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Mexiko-USA: Grenzschutz mit Hilfe von Kindern & Jugendlichen?

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Lesedauer: 2 Minuten

Mexiko: Grenze zur USA - Foto: Omar OmarDie 3.144 Kilometer lange Grenze zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko überqueren jährlich mehr als 350.000 Menschen illegal. Die immer umfangreicher ausgebauten Grenzanlagen werden häufig mit der Berliner Mauer verglichen: Tödliche Schüsse gegenüber hilflosen Menschen, fehlende rechtliche Konsequenzen für die Todesschützen und eine häufige Missachtung der Menschenrechte stehen seit Jahren in der Kritik. Aufgrund des Todes eines US-amerikanischen Grenzpolizisten (Roberto J. Durán) bei einem Autounfall an eben jener Grenze im Jahr 2002 findet seit über zehn Jahren der San Diego Fallen Agents Memorial Day statt. Finanziert von der Roberto J. Durán-Stiftung, die die Einnahmen für Bildungsprogramme verwendet, soll des gefallenen Grenzpolizisten gedacht werden. Nebenbei finden dort auch regelmäßig „Trainings“ statt, wobei Kinder neben einem Wettlauf am Grenzzaun mit Waffen und Farbpatronen auf aufgestellte Figuren schießen können, so ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation Comité de Servicios Amigos Americanos. Die Assoziation der Puppen mit illegalen Einwanderern sei dabei mehr als deutlich. Auch sei eine große Auswahl von Waffen verfügbar, unter denen sich Kinder und Jugendliche entscheiden dürften. „Das Ereignis ist aufgrund weiterer Aktivitäten augenscheinlich als Tag für die ganze Familie ausgerichtet“, sagt Comité de Servicios Amigos Americanos. Das letzte „Training“ fand am achten Juni letzten Jahres statt. Der Sprecher der US-amerikanischen Grenzpatrouille, Paul D. Carr, lehnt den Vorwurf des Comité de Servicios Amigos Americanos, die aufgestellten Figuren repräsentierten illegale Migranten, ab: „Ich versichere, dass diese Trainings nichts mit der Abwehr illegaler Migranten zu tun haben. Außerdem führen wir diese Übungen von Behörden und Laien in den ganzen USA durch.“ Ob mit Vorsatz oder nicht, ein wenig Feingefühl mit dem Umgang von Schusswaffen, lebensgroßen Figuren und Kindern wäre angesichts der schwierigen Lage an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze wünschenswert. (Bildquelle: Omar Omar)

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