Chile: Regularisierungkampagne von irregulären ImmigrantInnen
|Per Dekret verordnet findet zurzeit eine außerordentliche Regularisierung von bis zu 300.000 ImmigrantInnen statt. Damit soll der illegale Aufenthalt unterbunden und den ImmigrantInnen die Möglichkeit gegeben werden, reguläre Arbeit zu finden und mehr Rechte zu erhalten. Neben viel Lob wird an der Initiative kritisiert, dass die vorherige Aufklärungsphase für die MigrantInnen zeitlich nicht ausgereicht habe, um sich vorab ausreichend zu informieren. Zudem würden die ohnehin schon schlechten Zustände in den Zentren der Ausländerbehörde nun noch chaotischer werden: Platzmangel, extrem lange Warteschlangen noch bis mehrere Hundert Meter vor dem Gebäude und stundenlanges Warten teilweise im Stehen belasten vor allem Schwangere, Senioren und Kinder. Die Regierung unter Präsident Piñera, der sich bereits vor seiner Amtszeit für eine Verschärfung des Immigrationsgesetzes ausgesprochen hat, ist derzeit dabei, das veraltete Ausländer- und Migrationsgesetz aus dem Jahr 1975 zu reformieren. Denn seit Jahren kommen immer mehr Menschen nach Chile, und die Regierung schätzt, dass sich mittlerweile rund eine Million ImmigrantInnen im Land befinden, welche einen Anteil von 5,5% an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Insbesondere kommen zahlreiche HaitianerInnen (verstärkt seit dem dortigen Erdbeben 2010) und VenezolanerInnen (vor allem wegen der politischen Krise im Land), so dass nun für beide Länder besondere Visa „aus humanitären Gründen“ (Haiti) und „aus demokratischer Verantwortung“ (Venezuela) in Kraft treten werden. Insgesamt zielen die neuen Gesetze damit nicht nur auf eine dringende bürokratische Modernisierung ab, sondern auch auf eine dauerhafte Verschärfung, um die zukünftige Immigration stärker zu kontrollieren und zu reduzieren (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, cs).