Knapper Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Peru
|Nach den Hochrechnungen (ONPE 97,994%) hat der Kandidat Ollanta Humala von „Gana Perú“ mit nur 51,465% gegen Keiko Fujimori, die Kandidatin von „Fuerza 2011“, mit 48,535% gewonnen. Die beiden verbliebenen Kandidaten für die Präsidentschaft repräsentieren politische Extreme. Humala gilt als Linksnationalist, und Fujimori vertritt rechts außen einen konservativen Liberalismus. Sie lieferten sich am vergangenen Sonntag, den 5. Juni, im zweiten Wahlgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der zukünftige Präsident Humala gewann in 19 peruanischen Regionen. Die besten Ergebnisse erzielte er in den Departments im Süden (mit einem maximalen Stimmenanteil von 77,991 % in der Region Puno). Ebenso konnte er sich gegen Fujimori in den Departments im Zentrum und im Amazonas durchsetzen. Fujimori hingegen bekam die meisten Stimmen im Norden, in der Hauptstadt Lima und in der Provincia Constitucional Callao. Im Verlauf des Wahlkampfes wurde Humala unter anderem durch seine vormaligen Kontrahenten aus dem ersten Wahlgang Alejandro Toledo (Perú Posible, Mitte) und Ricardo Noriega (Despertar Nacional, Links) sowie durch Mario Vargas Llosa (Literatur-Nobelpreisträger) unterstützt. Die Freude der Peruaner über diesen Wahlausgang hält sich jedoch in Grenzen, denn die wirtschaftsfeindlichen Parolen Humalas aus der Anfangszeit des Wahlkampfes sind noch immer allzu präsent. Auch wenn Humala zum Ende des Wahlkampfes – und insbesondere vor dem zweiten Wahlgang – seine Programmatik von Hugo Chávez hin zum gemäßigteren Lula da Silva verlagerte, hoffen die Peruaner nun im besten Fall darauf, dass Humala dem in den letzten Jahren kontinuierlichen Wirtschaftswachstum und der damit einhergehenden Entwicklung des Landes keinen größeren Schaden zufügt. (Bildquelle: Agencia Brasil, José Cruz)