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Kolumbien: Kongresswahlen im Zeichen der Konservativen

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Lesedauer: 2 Minuten

Kolumbien: Kongresswahlen - Foto: Quetzal-Redaktion, sscBei den Senats- und Abgeordnetenwahlen in Kolumbien hat die Allianz Unidad Nacional der drei Mitte-Rechts-Parteien um den Präsidenten Juan Manuel Santos einen deutlichen Sieg errungen. Die Koalition erreichte 47 von 102 Sitzen im Senat und 91 von 167 Mandaten im Abgeordnetenhaus. Damit gilt Santos auch als Favorit bei den Präsidentschaftswahlen am 25. Mai 2014. Sein schärfster Widersacher kommt jedoch nicht aus dem linken Lager, das mit zehn Sitzen im Senat weiterhin schwach bleibt. Vielmehr etabliert sich Ex-Präsident Álvaro Uribe mit seiner neu gegründeten Partei Centro Democrático am rechten Rand zur stärksten Oppositionspartei. Er kritisiert Santos für dessen Verhandlungen mit der FARC, die dadurch als politische Akteure anerkannt würden und favorisiert stattdessen das militärische Vorgehen gegen die Guerilla-Organisation. Der Machtkampf zwischen Präsident und Ex-Präsident spiegelt sich auch im Wahlverhalten in den Departments wider. An der Karibik- und Pazifikküste und einem Teil der Llanos Orientales triumphiert weitgehend die Koalition um Santos, während im Landesinnern, im Eje Cafetero, in den Llanos und im Süden Uribes Centro Democrático die meisten Stimmen erhielt. Umweltthemen und die Grüne Partei gewinnen an Bedeutung. Mit 540.000 Stimmen gewann sie fünf Sitze im Senat. Diese parteispezifische Betrachtung der Wahl darf jedoch nicht vergessen machen, dass nach wie vor das politische Geschehen in Kolumbien weitgehend auf drei Pfeilern ruht: 1) regionale Dynastien von Politikern; 2) der Nepotismus von Bürgermeistern und Gouverneuren zugunsten von Familienangehörigen; 3) der Fortbestand des Erbes von verurteilten Politikern (meist Paramilitärs) (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ssc).

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