kann dem ticketlosen Ungehorsam eine ganze Bewegung folgen. Was als Protest von Schülerinnen und Schülern gegen die Erhöhung der Fahrpreise begann, ist zu einem kollektiven Streik gegen die soziale Ungleichheit in Chile geworden. Wegen der Erklärung des Ausnahmezustands durch Präsident Sebastián Piñera im Oktober patrouillieren erstmals seit Ende der Diktatur Militärkräfte in der Hauptstadt. Kurz darauf wurde der Ausnahmezustand wieder aufgehoben und der Präsident machte Zugeständnisse. Doch die Proteste rissen nicht ab. In einem Land, das von enormen Ungleichheiten geprägt ist und in dem viele grundlegende Güter in privater Hand liegen, gingen die Menschen weiterhin nicht wegen der Bahntickets sondern für eine grundlegende Reform der Lebensverhältnisse auf die Straße. Erst vor einigen Wochen kündigte die Regierung ein Referendum über die Verfassung an, das im April 2020 abgehalten werden soll. Ob sich die Protestierenden damit zufrieden geben werden, bleibt abzuwarten. Zurzeit sieht es eher so aus, als würde sich die Bewegung erweitern. Mit der Aktion “Un Violador En Tu Camino” des feministischen Kollektivs Lastesis demonstrieren von Valparaíso ausgehend inzwischen auch in Deutschland Menschen gegen (Polizei-)Gewalt an Frauen. Denn der Vergewaltiger, so heißt es in der Performance, ist auch der Staat der unterdrückt. (Bild: Quetzalredaktion_solebiasatti).