Chile: Zehn Jahre Geisterstadt Chuquicamata
|Chuquicamata ist vor allem wegen einem der grössten Kupfertagebaue der Welt bekannt. Aber nach dem Beitritt von Chile zum internationalen Umweltschutzabkommen wurden die Bewohner der gleichnamigen Stadt 2004 evakuiert, weil die Gesundheitsgefährdung durch die Staubemissionen aus den Bergbauaktivitäten zu hoch war – zumal es eine Gegend ist, in der es so gut wie nie regnet und somit die Luft nicht mit Regen „gewaschen“ wird. Die ehemaligen Bewohner wurden in die Großstadt Calama umgesiedelt, die ca. 15 km entfernt ist. Dieser Einschnitt in ihr Leben brachte für die Chuquimateños wenig Positives mit sich. Neben dem Verlust der Heimat droht vielen auch das Abgleiten in Armut. Denn in Chuquicamata wurden den Arbeitern die Wohnungen kostenlos zur Nutzung übergeben, in Calama kosten diese Geld. In der Region wurden unlängst weitere Kupfererzvorkommen entdeckt, und es finden sich auch andere abbauwürdige Minerale. Ein Ende des Bergbaus ist deshalb nicht zu erwarten. Inwiefern Chile dabei Umweltbelange beachtet, bleibt die große Unbekannte. Das Beispiel Chuqicamata zeigt ja, dass zwar die Bewohner des Dorfer vor den Feinstaubemissionen in Sicherheit gebracht wurden. Aber die Emissionen gibt es weiterhin. Auch zeigt sich beim Abbau sehr häufig, dass die verwendeten giftigen Chemikalien die Natur verseuchen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, mk).