Kolumbien, Venezuela: Chávez droht mit Import-Boykott für Produkte aus Kolumbien
|Im Streit um die Nutzung kolumbianischer Militärstützpunkte durch das US-Militär hat Venezuelas Handelsminister Eduardo Saman Kolumbien gemahnt (20.08.09), dies binnnen eines Jahres zu korrigieren. Sollte dies nicht geschehen, könnte man binnen dieser 12 Monate fast die gesamten Importe aus dem Nachbarland ersetzen. Nahrungsmittel, langlebige Konsumgüter sowie Produkte der chemischen Industrie werden dann aus Argentinien oder Brasilien importiert. Bereits nach dem Unarsur-Gipfel (10.08.09) hatten Chávez und die argentinische Präsidentin Christina Kirchner ein Abkommen unterzeichnet, wonach Venezuela nun jährlich 10.000 Autos von Argentinien anstatt von Kolumbien kauft. Der Drohung eines Import-Boykotts geht jedoch gleichzeitig ein Rekordjahr des bilateralen Handels voraus, denn 2008 stieg das Handelsvolumen auf ca. sieben Millarden US-Dollar. Venezuela müsste dann insgesamt 15 Prozent seiner Importe diversifizieren, wohingegen Kolumbien bis zu 16,2 Prozent seiner Exporte verlieren könnte. Gleichzeitig hat Chávez nach dem Unasur-Treffen angekündigt, Kolumbien künftig kein Öl mehr zu Vorzugskonditionen liefern zu wollen. (Bildquelle: University of Texas at Austin)