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Uruguay: Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren wird erlaubt

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Lesedauer: 2 Minuten

Uruguay: Uruguayische Parlament - Foto: Presidencia de la República del EcuadorUnd plötzlich waren es elf. Seit dem 10. April existiert in elf Ländern eine Gesetzesnorm, die Homosexuellen die Eheschließung erlaubt. Das kleine Uruguay ist nun eines davon. „Das ist ein Gesetz gegen niemanden. Es erkennt lediglich Verhältnisse an, die die Gesellschaft bisher unter dem Teppich hielt.“ So kommentierte Jorge Orrico (Frente Amplio) das neue Gesetz. Und selbst José Carlos Cardozo, ein Abgeordneter vom konservativen Partido Nacional, betonte, dass sich die Gesellschaft verändert habe und das Parlament diese Veränderungen anerkennen müsse. Mit einer deutlichen Mehrheit, 71 von insgesamt 92 Stimmen, wurde am Mittwoch in Uruguay die „Homoehe“ erlaubt. Die katholische Kirche hatte zuvor gegen das Gesetz mobil gemacht und argumentativ selbst den neuen Papst ins Feld geführt, der 2010 als Erzbischof in Argentinien noch die Identität und das Überleben der Familie gefährdet sah. Geholfen hat es nicht. Das neue Gesetz erlaubt es homosexuellen Paaren auch, Kinder zu adoptieren. Darüber hinaus wurde das Namensrecht geändert; Paare können jetzt die Reihenfolge der Nachnamen ihrer Kinder selbst bestimmen. Die patriarchalische Gewohnheit – erst der Nachname des Vaters, dann der der Mutter – hat also ebenfalls ausgedient. Das, so ein Abgeordneter, verändere die Rolle der Frau in der Familie. Nach Argentinien (2010) ist Uruguay das zweite lateinamerikanische Land, das Homosexuellen die Eheschließung erlaubt. In Mexiko (D.F., Quintana Roo) und Brasilien (Alagoas) gelten entsprechende Regelungen in einzelnen Regionen. In anderen Ländern, so z.B. in Kolumbien, gibt es Gesetzesintiativen. Im Übrigen sind es jetzt zwölf: Frankreich hat nur einen Tag nach Uruguay seinen Kulturkampf mit der Entscheidung für die „mariage pour tous“ entschieden. (Bildquelle: Presidencia de la República del Ecuador)

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