Mexiko: Jesusa Rodríguez, erste lesbische Parlamentarierin Mexikos
|Heute vor einem Jahr demonstrierten die mexikanische Schauspielerin und Dramaturgin Jesusa Rodríguez und die Schriftstellerin Elena Poniatowska gegen das Bündnis ihrer Partei Movimiento de Regeneración Nacional (dt.: Bewegung der Nationalen Erneuerung – MORENA) mit dem konservativ-evangelikalen Partido Encuentro Social (dt.: Partei der sozialen Begegnung – PES) und wiesen auf die Gefahr hin, mit diesem Bündnis der Popularität des damaligen Kandidaten Andrés Manuel López Obrador zu schaden. Mit dem endgültigen Sieg López Obradors und der Amtsübernahme Anfang Dezember wurde die erste Bewährungsprobe gut bestanden. Nun stellt sich Rodríguez als die erste mexikanische lesbische Abgeordnete vor, die im Parlament offen ihre sexuelle Identität zugibt und damit versucht, mit der Heuchelei der konservativen Tradition zu brechen. Im Einklang mit dem Regierungsplan López Obradors betonte Rodríguez, dass es von entscheidender Bedeutung sei, die Probleme an der Wurzel anzugehen. Laut der frischgebacken Parlamentarierin liegen beispielsweise die Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt im Patriarchat, welches wiederum seine Wurzeln in der Gewalt gegen Tiere habe. Daher solle man nicht nur die eigene Mentalität „entkolonialisieren“, sondern auch den Magen. Nach der fehlenden Umsetzung struktureller Reformen in anderen lateinamerikanischen Ländern während der sogenannten „progressiven Welle“ und der Machtübernahme ultrakonservativer Regierungen geben freimütige Menschen wie Rodríguez im Parlament und López Obrador als Regierungschef Anlass zur Hoffnung. Ob diese berechtigt ist, wird sich zeigen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_pablo_aroca).