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El Conde – eine surrealistische Reise aus der Sicht eines Diktators

Alejandra Morteo | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

El Conde ist eine satirischer chilenischer Film mit Elementen des Horrors und des magischen Realismus. Er porträtiert den Diktator Augusto Pinochet als einen 250 Jahre alten Vampir, der seine Lebenslust verloren hat und beschließt, dass er bald sterben möchte. Diese Netflix-Produktion wurde von Pablo Larraín inszeniert, und das Drehbuch stammt von ihm und Guillermo Calderón. Mit Jaime Vadell, Gloria Münchmeyer, Alfredo Castro und Paula Luchsinger in den Hauptrollen verspricht der Film, wie der Titel schon andeutet, eine unerwartete surreale Reise.

Die Ereignisse werden durch ein improvisiertes Familientreffen ausgelöst, bei dem Pinochets Kinder und seine Frau angesichts des bevorstehenden Todes des Patriarchen ihren jeweiligen Anteil an seinem Vermögen einfordern wollen. Der altersschwache und kränkelnde Pinochet hat vergessen, wo er seine Reichtümer versteckt hat, da er sie auf verschiedene Dokumente, Bankkonten in mehreren Ländern (eine Anspielung auf die Panama Papers), betrügerische Unternehmen und Organisationen verteilt hat. Um die Situation zu klären, beschließt die Familie, eine Buchhalterin zu engagieren, deren wahre Identität jedoch ganz andere Absichten offenbart.

Mit einem soliden Plot zu Beginn entwickelt sich die Geschichte bald zu einer Spirale aus Absurdität, Albernheit und Wahnsinn, die in eine völlig unerwartete Richtung geht und den Eindruck erweckt, einen Fiebertraum zu visualisieren. Die in Schwarz-Weiß gedrehte Kameraführung ist jedoch wunderschön und hypnotisierend. Sie folgt Tänzen in der Luft und durch die aride, aber wunderschöne chilenische Landschaft. Bei solchen Aufnahmen ist es nicht erstaunlich, dass der Film für einen Oscar in der Kategorie Beste Kameraführung nominiert wurde.

El Conde wurde am 15. September 2023 veröffentlicht, zum Gedenken an den 50. Jahrestag des Staatsstreichs von 1973, bei dem Pinochet die Macht ergriff. Obwohl das Drehbuch diese Ereignisse nur kurz erwähnt, gelingt es ihm, die ausgelösten Gefühle wie u. a. Unglauben, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit angesichts der unaufhaltsamen politischen Ereignisse eindrucksvoll darzustellen.

Diese Produktion ist definitiv nicht für die ganze Familie geeignet“, sondern eher für diejenigen, die Kunstfilme, politische Satire und schwarzen Humor zu schätzen wissen.

 

El Conde

Regie: Pablo Larraín

Chile 2023, 111 Min.

 


 

Bildquelle: Screenshot

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