Bolivien: Goldhandelsunternehmen soll Einnahmen zurückgewinnen
|Im ersten Jahr der Coronakrise sank das Bruttoinlandsprodukt Lateinamerikas um gut neun Prozent. In Bolivien traf die Krise insbesondere auch den Bergbausektor, der schon länger mit Problemen zu kämpfen hat. Die vorübergehende Schließung zahlreicher Unternehmen aufgrund von Quarantänemaßnahmen führte zu starken Fördereinschränkungen und damit zu Einnahmeverlusten. Zusätzlich bedingte die Krise, dass die Mineralienpreise auf dem Weltmarkt sanken. Für Bolivien führte das bis zum November letzten Jahres zu einen Rückgang der entsprechenden Exporterlöse um 31 Prozent. Doch neben Corona gibt es einen weiteren Faktor der den Niedergang des bolivianischen Bergbausektors beeinflusst und der mit Gold das Metall betrifft, das auf dem Weltmarkt nach wie vor Höchstpreise erzielt. Der Goldexport des Landes ist sehr instabil, er schwankt von Jahr zu Jahr stark. Der Grund für diese Schwankungen ist die unzureichende Kontrolle des Goldabbaus durch den Staat. Die Behörden haben keinen Überblick über die tatsächliche Fördermenge des Edelmetalls, da Unternehmen ihre Erträge nicht wahrheitsgemäß deklarieren und so Lizenzgebühren und Steuern sparen. Spezialisten gehen davon aus, dass mindestens 40 Prozent des abgebauten Goldes illegal gehandelt werden. Dem Land gehen deshalb pro Jahr schätzungsweise Einnahmen in Höhe von mehr als 1.000 Millionen US-Dollar verloren. Dem soll nun Einhalt geboten werden. Die bolivianische Regierung gab vor wenigen Tagen den Plan bekannt, ein Goldhandelsunternehmen zu gründen, um den Schmuggel zu stoppen. In Zusammenarbeit mit der Zentralbank will man die Kontrolle über die Einnahmen aus der Goldförderung erlangen. In die Arbeit sollen auch die regionalen Regierungen und Bürgermeister einbezogen werden, die im Ergebnis mehr Lizenzgebühren für die Ausbeutung von Gold erhalten (Bildquelle: ToniSPoy_cedib_com).