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Politik und Kultur in Lateinamerika

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Was ist los mit AMLO? Menschen in Mexiko berichten

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Im Jahre 2018 wurde Andrés Manuel López Obrador, kurz AMLO, zum Präsidenten Mexikos gewählt. Im dritten Anlauf schaffte der Kandidat der Partei Morena (Bewegung für staatliche Erneuerung) den Sprung ins Präsidentenamt, nachdem er 2006 von Felipe Calderón um seinen Wahlsieg betrogen wurde und 2012 gegen Enrique Peña Nieto unterlag. Im dritten Versuch errang López Obrador ...

In eigener Sache: Namensänderung

Noticias_Quetzal_Bild_wiki_CCUnsere Zeitschrift „Quetzal. Politik und Kultur in Lateinamerika“ existiert nun schon fast 30 Jahre. Mit ihrer Gründung hatte sie sich aus politisch bedeutungsvollem Grund den Namen jenes mittelamerikanischen Vogels gegeben, der stirbt, sobald er seiner Freiheit beraubt wird. Leider gab es nun mehrere Anlässe, die uns haben erwägen lassen, diesen schönen und wichtigen Namen durch einen anderen zu ersetzen: 1) Die Schließung der Schokoladenbar „Quetzal“ im Leipziger Zentrum ließ viele Leipziger den Entschluss fassen, sich bei uns nach dem Maya-Rezept für Schokolade zu erkundigen und in den vermeintlichen Räumen unserer Redaktion Tische reservieren zu wollen. Dieser Bitten werden wir nunmehr nicht mehr Herr. 2) Wir haben auch Anfragen nach plastisch-chirurgischen Eingriffen, nach schicken Schuhen und neuerdings nach einem Brettspiel erhalten – sie alle wurden mit der Bezeichnung „Quetzal“ versehen – und sind auch hier gezwungen mitzuteilen, dass wir das nicht leisten können. 3) Wir erfuhren zudem, dass „Quetzal“ in der Rangfolge der vergebenen Vornamen nur auf Platz 10.300 eingekommen ist. Das liegt sicher daran, dass, völlig entgegen den Gender-Empfehlungen, nur Jungen diesen Namen erhielten. Können wir das gleichwohl noch verstehen, hat es uns doch sehr getroffen, dass diese Namensvergabe von einem entsprechenden Blog als „großbürgerlich“ bezeichnet wird (als „hochgebildet“ allerdings auch). 4) Schließlich erreichte uns noch die Mitteilung, dass Bündnis 90/Die Grünen, die bislang noch nicht mitgeteilt haben, ob sie sie nach der nächsten Bundestagswahl eine Koalition „Grün-Schwarz“ oder lieber eine „Ampelkoalition“ eingehen wollen, den Begriff „Ampel“ durch „Quetzal“ ersetzen wollen, zumal damit dieselben Farben vertreten seien. Das Argument lautet: Ihre Reputation würde durch „Ampel“ sinken, weil in Lateinamerika Verkehrsampeln nicht groß beachtet würden, der Quetzal aber schon. Das ist natürlich alles andere als witzig, denn die SPD findet in Lateinamerika schlecht Partnerparteien, weil es da die klassische Arbeiterklasse nicht gibt, die CDU sieht sich damit konfrontiert, dass dortige christdemokratische Parteien noch weiter links stehen als sie selbst (auch wenn letzteres wohl nicht so bleiben wird), und die FDP musste anerkennen, das Liberale in Lateinamerika nicht selten konservativ sind. Wir haben daher völliges Verständnis dafür, dass nun Bündnis 90/Die Grünen einem ähnlichen Schicksal entgehen möchten, zumal sie ja global agieren wollen und dazu Lateinamerika brauchen, man denke nur an den tropischen Regenwald! Auf der Suche nach Alternativen zu „Quetzal“ war unsere Zeitschrift zunächst, um modern zu wirken, im Begriff, sich für ein Initial und folglich für „Q“ zu entscheiden, aber da erinnerten wir uns zum (Un)Glück an den selbsternannten Schamanen im Kapitol und nahmen im gleichen Atemzug von dieser Idee wieder Abstand, schon weil wir jeglichen Anschein von Verschwörungstheorien vermeiden wollen. In den Blick genommen wurde auch „Kukul“ (bedeutet gleichfalls Quetzal) oder „Coatl“ (vgl. Quetzalcoatl), aber ersteres könnte mit einer wurmähnlichen Speise verwechselt und letzteres mit einer gefiederten Schlange assoziiert werden, und beiderlei Getier entspricht nicht unseren ästhetischen Ansprüchen. Schließlich konkurrierten in der Redaktion noch die Namensvarianten „Kolibri“ und „Papagei“. Doch wollte unser Online-Magazin weder als flatterhaft noch als geschwätzig gelten. Verehrte Leser, wir sind ratlos. Was meinen Sie: Sollten wir uns am Ende „Corneja“ (Krähe) oder „Guácharo“ (Fettschwalm) nennen? Das dürfte ja immerhin der klügste Vogel bzw. der mit dem besten Orientierungssinn sein. Oder ist dies dann doch zu schwarz und erinnert zu schrecklich an Hitchcock? Die Redaktion ist dankbar für jeden Alternativvorschlag – senden Sie ihn bitte an: quetzalleipzig@aol.com! (Bildquelle: wiki_CC).

Tödliche Ursula

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In dem 2011 erschienenen, mit dem Código Negro ausgezeichneten Roman „Mujer equivocada“ (Falsche Ursula) der Uruguayerin Mercedes Rosende gerät die in Montevideo lebende Literaturübersetzerin Ursula López durch eine Verwechslung in eine Entführungsgeschichte. Der Versuchung sich einzumischen, um die Dinge bar jeden Skrupels zu ihren Gunsten zu verschieben, vermag die Heldin nicht zu widerstehen. Überhaupt ist das Nicht-Widerstehen-Können eine Art Leitmotiv ihres Daseins. Leidenschaftlich zelebriert sie die Freuden des zügellosen Essens und Schmeckens. Und als hätte sie kein ...

Lateinamerika: Arme Länder trotz Hilfe beim Impfen benachteiligt

WHO_logo_Bild_wiki_CCDie Panamerikanische Gesundheitsorganisation (Pan American Health Organization – PAHO) hat letzte Woche angekündigt, dass im Rahmen der COVAX-Initiative 728.000 Dosen Impfstoff gegen Covid-19 nach Lateinamerika geliefert werden sollen. Nachdem Kolumbien bereits Anfang März als erstes Land der Region 117.000 Dosen aus der Produktion von Biontech und Pfizer erhalten hatte, gehen die nächsten Lieferungen nach Peru, El Salvador, Guatemala, Honduras und Jamaika. COVAX steht für Covid-19 Vaccines Global Access und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen, um die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen zu beschleunigen. Vor allem aber ist sie dafür zuständig, Impfstoff bei Herstellern zu kaufen und alle 190 Staaten zu verteilen, die sich an der Initiative beteiligen (nähere Informationen unter: https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/coronavirus/covax-facility). Die meisten Lieferungen gehen in Länder mit geringem Einkommen. Als erster Staat der Welt hat Ghana am 24. Februar 2021 Impfstoff über COVAX erhalten. Bis zum 19. März stieg die Zahl der belieferten Länder auf 54. Mit den COVAX-Lieferungen, die für 2021 geplant sind, können maximal 20 Prozent der Bevölkerung der jeweiligen Länder geimpft werden, ein Wert, der noch weit von der sog. Herdenimmunität (ca. 60 Prozent) entfernt ist. Mit 44,29 Impfungen je 100 Einwohner liegt Chile in Lateinamerika an der Spitze, während El Salvador und Honduras nur Werte von 0,64 bzw. 0,38 erreichen. Mexiko, das bereits am 24. Dezember vergangenen Jahres als erstes lateinamerikanisches Land mit seiner Impfkampagne gestartet war, kommt bislang nur schleppend voran. Bis zum 20. März 2021 waren im Durchschnitt 4,23 von 100 Personen geimpft. Brasilien, das zwar ein Schwellenland ist, aber erst im Januar mit den Impfungen begonnen hatte, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. 12.047.526 Menschen (Stand 22. März) haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 295.425 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die hohen Zahlen sind vor allem darauf zurückzuführen, dass die Pandemiekontrolle und das Impfmanagement keine Prioritäten der Zentralregierung unter Bolsonaro sind. Der „Spiegel“ vom 15. März sah sich sogar dazu veranlasst, Brasilien als „Gefahr für die Weltgesundheit“ zu bezeichnen (Bildquelle: WHO-Logo_wiki_CC).

Eine andere Perspektive … auf die außenpolitische Dyade Lateinamerika-USA US-Präsident Joseph R. Biden im Spannungsfeld von Grenzen und Möglichkeiten (Teil 2)

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Im Aufsatz geht es um die lateinamerikanisch-US-amerikanischen außenpolitischen Beziehungen. Solcherart Zweierbeziehungen werden auch als Dyaden bezeichnet. In Teil 1 wurden die beiden Dyaden-Partner, Lateinamerika und USA, in ihren strukturellen Grenzen und Möglichkeiten und dem sich daraus ergebenden ...

Mexiko: Marihuana wird legal

Mexiko - Kongress - Foto Public DomainAm Mittwoch, 10.3.2021, hat das mexikanische Parlament die Legalisierung von Marihuana beschlossen. Damit ist es das zweite lateinamerikanische Land nach Uruguay, das den privaten Besitz von Marihuana und den privaten und gewerblichen Anbau und Handel mit der Droge erlaubt. Im zukünftig größten Cannabis-Markt der Welt wird es demnächst jedem Erwachsenen erlaubt sein, 28 g Cannabis zu besitzen, sowie Anbau und die Vermarktung für medizinische Zwecke durchzuführen. Der Handel soll über staatliche Lizensen geschehen, die zunächst vor allem an Kleinbauern vergeben werden sollen, welche derzeit ohnehin - doch illegal - Marihuana anbauen. Mexiko wird damit zum größten legalen Markt für Cannabis der Welt. Präsident Andrés Manuel López Obrador sieht in dem neuen Gesetz auch ein scharfes Schwert im Kampf gegen Mexikos mächtige Drogenkartelle, denen durch die Legalisierung die Preise verdorben werden könnten. Nachdem der Kongress das Gesetz im November vergangenen Jahres genehmigt hatte, muss es diese Instanz nun noch einmal passieren, da Änderungen vorgenommen wurden. Die Zustimmung gilt als sicher. (Bildquelle: Public Domain)

Argentinien: Ástor Piazzolla x 100

Noticias_Argentinien_Bild_Quetzal-Redaktion_solebAn einem Tag wie heute, vor genau 100 Jahren, kam Ástor Pantaleón Piazzolla auf die Welt. Piazzollas (Mar del Plata, 1921 – Buenos Aires, 1992) Begegnung mit dem Tango und seinem Hauptinstrument, dem Bandoneon, fand ironischerweise nicht in seiner Heimat statt, sondern im „Big Apple“, wohin die Piazzollas 1925 emigriert waren. Obwohl der Musiker als Verfechter radikaler Veränderungen während des größten Teils seiner Laufbahn von den konservativsten Sektoren des Tangos kritisiert wurde, wird heute sein innovatives Werk weltweit interpretiert und als Lernmaterial analysiert. Gewöhnlich wird gesagt, dass Piazzollas Genie darin besteht, den Tango erneuert zu haben, und zwar im Wesentlichen durch sein Studium der sogenannten klassischen Musik. Obwohl die Rolle der Musik der schriftlichen Tradition und des Jazz bei der Schaffung des Tango Nuevo unbestritten ist, kann die Zurückführung des Wandels auf nur externe Faktoren als ungerecht bezeichnet. Dabei wird der Einfluss von Instrumentalisten und Tango-Arrangeuren seiner Zeit und der vorherigen Generation übersehen – u.a. die Gebrüder De Caro, Pedro Maffia, Pedro Laurenz, Aníbal Troilo, Orlando Goñi, Elvino Vardaro, Alfredo Gobbi, Osvaldo Pugliese und Kicho Díaz. Nicht wenige dieser Elemente wurden von ihm auf die Spitze getrieben und gelten seitdem als Markenzeichnen seiner Musik. In diesem Sinne stellt Ástor Piazzolla insofern als Genie einen Exzess dar – eine außergewöhnliche Kombination aus Sensibilität, Neugier und Intuition, um unterschiedliche, separat entstandene Elemente zu erfassen und Kreativität, Technik, Talent und nicht zuletzt Mut, um sie umzusetzen und zu ihrem maximalen Ausdruck zu bringen. Seine offizielle Diskographie als Solist, Komponist und Arrangeur besteht aus 46 Studioalben und 21 Live-Aufnahmen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_soleb).

Eine andere Perspektive … auf die außenpolitische Dyade Lateinamerika-USA – US-Präsident Joseph R. Biden im Spannungsfeld von Grenzen und Möglichkeiten (Teil 1)

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Dieser Artikel ist erstens verfrüht und zweitens übermütig: Die gängige 100 Tage-Karenzzeit für die Einschätzung einer Amtsausübung, von Joseph R. Biden als US-amerikanischer Präsident, ist noch nicht vorbei. Zudem gilt auch hier das schöne Diktum von, wahlweise, Mark Twain ...

Von der Pax Britannica zur Pax Americana I – Welchen Platz nimmt Lateinamerika im britisch-amerikanischen Hegemonietransfer ein?

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„America is back!“ – In dieser Ankündigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden auf der Münchener Sicherheitskonferenz, die in einer Special Edition am 19. Februar 2021 virtuell stattfand, schwingen zwei Botschaften mit, deren Verbindung nur auf den ersten Blick paradox erscheint. Zum einen grenzt sich Biden demonstrativ von Donald Trump ab, was ...

Mexiko: USA bieten Gleichbehandlung an

Noticias_Mexiko_AMLO_Foto_Eneas_De_Troya_CCGestern trafen sich die Präsidenten Mexikos und der USA, Andrés Manuel López Obrador und Joe Biden, zu ihrem ersten offiziellen Gespräch. Joe Biden versprach, Mexiko künftig als gleich gestellten Partner zu behandeln und nicht einfach als ein Land von „südlich der Grenze“. Die USA und Mexiko, so betonte er, seien nur stark, wenn sie zusammenarbeiteten. Die Hauptthemen des virtuellen Treffens waren deshalb die Migration, der Klimawandel und die Bekämpfung von Covid-19. Beide Außenministerien wurden angewiesen, mit den Regierungen, der Zivilgesellschaft und der privaten Wirtschaft des Nachbarlandes zusammenzuarbeiten, um eine gerechte und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Bereits bei dem ersten Gespräch der beiden Staatschefs am 22. Januar kurz nach Bidens Amtsantritt war versichert worden, dass sich die Beziehungen der beiden Länder grundlegend wandeln werden. So will man, im Gegensatz zu den Gepflogenheiten während der Trump-Regierung, eine Migrationspolitik fördern, die die Würde der Migranten und eine „geordnete, sichere und regelmäßige“ Migration anerkennt. Bei der Bekämpfung der Coronapandemie wollen Mexiko und die USA künftig in Wirtschafts- und Gesundheitsfragen enger zusammenarbeiten und die Kapazitäten im Bereich der öffentlichen Gesundheit und des Informationsaustauschs verbessern. Das heißt allerdings vorerst nicht, dass die USA in ihrem Land produzierte Impfstoffe in das südliche Nachbarland liefern werden. US-Pressesprecher Jen Psaki erklärte, es sei das Ziel von Präsident Biden, dass der Impfstoff für alle (US-) Amerikaner zugänglich sei. In Mexiko-Stadt läuft derweil eine umfangreiche Impfaktion mit dem russischen Impfstoff Sputnik V, bei der bisher 88 Prozent der älteren Hauptstädter geimpft wurden (Bildquelle: Eneas_De_Troya_CC).