Mexiko: Trotz Verlusten gewinnt PRI die Wahlen
|Die Kommunal-, Regional- und Parlamentswahlen, die gestern in Mexiko stattfanden, waren in ihrem Vorfeld abermals von einer beispiellosen Gewaltwelle begleitet; im Land wurden etwa 70 Angriffe auf und 19 Morde an Kandidaten gezählt. Im Süden des Landes, insbesondere in Oaxaca, Chiapas und Guerrero, sollten tausende Polizisten die Wahlen absichern. Bürgerrechtsorganisationen klagen an, dass das militärische Aufgebot in den von sozialen Protesten gekennzeichneten Regionen nicht zu einem demokratischen Klima beiträgt. Verschiedene Organisationen und Aktivisten hatten deshalb zu einem Boykott der Wahlen aufgerufen. Nach Auszählung von 60 Prozent der Stimmen zeichnet sich ab, dass der Partido Revolucionario Institucional (PRI) trotz Verlusten die Wahlen gewonnen hat und mit seinen Bündnispartnern weiter regieren kann. Allerdings zeigen sich Verschiebungen in der politischen Landschaft Mexikos. In der Hauptstadt hat der seit langem dominierende Partido de la Revolución Democrática (PRD) starke Verluste hinnehmen müssen. In fünf der 16 Colonias wird künftig der Movimiento Regeneración Nacional (Morena) regieren, eine Abspaltung vom PRD, die erst im letzten Jahr von Andrés Manuel López Obrador gegründet wurde. Morena gewann im Land immerhin 10 Prozent der Stimmen. Im nördlichen Bundesstaat Nueva León entschied mit dem ehemaligen PRI-Aktivisten Jaime Rodríguez Calderón (“El Bronco”) erstmals in der mexikanischen Geschichte ein parteiunabhängiger Kandidat die Gouverneurswahlen für sich (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ssc).