Ecuador: Frauen im Amazonas kämpfen für den Erhalt ihrer Heimat
|Anfang dieses Monats hat sich die Nationalversammlung von Ecuador mit einer Mehrheit von 108 zu 25 Stimmen für die Ölförderung im Yasuní-Nationalpark ausgesprochen. Staatschef Rafael Correa begründet sein Vorgehen mit dem Scheitern der ITT-Initiative. Ecuador hatte 2007 angeboten, auf die Ausbeutung der Erdölquellen Ishpingo, Tambococha und Tiputini (ITT) zu verzichten, wenn die internationale Gemeinschaft im Gegenzug für einen Teil der entgangenen Gewinne aufkommen würde. Die in einen UNO-Treuhandfonds entrichteten Kompensationszahlungen der Industrienationen betragen bislang jedoch nur zehn Millionen Euro und entsprechen damit weniger als einem Prozent der zu erwartenden Ausgleichszahlung von 14 Milliarden Euro. Damit tritt der Fall ein, der bereits 2010 als ständige Option offen gehalten wurde: die Förderung der zirka 850 Millionen Barrel Erdöl in einem der Hotspots der Biodiversität. Nach Bekanntwerden des Beschlusses begann ein Komitee von 100 Frauen der vier Nationalitäten: Shiwiar, Waorani, Quechua und Saparas am 12.10.2013 einen Fußmarsch von der Stadt Puyo aus Richtung Quito. Das Datum wurde bewusst gewählt, denn es markiert den Tag des indigenen Widerstands gegen den Kolonialismus. Am 16.10.2013 trafen die Demonstranten des ecuadorianischen Amazonasgebiets in der Hauptstadt ein. Zusammen mit Umweltschützern protestieren die Indigenen gegen die Ausbeutung der Erdölreserven im Yasuní-Nationalpark und machen auf die damit verbundenen schwerwiegenden Auswirkungen auf das Ökosystem aufmerksam. Correas Äußerung, mit dem Gewinn aus der Erdölförderung die Armut im Amazonasgebiet zu bekämpfen, stößt bei den indigenen Demonstranten auf Ablehnung. Der Begriff der Armut müsste nach ihrer Auffassung diskutiert werden, und dürfe nicht einfach auf materielle Dinge reduziert werden. Alicia Cauiya, Vertreterin der Waorani, erklärte zudem, dass die bereits bestehenden sieben Ölfirmen in ihrer Gemeinde keine Verbesserungen für die Einheimischen, sondern mehr Armut und zusätzliche Umweltverschmutzungen gebracht hätten (Bildquelle: El Universo. Nutzungsrechte liegen der Redaktion vor).