Der bolivianische Präsident Evo Morales hatte zur „Weltkonferenz der Völker zum Klimawandel und zu den Rechten von Mutter Erde“ geladen, und Tausende kamen in den Tagen vom 20.-22. April 2010 nach Cochabamba-Tiquipaya. Über 30.000 Teilnehmer waren es nach Angaben der taz (Artikel von Gerhard Dilger v. 24.04.2010 ), die meisten davon Bolivianer, aber auch fast 10.000 Menschen aus der ganzen Welt. Im Gegensatz zum Gipfeldesaster von Kopenhagen bestimmte auf dieser Konferenz die Zivilgesellschaft in Form von sozialen und indigenen Bewegungen, NGO-Vertretern, Aktivisten etc. das Geschehen – trotz der Anwesenheit von hochrangigen Regierungsvertretern aus Lateinamerika: neben dem Gastgeber u.a. die Präsidenten der ALBA-Staaten Ecuador, Nicaragua und Venezuela. Wurde in Kopenhagen hinter verschlossenen Türen von den größten Klimasündern ein Papier ausgehandelt, das nicht einstimmig angenommen und die Aufforderung zu Selbstverpflichtungserklärungen und Minimalkonsens (Zwei-Grad-Ziel) enhielt, wurden in Tiquipaya in 17 Arbeitsgruppen auf basisdemokratischem Weg Forderungen und Maßnahmen aus Sicht der Länder und Völker mit geringem Anteil am Klimawandel (aber starker Betroffenheit) ausgearbeitet, in der Hoffnung, dass diese v.a. über die nächste Klimakonferenz in Cancún (Mexiko) in den UN-Prozess einfließen. Die zehnseitige Abschlusserklärung enthält neben der Kritik am kapitalistischen Wirtschaftssystem und an Agrarindustrie, Agrotreibstoffen, Emissionshandel, Gentechnik, Monokulturen, Infrastruktur- und Bergbau(groß)projekten etc. als Hauptverursachern des Klimawandels einige wichtige Forderungen: eine rechtliche Erklärung zum Schutz der Umwelt; die Errichtung eines Tribunals für Klimagerechtigkeit, um die Verursacher auf legalem Weg zur Verantwortung zu ziehen; die Schaffung eines Kompensationsfonds für wenig emittierende Länder, die aufgrund des Klimawandels aber Schaden erleiden (z.B. an ihren Ökosystemen) und die Durchführung eines globalen Referendums der Zivilgesellschaft zum Klimawandel und möglichen Anpassungsstrategien. Während Morales international (verständlicherweise) recht positive Resonanzen für die Konferenz bekam, wurde im Rahmen einer Arbeitsgruppe, die außerhalb des Geländes hatte tagen müssen, von indigenen Gruppen und Umweltaktivisten nicht mit Kritik an der Klimawandel-, Energie- und Ressourcenpolitik (Stichwort: neuer Extraktivismus) der linksgerichteten lateinamerikanischen Regierungen gespart und eine Abkehr vom ressourcenbasierten und exportorientierten Entwicklungsmodell gefordert.
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Bolivien: Klimakonferenz von Cochabamba lässt neue Hoffnung keimen
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Dieser Beitrag ist Bestandteil unseres Quetzal Bolivien-Tagebuchs:
Bolivia en Movimiento
Weltkonferenz- Recht von Mutter Erde
Die Erde wird sich immer wieder regenerieren, aber die Menschheit wird nicht mehr existieren. Die Menschheit steht vor einer grossen Entscheidung, denn der Mensch hat seine Freiheit missbraucht.
Mutter Erde wird auch ohne ohne Menschen weiter existieren. Jedoch jetzt zeigt uns die Erde, dass wir uns alle aus einem Topf ernähren. Wenn die Erde unsere Mutter ist, dann sind wir Menschen, Brüder. Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen wo wir begreifen, dass wir gemeinsam etwas tun müssen um zu Überleben. Gemeinsam. Ein neues Wort das gelebt werden muss.
Die Industrie wird eine neue Zeit einleiten. Sonnenenergie, Elektroautos….eines Tages werden die Solarzellen in den verschiedensten Materialien zu finden sein.
1984 habe ich mein Buch “ Ein Vorschuss auf die Glückseligkeit“ (Gratis download pdf) es gibt einen Weg….. Wir können eine glückliche Zukunft für alle Menschen bauen, wenn wir es wirklich wollen. Ich denke wir wollen es.