Mexiko: 107 zumeist indigene Arbeitssklaven aus getarnter Fabrik befreit
|Am Donnerstag (03.12.09) hat die Polizei im Bezirk Iztapalapa von Mexiko-Stadt 23 Verdächtige in einer als Heim für Alkohol- und Drogenkranken getarnten Fabrik festgenommen. Dort produzierten zu diesem Zeitpunkt 107 zumeist indigene Arbeitssklaven im Alter zwischen 14 und 70 Jahren Bekleidungsaccessoires unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Arbeiter mußten teilweise nicht nur auf dem Boden in abgesperrten Räumen schlafen und bekamen verdorbenes Essen, sondern wurden zudem geschlagen und vergewaltigt. Sie waren gezwungen täglich mit nur 30 Minuten Pause und ohne Bezahlung bis zu 16 Stunden zu arbeiten. Seit acht Jahren gibt es das Drogenrehabilitationszentrum mit dem Namen „Die Auserwählten Gottes“ (St. Thomas – Los Elegidos de Dios) bereits, wie lange der Ort jedoch als Fabrik fungierte ist bisher nicht bekannt. Nach Aussagen der Befreiten sollen hier zuvor noch mehr Indigene gearbeitet haben. Das Heim kann bis zu 300 Leute unterbringen. Entdeckt wurde die illegale Fabrik nur Dank der Flucht eines Arbeiters, welcher daraufhin die Polizei informierte. Die Justizverwaltung von Mexiko-Stadt prüft nun ebenfalls, ob möglicherweise Verwaltungsbeamte des Bezirks oder des Gesundheitssektors bei der Vergabe der Betriebserlaubnis mitgewirkt haben. (Bildquelle: University of Texas at Austin)