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Interview mit Jacobo Arbenz Präsident Guatemalas von 1951-1954

Raúl Roa | | Artikel drucken
Lesedauer: 12 Minuten

Arbenz und die Oktoberrevolution – Ein historisches Interview[1]

Jacobo Arbenz, (*1913, 1971) Sohn von Einwanderern aus der Schweiz, war von 1951 bis 1954 Präsident Guatemalas. Bereits 1944, dem Beginn der guatemaltekischen Oktoberrevolution [2] , war er als Oberleutnant an der Politecnica (Militärakademie des Landes) maßgeblich am Sturz der Ubico-Diktatur beteiligt. Auf seinen Druck hin wurde der Kontakt zu Zivilisten gesucht, die gleichberechtigt an der antidiktatorischen Bewegung teilnehmen sollten. Er war im Triumvirat der ersten Revolutionären Junta (1944-45, siehe Bild) vertreten und als Verteidigungsminister rettete er 1949 die Regierung Arévalo (1945-51) vor einem Putsch von Teilen der Armee unter ihren damaligen Chef Arana. Unter Arbenz‘ Führung trat die Revolution in ihre entscheidende Phase. Zum ersten Mal in der Geschichte Guatemals wurde ernsthaft versucht, die sozioökonomischen Verhältnisse zugunstener einfachen Guatemalteken umzugestalten. Kernstück war die Agrarreform, die erste in Zentralamerika, die diesen Namen verdient. Obwohl sie lediglich auf eine kapitalistische Transformation des Agrarsektors zielte, bedeutete dies unter den konkreten Bedingungen Guatemals ein echte Revolution. Sie sollte den Bauern, Tagelöhnern und Landarbeitern, also der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, die entscheidende Grundlage ökonomischer Selbständigkeit geben und mit der Ausbeutung durch die wenigen, aber mächtigen Großgrundbesitzer Schluss machen. Auch die United Fruit, der größte Grundeigentümer des Landes mit Sitz in Boston (USA), war von dieser Maßnahme betroffen. Die Bananengesellschaft verlor in den zwei Jahren der Agrarreform drei Viertel ihres Landbesitzes. Wäre die Reform erfolgreich gewesen, dann hätten nicht mehr landarme oder landlose Bauern und unproduktiver Großgrundbesitz das Gesicht des Landes bestimmt, sondern moderne kapitalistische Agrarbetriebe, Genossenschaften und mittelbäuerliche Privatwirtschaften. Aus Angst vor den erwachenden Volksmassen wie dem Verlust von Macht und Eigentum stürzte die unheilige Allianz von Oligarchie, CIA, Armee und Kirche den demokratisch gewählten Präsidenten. Sie nutzten seinen erzwungenen Rücktritt, um auch der Revolution ein blutiges Ende zu bereiten. So scheiterte der hoffnungsvollste Versuch in der Geschichte Guatemalas, Demokratie, Unabhängigkeit und Wohlstand für das ganze Volk durchzusetzen. Arbenz kam 1971 unter bis heute nicht geklärten Umständen im mexikanischen Exil ums Leben. Die Erinnerung an ihn und die untrennbar mit seinem Namen verbundene Oktoberrevolution ist jedoch unter den einfachen Guatemalteken nach wie vor lebendig. Auch wenn die Regierung wie zum 50. Jahrestag der Revolution 1994 versucht, diese für sich zu vereinnahmen, zeigt auch wieder die Überführung der sterblichen Überreste von Jacobo Arbenz in seine Heimat, dass sein Leben und Wirken eine Quelle zur Veränderung Guatemalas bleibt. Die Ziele der Oktoberrevolution, für die Arbenz seine ganze Kraft gegeben hat, sind nach wie vor nicht realisiert.

R. Roa: „Kann man die Oktoberrevolution in irgendeiner Weise als kommunistisch bezeichnen?“

J. Arbenz: „Sie war eine typisch antifeudale Revolution und – letztendlich – bürgerlichen Ursprungs, mit demokratischem Anspruch und antiimperialistischem Inhalt. Sie konnte gar nicht anders sein: wegen der sozialen Struktur und der politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit von den nordamerikanischen Monopolen, die das Haupthindernis für die Entwicklung des Kapitalismus und der vollständigen Souveränität des Landes darstellten.“

R. Roa: „In welcher Beziehung kann man eine Revolution, die die nationale Bourgeoisie, die Mittelklasse, das Proletariat und hauptsächlich die Bauernschaft begünstigt hat, als kommunistisch bezeichnen? Ist es richtig, eine Revolution als kommunistisch zu bezeichnen, die das Privateigentum gewährleistet und fördert und allen sozialen Klassen zugute kommt?“

J. Arbenz: „Diese Charakterisierung ist al gesehen richtig. Welches waren aber die Ziele?
Auf nationaler Ebene waren das die Abschaffung der Knechtschaft durch eine kapitalistische Reform der Besitzverhältnisse auf dem Agrarsektor, die Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen, die Schaffung eines breiten Binnenmarktes mit Blick auf eine industrielle Entwicklung, die Zurückgewinnung des Bodens und des öffentlichen Dienstes sowie eine effektive Demokratisierung der Strukturen des Staates.

Auf internationaler Ebene bestand das Hauptziel darin, die nationale Souveränität unversehrt zu erhalten und die Rechte anderer Völker zu respektieren, um selber respektiert zu werden. Zufrieden?“

R. Roa: „Eine der meist diskutierten Fragen war und ist die Zusammensetzung Ihrer Regierung und der Charakter der Parteien und Sektoren, die mit Ihnen die Regierungsverantwortung teilten.“

J. Arbenz: „Diese Kontroverse hat keinen Sinn. Von den vier Parteien, auf die sich meine Regierung gestützt hat, waren die PARTIDO de la REVOLUCION GUATEMALTECA (Partei der Guatemaltekischen Revolution), die PARTIDO de ACCION REVOLUCIONARIA (Partei der Revolutionären Aktion) und die PARTIDO de RENOVACION NACIONAL (Partei der Nationalen Erneuerung) aus bourgeoisen und klein-bourgeoisen Elementen zusammengesetzt und nur eine, die PARTIDO GUATEMALTECO de TRABAJO (Guatemaltekische Arbeiterpartei -PGT) -und die war auch noch ziemlich klein- war eine Partei der Kommunisten.

Nur die ersten drei teilten die Regierungsverantwortung. Die Arbeiter- und Bauerngewerkschaften haben nie regiert; doch sie haben die fortschrittlichen Maßnahmen der Regierung voll unterstützt. Im Kongress waren alle Schattierungen der öffentlichen Meinung vertreten. Von den 58 Abgeordneten gehörten fünf zur reaktionären Opposition, vier zur PGT, 13 waren unabhängig und 36 gehörten zu den Regierungsparteien.“

R. Roa: „Es wäre interessant, bestimmte Extreme der Regierungspolitik klarzustellen.“

J. Arbenz: „Nicht nur interessant, sondern unumgänglich. Insgesamt war diese Politik darauf ausgerichtet, Guatemala in ein Land mit kapitalistischen Strukturen und unabhängiger wirtschaftlicher Entwicklung zu verwandeln, soweit es unsere begrenzten Mittel erlaubten. Aber gehen wir Schritt für Schritt vor.

Die Hauptvoraussetzung für die geplanten Umgestaltungen war die Agrarreform. Ihre Verkündung brachte gleichzeitig die Abschaffung der Knechtschaft, die Ausweitung des Binnenmarktes und Investitionen in neue Industriezweige. Die Tage für das Eisenbahnmonopol, das Bananen-, Hafen- und Strommonopol waren gezählt, als der Bau der Straße zum Atlantik, des neuen Hafens von Santo Tomás und des Wasserkraftwerks von Marinalá begann.

Dies schadete natürlich der United Fruit Company (UFCO), der International Railway of Central America (IRCA) und Bond and Share [3], aber es nutzte den Guatemalteken, die durch diese Firmen gezwungen waren, unter den primitivsten Bedingungen zu leben. Auch die Gründung einer Industrie- und Außenhandelsbank diente denselben Zielen wie die anderen Maßnahmen.

Dieses bescheidene Programm rein kapitalistischer Reformen wurde von den betroffenen Kreisen auf die gemeinste Art und Weise als kommunistisch diffamiert: „Was für ein schlechtes Beispiel für die lateinamerikanischen Völker! Diese energische Wiedergeburt eines kleinen Landes ohne fremde Hilfe, getragen von analphabetischen Offizieren und barbarischen Caudillos.“ Da sehen Sie schon den tieferen Grund, weshalb uns die Frutera und das State Department das Büßerhemd übergezogen haben.“

R. Roa: „Die Agrarreform war eine bevorzugte Zielscheibe Ihrer Gegner. Es scheint mir wichtig, auf den Charakter und die Reichweite der Reform hinzuweisen.“

J. Arbenz: „Ich teile Ihre Meinung. Die imperialistische Propaganda hat über diese Frage einen dichten Vorhang der Verleumdung gezogen. Ausgedehntes Brachland wurde an landlose Bauern zur lebenslänglichen Nutzung, als Privateigentum für 25 Jahre oder als Genossenschaftseigentum verteilt. Dabei wurden auch Kredite, Saatgut, Düngemittel, Traktoren, Vieh, öffentliche Wege, Trinkwasser, Strom und technische Hilfe zur Verfügung gestellt.

Am 20. Oktober 1995 wurden die Überreste von Jacobo Arbenz, letzter Präsident der Oktoberrevolution von 1944-1954, nach über 25jähriger Aufbewahrung im Ausland unter großem öffentlichen Interesse in Guatemala-Stadt beigesetzt.

In etwas mehr als einem Jahr erhielten mehr als 90.000 Bauern Brachland der nationalen Fincas [4] , der guatemaltekischen Großgrundbesitzer und der UFCO, die alle mit der entsprechenden Entschädigung enteignet wurden.[5]

Die Weigerung der Regierung, die Ansprüche der UFCO – die im offenkundigen Widerspruch zu dem gesetzlich geregelten Wert standen – zu akzeptieren, war einer der Hauptgründe der offenen Intervention der USA in Guatemala.“

R. Roa: „Eine günstige Gelegenheit zu fragen, wie die Haltung Ihrer Regierung gegenüber der Presse und der Opposition war.“

J. Arbenz: „Es gab zwei Arten von Presse: die demokratische und die reaktionäre. Letztere ging in ihren Attacken bis an die Grenzen des Erträglichen. Dies reichte von wissentlichen Lügen bis zum Schüren der Subversion und der Forderung nach ausländischer Intervention. Die Regierung tolerierte, dass die Oppositionspresse, die hauptsächlich durch die UFCO finanziert wurde, sagen konnte, was sie wollte und sogar, was sie vielleicht nicht sagen wollte. Die politische Opposition besaß alle Freiheiten, sogar zum Konspirieren.“

R. Roa: „Die Kommunisten – haben sie oder haben sie nicht die Regierung beeinflußt?“

J. Arbenz: „Wenn sie unter Einfluss verstehen, dass die Kommunisten der Politik meiner Regierung eine Richtung gaben oder sie entschieden, dann hatten sie keinen. Die guatemaltekischen Kommunisten waren ein Teil der Parteienkoalition, die mich zum Präsidenten gewählt hat. In Kuba, Chile und Costa Rica hatten die Kommunisten Posten im Kabinett, in meinem aber nicht.“

R. Roa: „Hat Ihre Regierung irgendwann einmal versucht, den offenen Konflikt mit der Regierung der USA zu regeln?“

J. Arbenz: „Wenn Sie die Bemühungen irgendeiner lateinamerikanischen Regierung meinen, dann muss ich deutlich sagen, dass ich diese sehr skeptisch betrachtet habe. Die Regierung der USA hat sich nie für die von ihr angezettelte Verschwörung und die von ihr organisierten Aggressionen gegen Guatemala verantwortlich gezeigt. Wie dem auch sei, in die Bemühungen um eine Lösung des Konflikts hätten die Regierungen von Honduras und Nikaragua, beide überzeugte und geständige Komplizen des State Departments und der Frutera, einbezogen werden müssen.

Die Meinungsverschiedenheiten meiner Regierung bestanden gegenüber den ausländischen Gesellschaften. Mit welchem Recht konnte die nordamerikanische Regierung in deren Namen handeln? Wenn es Verhandlungen gegeben hätte, dann hätte sich eindeutig gezeigt, ob es die Regierung ist, die ihre Politik den Gesellschaften aufzwingt oder umgekehrt.

Wenn Sie die Unterredungen meinen, die ich mit dem Botschafter (der USA) Schoenfeld und ein einziges Mal mit Peurifoy [6] hatte, so gab es keine Annäherung, da Washington die bedingungslose Kapitulation forderte. Trotzdem, hätte die Regierung der USA Verhandlungen angeboten, dann hätten wir diese nicht abgelehnt.“

R. Roa: „Welche Bedeutung hatte die Konferenz von Caracas? Laut Oberst Arbenz erhielt dort Foster Dulles [7], trotz furchtlosen Einsatzes von Außenminister Guillermo Toriello, grünes Licht für die Intervention in Guatemala.“

J. Arbenz: „Von diesem Moment an wurden die Söldner von Castillo Armas in Tegucigalpa mit Gerät, Fahrzeugen, Flugzeugen, Uniformen, Verpflegung und Geld versorgt. Nicaragua brach seine diplomatischen Beziehungen zu Guatemala auf Anordnung von Foster Dulles ab, und Honduras lehnte den von uns vorgeschlagenen Nichtangriffspakt ab.

Der Botschafter Peurifoy seinerseits schleuste zahlreiche Sabotageexperten und Einsatzkommandos ein, die schon in Griechenland erprobt waren. Der Diplomat prahlte damit, die Luftangriffe von der Botschaft aus geleitet und Castillo Armas die Pläne des Hauptquartiers zugespielt zu haben. Seine Verantwortlichkeit ist mit der eines Kriegsverbrechers gleichzusetzen. Die Guatemalteken werden ihn nie vergessen.“

R. Roa: „Die Haltung der Armee und des guatemaltekischen Volkes während der Krise, die zum Sturz der verfassungsmäßigen Regierung führte, ist immer noch Grund zu Spekulationen. Wer könnte besser als Sie diese Zweifel zerstreuen?“

J. Arbenz: „Was die Armee betrifft, so muss das beispielhafte Verhalten des Oberst Carlos Enrique Díaz, Chef der Streitkräfte, und das einiger Offiziere und fast der ganzen Truppe gegenüber dem miserablen Verhalten der Militärs, die durch Bestechung, Feigheit und Affinität zu Castillo Armas und Peurifoy übergelaufen sind, hervorgehoben werden.

Die Haltung des Volkes konnte nicht entschlossener und geeinter sein. Fast ohne Mittel stellte es sich mutig den Invasoren in Puerto Barrios, Zacapa, Santa Rosa und Esquintla entgegen. Die verräterischen Offiziere weigerten sich, die wenigen Waffenbestände, über die wir verfügten, auszuhändigen.

Die letzte Waffenladung, die in unsere Hände gelangte, kam erst nach einer Odysee zu uns und diente als Anheizer für die Pressekampagne, die der Invasion vorrausging. Wir kauften, wo wir konnten, weil uns die Vereinigten Staaten alle Türen verschlossen. Die Reise von Arévalo nach Kuba, welche einen tiefen Groll bei den Feinden der aktuellen Situation hervorrief, fand ausschließlich aus diesem Grund statt.“

R. Roa: „Der neuralgische Punkt der guatemaltekischen Tragödie ist noch immer der unerwartete Rücktritt des Präsidenten Arbenz. Aber es gibt kein anderes Mittel, als in der offenen Wunde zu stochern und Ihnen diese Frage zu stellen.“

J. Arbenz: „Um die Wahrheit zu sagen, ich bin nicht abgetreten. Ich wurde mit der Entscheidung der Militärkamarilla konfrontiert, die unter starkem Druck von Peurifoy die Übergabe der Macht an die Armee forderte. Ich habe mich dieser Entscheidung nicht gebeugt. Ich war bereit, die Macht an einen loyalen Militär, an Oberst Diaz, unter zwei Bedingungen abzugeben: Ablehnung jeglichen Paktes mit den Invasoren und Schutz des Lebens der politischen bzw. gewerkschaftlichen Führer und der demokratischen Errungenschaften der Oktoberrevolution. Weil er dies akzeptierte, wurde Diaz durch Peurifoy gestürzt.

Ich bestreite nicht, dass ich bei der Einschätzung der Lage bedeutende Fehler begangen habe. Aber sicher ist, dass mich die Mehrheit der Offiziere der Armee verraten hat, und auch wenn das unbewaffnete Volk der Regierung treu geblieben ist, so hatte es doch schon keine Bedeutung mehr.

Die Guatemalteken sind momentan durch die Feinde der Demokratie und des Fortschritts besiegt worden, aber schon Marti sagte: Wenn ein Volk eine Revolution beginnt, hört es nicht eher auf zu kämpfen, als bis es siegt oder untergeht. Guatemala wird weiterleben, weil die Oktoberrevolution siegen wird.“

Übersetzung: Daniela Trujillo

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[1] Die Tageszeitung „Prensa Libre“ veröffentlichte aus diesem Anlass ein Interview, das Raúl Roa 1954, kurz nach dem Sturz der Regierung, mit Jacobo Arbenz im Exil führte. Dieses Interview erschien im gleichen Jahr in der „Revista Bohemia“.

[2] Dies bezieht sich auf die Revolution in Guatemala, die am 20. Oktober 1944 begann und mit dem Sturz von Arbenz durch eine CIA-Intervention und den Verrat der Armeeführung am 27. Juni 1954 endete.

[3] Alle diese Unternehmen waren in USA-Besitz und besaßen das Monopol in der Bananenproduktion und -Vermarktung (UFCO; auch Frutera genannt), im Eisenbahnverkehr (IRCA) und bei der Stromerzeugung (Electric Bond & Share).

[4] Das waren Ende des 2. Weltkrieges verstaatlichte Kaffeeplantagen, die vorher Deutschen gehört hatten. Diese Maßnahme geschah unter Druck der USA und erfolgte nach der Kriegserklärung Guatemalas an Deutschland. Damit wurde auch die wichtigste Grundlage der ökonomischen Vormachtstellung deutscher Kaffeepflanzer gebrochen.

[5] Insgesamt erhielten während der Agrarreform von 1952-54 über 138.000 Bauernfamilien über 800.000 ha Land (über 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche). Zählt man die Familienmitglieder mit, so profitierten etwa 2/5 der Landbevölkerung davon. Trotz ihrer moderaten Bestimmungen war die Agrarreform der konsequenteste Versuch der guatemaltekischen Geschichte, die ungerechte Landbesitzverhältnisse zugunsten der einfachen Bauern und Landarbeiter zu ändern. Nach dem Sieg der Konterrevolution wurde diese Maßnahme rückgängig gemacht.

[6] Peurifoy war der letzte Botschafter der USA während der Regierungszeit von Arbenz. Er galt als Mann der CIA und hatte zuvor in Griechenland der Bürgerkrieg gegen die Kommunisten mit organisiert.

[7] Forster Dulles war damals Außenminister der USA. Er setzte auf der Konferenz der OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) in Caracas im März 1954 gegen Guatemala gerichtete Erklärungen durch, die die Aggression gegen Guatemala legitimieren sollten.

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