Honduras: Protestmarsch begonnen
|Zu Beginn dieser Woche starteten in verschiedenen Teilen von Honduras zahlreiche Organisationen, in denen sich Menschenrechtsaktivisten, Kleinbauern, Gewerkschaften, indigene Völker und andere Gruppen der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen haben, einen Protestmarsch, der am 8. März, dem Internationalen Frauentag, in der Hauptstadt Tegucigalpa in einer gemeinsamen Demonstration gipfeln soll. Dort wollen die Teilnehmer anschließend ein unbefristetes Camp aufschlagen. Unter dem Motto „Schritt für Schritt für Würde und Souveränität“ wenden sich die Protestierenden gegen den Ausverkauf des Landes und die anhaltende Gewalt. Auffällig viele Anwälte, Journalisten und Aktivisten der sozialen Bewegungen sind unter den zahlreichen Mordopfern der letzten Jahre zu finden. Mit etwa 20 Morden pro Tag liegt das kleine zentralamerikanische Land inzwischen an der Spitze der weltweit gezählten Fälle. Ähnlich wie in Mexiko werden im Schatten der steigende Drogengewalt Aktivisten des zivilen Widerstandes gegen das regierende Regime und gegen Landraub kriminalisiert oder umgebracht. Allein in der Region Bajo Aguán wurden seit 2009, dem Jahr des Putsches gegen Präsident „Mel“ Zelaya, über 80 Kleinbauern ermordet. Isabel Morales „Chavelo“, eine Symbolfigur des bäuerlichen Widerstandes, sitzt wie zahlreiche andere Aktivisten im Gefängnis, während die täglich begangenen Morde zu 95 Prozent unaufgeklärt bleiben. Da 2013 ein entscheidendes Wahljahr ist, steht zu befürchten, dass die Repression gegen die sozialen Bewegungen und die politische Opposition um die neu gegründete Partei LIBRE noch zunehmen wird. Schon deshalb ist es angebracht, die weitere Entwicklung in Honduras genauer zu verfolgen (Bildquelle: COPINH_).