Kuba, Kolumbien: Kuba vergibt Stipendien an kolumbianische Regierung und FARC
|Um einen Beitrag für die Umsetzung des Friedensprozesses in Kolumbien zu leisten, wird Kuba insgesamt 1.000 Stipendien für ein Medizinstudium auf der Karibikinsel ausstellen. Das ließ der kubanische Botschafter José Luis Ponce am Donnerstag in einem Brief an den Anführer der FARC, Iván Márquez, verlauten. Die Stipendien sollen zu gleichen Teilen unter der FARC und der kolumbianischen Regierung aufgeteilt werden, indem jede der beiden Parteien über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich 100 Stipendien erhält. Auf seinem Twitter-Account bezeichnete Márquez Kubas Angebot als eine Geste der Humanität. Ein solches Stipendium soll alle Kosten bezüglich des Studiums sowie Ausgaben für den Lebensunterhalt abdecken, sodass von den künftigen Studierenden lediglich die Reisekosten selbst übernommen werden müssen. Vergeben werden die ersten Stipendien bereits zu Beginn des neuen Studienjahres in Kuba im September dieses Jahres. In naher Zukunft werden die kubanischen Behörden der kolumbianischen Regierung weitere Details mitteilen. Kolumbiens Innenminister Juan Fernando Cristo deutete bereits an, dass die Regierung die Stipendien besonders an Personen vergeben werde, die in von dem langjährigen Konflikt betroffenen Gebieten lebten und keine guten Bildungschancen gehabt hätten. Seit dem Jahr 2012 war Kuba (neben Norwegen) als Garant maßgeblich am Gelingen der Verhandlungen im Friedensprozess zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC beteiligt. Zudem ist das Land weltweit für seine hervorragende universitäre Ausbildung im Fachbereich Medizin bekannt. (Bildquelle: Adrian Clark_)