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Bolivien: Polizeiproteste und Hungerstreik – Unruhen in La Paz gehen in die nächste Runde

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Bolivien: FlaggeBereits 2012 drückten streikende Polizeieinheiten im bolivianischen La Paz ihren Unmut über die schlechten Arbeitsbedingungen und über die zu niedrigen Löhnen aus. Das damals ausgehandelte Abkommen versprach eine Erhöhung der Gehälter um ca. 20%. Carlos Romero verkündete vergangene Woche, dass die bolivianische Polizei eine Gehaltserhöhung im Zeitraum von 2006 bis 2013 von 48% erhielt, bei einer Inflation im selben Zeitraum von 43%. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass die Vorgängerregierung die Gehälter im Zeitraum von 1999  bis 2005 nur um 11% erhöht hatte, obwohl die Inflation 21% betrug. In diesem Zeitraum ging das Gehalt der Polizisten real um 10% zurück. Die große Kluft zwischen den Gehältern von Polizei-Offizieren und einfachen Polizisten wurde von der Regierung bislang nicht geschlossen. Und trotz ähnlicher Aufgaben wird die Armee immer noch deutlich besser bezahlt als die Polizei. Von den Streikenden zitierte Studien sprechen von einem Lohnunterschied von derzeit 58%.  Erste Verhandlungen zwischen Vertretern von Regierung und Polizei blieben bislang ergebnislos. In der vergangenen Woche kam es deshalb zu erneuten Unruhen und Protesten. Um den Druck zu erhöhen, setzten die Beamten den bereits am 23.06.14 begonnenen Hungerstreik fort. Die Vereinigung der Ehefrauen der Beamten beteiligt sich ebenfalls an dem Streik. Zurzeit verweigern insgesamt 5 Beamte und 3 Frauen die Aufnahme von Nahrung. Die Forderung der Streikenden ist eine bessere Bezahlung der Polizei sowie eine regelmäßige Angleichung der Gehälter an die Inflationsrate. Die Anpassung sollte von derzeit 1800 auf 2200 Bolivianos erfolgen. Sie bemängeln ebenfalls, dass die Arbeitskreise zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Festlegung neuer Gehaltsbedingungen nicht zum Erfolg geführt haben – und das seit Juni 2012, dem Datum des letzten Abkommens mit der Regierung. Besonders die Ausrüstung und die Infrastruktur seien in einem alarmierenden Zustand, die ein sicheres Arbeiten nahezu unmöglich machen. Ein für Montag den 30.06.14 anberaumtes Krisengespräch zwischen den Parteien verlief bisher ohne Ergebnis (Bildquelle: Quetzal-Redaktion).

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