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Ecuador: Streit um neue Ölverträge und Drohung mit Enteignung

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Lesedauer: 2 Minuten

Erdpumpe - Foto: Maurice Chédel/Public DomainNicht nur in Venezuela und Guatemala wird derzeit heftig um die Förderung von Erdöl gestritten und über die damit verbundenen wirtschaftlichen und ökologischen Folgen debattiert. Auch in Ecuador bestimmt die Ölförderung weite Teile des politischen und wirtschaftlichen Diskurses. Der Streit um den Nationalpark Yasuní und das ITT-Projekt ist ein Thema. Einen anderen Aspekt stellt die Rolle des Erdöls auf die Staatseinnahmen dar. Denn der zur Verfügung stehende Etat wird sehr stark durch die Rohölpreise an den internationalen Märkten bestimmt. Das erlangt dahingehend Bedeutung, dass 60 Prozent der ecuadorianischen Exporte Ölausfuhren sind. Momentan hat Ecuador in diesem russischen Roulette Glück. Wurden im geplanten Haushalt 65 US-Dollar pro Barrel kalkuliert, spülte der im ersten Quartal 2010 durchschnittlich fünf US-Dollar höhere Ölpreis dem Land Extraeinnahmen in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar in die Kassen. Wegen der unsicheren Entwicklung der Ölpreise und angesichts einer fallenden Ölproduktion sucht Ecuador aber neue Einnahmequellen – im Ölsektor. Seit vier Monaten verhandelt Ecuador mit den im Land ansässigen ausländischen Ölkonzernen (v.a. die spanische Repsol, die italienische Eni, die brasilianische Petrobras und ein chinesisches Konsortium) über neue Verträge, da die derzeitigen Kontrakte nur Übergangscharakter haben. Die Unternehmen sollen fortan als Dienstleister fungieren. Außerdem wird eine Neuverteilung der Gewinne angestrebt. Bislang zeichnen sich jedoch keine Ergebnisse ab. Aus diesem Grunde drohte am Wochenende Präsident Rafael Correa, die Förderanlagen zu enteignen, wenn es nicht zu einer baldigen Unterzeichnung der Verträge komme. Er kündigte an, schnellstmöglich einen diesbezüglichen Gesetzesvorschlag ins Parlament einzubringen (Bildquelle: Public Domain, Maurice Chédel).

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