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Chile: Heute wäre Violeta Parra 100 Jahre alt geworden

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Lesedauer: 2 Minuten

Chile: Violeta Parra - Foto: Argentinische Zeitschrift "Panorama"1917 wurde Violeta del Carmen Parra Sandoval in der Kleinstadt San Carlos südlich der Hauptstadt Santiago in einfachen Verhältnissen geboren. Sie war vielseitig begabt und arbeitete nicht nur als Folklore-Musikerin, sondern auch als Komponistin, Dichterin und bildende Künstlerin. Sie malte, töpferte und schuf Wandteppiche (Arpilleras) und Plastiken. Nach einer kurzen Hinwendung zur Mainstream-Musik (argentinischen Boleros, chilenischen Tonadas und mexikanischen Corridos) wurde sie von ihrem Bruder Nicanor dazu angeregt, die chilenische Volksmusik zu erforschen, die zu diesem Zeitpunkt in Vergessenheit geraten war. So bereiste Violeta Parra ihr Land und sammelte Liedtexte sowie Melodien und versuchte, die Ursprünge der ländlichen Musik der armen Landarbeiter herauszufinden. Bis zuletzt blieb die Volksmusik ihr Bezugspunkt, doch ihre Lieder entwickelten sich weiter, wurden politischer und schufen die Basis für das Neue Chilenische Lied. Ihr Lied „Gracias a la Vida“, das sie 1967 kurz vor ihrem Suizid schrieb, wurde später zur Hymne des Protestes gegen die Unterdrückung während der Militärdiktaturen Lateinamerikas. Während sie den damaligen Eliten und Intellektuellen wegen ihrer einfachen Art suspekt blieb, wurde sie von vielen Landsleuten geschätzt und machte die chilenische Volksmusik wieder einem breiten Publikum zugänglich. Heute wird ihre große Bedeutung nicht mehr infrage gestellt. Anlässlich ihres 100. Geburtstag ist Violeta Parra auf vielen Titelseiten zu sehen, und es finden zahlreiche Veranstaltungen im ganzen Land statt. Aufgrund der Schlechtwetterprognose wurde das für heute geplante offizielle Gedenkkonzert mit Präsidentin Michelle Bachelet vor dem Regierungspalast La Moneda verschoben. Zudem berichten seit Wochen immer wieder Radiosendungen und Fernsehprogramme über Violeta Parra und ihr Werk, und viele Gemeinden organisieren kostenlose Workshops und Ausstellungen zu ihrer Musik und Kunst (Bildquelle: Argentinische Zeitschrift „Panorama“).

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