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Kolumbien: Gewalt gegen die Zivilgesellschaft

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Kolumbien: Gewalt gegen die Zivilgesellschaft - Foto: Camilo Rueda LópezJosé Jair Cortés ist das letzte Todesopfer seit dem 24. November 2016, dem Tag, an dem in Kolumbien der Friedensvertrag zwischen Regierung und FARC unterzeichnet wurde. Auch wenn infolge des Friedensprozesses die Zahl der zivilen Opfer im Lande gesunken ist, so gibt es seit dem letzten Jahr einen Anstieg der Gewalt gegen Vertreter der Zivilgesellschaft. Ein kürzlich von der Kolumbianischen Juristenkommission und anderen Organisationen vorgelegtes „Panorama der Gewalt“ spricht von einer Tendenz zu selektiven Gewaltakten gegen Menschenrechtler, Gewerkschafter, Führer von kommunalen Aktionsausschüssen, von Organisationen der Bauern, Indigenen und Landlosen. Seit dem 24.11.2016 zählte die Fundación Paz y Reconciliación 89 Morde und 282 Anschläge. Über die Täter wird nach wie vor spekuliert: ELN, Autodefensas Gaitanistas, rechte Paramilitärs, Drogenkartelle, die um die Macht kämpfen. Auffällig ist, dass die meisten Opfer dort zu verzeichnen sind, wo früher die FARC die Kontrolle ausübte. Jedes dritte Todesopfer stammt aus einer der  Regionen des Kokaanbaus. José Jair Cortés, Mitglied des Gemeinderats des Territoriums Alto Mira und Frontera im Departement Nariño – dort gab es am 5. Oktober ein Massaker unter Kokabauern –  befürwortete die Abkehr vom Kokaanbau und die Einführung von alternativen Anbauprodukten. Deshalb vermutet man auch, dass mexikanische Kartelle für seine Ermordung verantwortlich sind. Im „Panorama der Gewalt“ heißt es, dass die Morde gegen Aktivisten der Zivilgesellschaft Angst in den verschiedenen Organisationen erzeugen und den Kampf um die Menschenrechte im Land schwächen (Bildquelle: Camilo Rueda López_).

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