Quetzal Vogel
News Icon
Quetzal

Politik und Kultur in Lateinamerika

Autor:innen Archiv

Peter Gärtner

Anzahl der Beiträge: 235

Bicentenario 1821-2021 (II): Perus Unabhängigkeit – selbst erkämpft oder von außen gebracht?

Die Peruanerinnen und Peruaner begehen am 28. Juli 2021 den 200. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von Spanien. Zu den fiestas patrias, wie die Nationalfeiertage genannt werden, zählt auch der Folgetag, an dem von den Streitkräften und der Polizei traditionell zahlreiche Paraden organisiert und durchgeführt werden. Wie schon letztes Jahr sind…

Bicentenario 1821-2021 (I): Im Irrgarten lateinamerikanischer Unabhängigkeitstage

An den Bicentenario, den 200. Jahrestag der Unabhängigkeit Spanisch-Amerikas, wurde bereits vor mehr als zehn Jahren umfassend erinnert. Gemeinhin gilt das Jahr 1810 als Beginn jenes Revolutionszyklus, der 1826 die spanische Kolonialherrschaft auf der Tierra Firme, dem kontinentalen Festland, beendet hat. 2010 feierten fünf lateinamerikanische Länder ihren nationalen Bicentenario: Venezuela…

Von der Pax Britannica zur Pax Americana II – Londoner City versus Monroe-Doktrin: Wem gehört die Westliche Hemisphäre?

Die Pax Britannica repräsentiert eine höchst ambivalente Machtkonstellation. Einerseits gilt sie als Krönung globaler britischer Vormacht, andererseits war sie selbst aus der Londoner Perspektive kein Jahrhundert des Friedens. Zwar gab es zwischen dem Wiener Kongress 1815 und dem Krimkrieg 1853-1856 auf europäischem Boden zwischen den Großmächten keine Kriege, aber bereits…

Joe Bidens erste große Krise

Als Joe Biden im Januar 2021 sein Amt als 46. Präsident der USA antrat, sah er sich mit zwei schweren Problemen konfrontiert, die eng miteinander verwoben waren: der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden ökonomischen Turbulenzen. Beide Problemfelder hatten bereits im Wahlkampf eine zentrale Rolle als rasch zu überwindendes Erbe der…

Von der Pax Britannica zur Pax Americana I – Welchen Platz nimmt Lateinamerika im britisch-amerikanischen Hegemonietransfer ein?

„America is back!“ – In dieser Ankündigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden auf der Münchener Sicherheitskonferenz, die in einer Special Edition am 19. Februar 2021 virtuell stattfand, schwingen zwei Botschaften mit, deren Verbindung nur auf den ersten Blick paradox erscheint. Zum einen grenzt sich Biden demonstrativ von Donald Trump ab,…

Von links nach rechts – und zurück? Erklärungsversuche zur Rechtswende in Lateinamerika

Der vorliegende Sammelband vereint zwölf Beiträge, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit der Rechtswende in Lateinamerika beschäftigen und in ihrer Mehrheit im Rahmen einer Ringvorlesung im Sommersemester an der Universität Kassel entstanden sind. Die Einleitung, die von den beiden Herausgebern verfasst wurde, gibt zunächst einen kurzen Überblick über den Verlauf…

Die Karibik – Eine Inselwelt mit großer Vielfalt und voller Widersprüche

Wenn hierzulande die Sprache auf die Karibik kommt, dann gehören zu den ersten und häufigsten Assoziationen sonnenüberflutete Strände, blaues Meer, tropische Flora und Fauna, beschwingte Musik und tanzende Menschen. Nicht wenige meinen diese paradiesische Inselwelt gut zu kennen, wenn sie in der Dominikanischen Republik, auf Jamaika oder Kuba ihren Urlaub…

Refundación 2.0? Bolivien nach der Wahl vom 18. Oktober 2020

Am 18. Oktober 2020 haben rund 6,5 Millionen Bolivianer und Bolivianerinnen darüber entschieden, wer in den nächsten fünf Jahren ihr Land regieren wird. Die Entscheidung fiel überraschend eindeutig aus: Das Duo Luis Arce und David Choquehuanca, das bei den Präsidentschaftswahlen für den Movimiento al Socialismo (MAS) angetreten war, erhielt bereits

„Indianer“ – Ein zum Aussterben verurteilter Begriff?

„Gibt es hier irgendwo Indianer?“ Diese Frage stellt Kommissar Otto Garber seiner jungen Kollegin Linett Wachow, als sie am Tatort eintreffen und einen Mann vorfinden, der durch einen Pfeil getötet worden war. Diese antwortet ihm lakonisch: „Das heißt heute indigenes Naturvolk.“ Die hier geschilderte Sequenz stammt aus der jüngsten Folge…

„Wir waren an der Regierung, aber wir hatten nicht die Macht“*

Vor fünfzig Jahren, am 4. September 1970, wurde der Sozialist Salvador Allende zum Präsidenten Chiles gewählt. Damit begann ein Transformationsprozess, der als „chilenischer Weg zum Sozialismus“ in die Geschichte eingegangen ist. Sein welthistorisches Novum bestand darin, dass der Kapitalismus auf demokratischem Wege überwunden werden sollte. Das Ende dieses hoffnungsvollen Projektes