Kolumbien: Wichtiges Abkommen zwischen Regierung und Farc
|Die kolumbianische Regierung und die Guerillaorganisation Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (Farc) haben sich bei ihren Gesprächen in Havanna über die Modalitäten der politischen Teilhabe der Guerilla geeinigt. Das Abkommen gilt als der bisher wichtigste Schritt bei den Friedensverhandlungen in dem südamerikanischen Land. Vorgesehen ist die Schaffung eines legalen Oppositionstatus und die Revision des gegenwärtigen Wahlsystems, die künftig eine Teilnahme aller Parteien und politischen Bewegungen garantiert. Dazu gehört ausdrücklich auch eine Farc ohne Waffen. Die Umwandlung der Farc in eine politische Partei ist die Bedingung der Regierung für die Anerkennung der politischen Teilhabe der Ex-Guerilleros. Präsident Juan Manuel Santos, der das Abkommen Mittwochnacht unterzeichnete, sagte, er sei jetzt sicher, dass der Frieden möglich sei und das Land keine weiteren 50 Jahre Krieg zu befürchten habe. Die Beschlüsse des Abkommens müssen nun inhaltlich präzisiert werden, so z.B. die Auswahl derjenigen vom Krieg besonders betroffenen Departements, die zusätzliche Mitspracherechte im Parlament erhalten sollen, ein Gesetz zur Garantie der Teilnahme an den Wahlen für alle Parteien, der Zugang der Opposition zu den Massenmedien sowie die konkrete Ausgestaltung des Oppositionsstatus. Am 18. November werden Regierung und Farc wieder in Havanna zusammenkommen, um den dritten von insgesamt sechs geplanten Punkten der Verhandlungsagenda zu bearbeiten: den Drogenhandel und den Anbau illegaler Substanzen. (Bildquelle: Martin Giraldo_)