Lateinamerika: Internationaler Tag der Verschwundenen
|Am Sonntag, dem 30. August, wurde der Internationale Tag der Opfer des Verschwindenlassens weltweit begangen. Der Gedenktag, der sich dank einer Initiative der Nichtregierungsorganisation FEDEFAM (Federación Latinoamericana de Asociaciones de Familiares de Detenidos Desaparecidos) von der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) ins Leben gerufen wurde, ist seit seiner offiziellen Erklärung im Jahr 2010 Anlass, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Grundlagen der Demokratie und Gerechtigkeit zu schärfen. Nicht nur in den 14 lateinamerikanischen Ländern (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Chile, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Paraguay, Peru und Uruguay), die bei FEDEFAM seit ihrer Gründung 1981 vertreten sind, wurden vor allem in den 1970er Jahren Personen aus politischen Gründen von Angehörigen der Sicherheitskräfte entführt, gefoltert, umgebracht und als Nomen nescio in Massengräbern beigesetzt beziehungsweise versteckt. Das erzwungene Verschwinden von Personen, das damals mit der Unterstützung des Pentagons zur Staatsmaßnahme mehrerer lateinamerikanischen Diktaturen wurde, ist heute nach offiziellen Angaben leider immer noch Realität in mindestens dreißig Ländern der Welt. Das Argentinische Team für forensische Anthropologie (EAAF), ebenfalls eine NGO, stellt sich seit 1986 den Auswirkungen des Verschwindenlassens sowohl auf individueller als auch sozialer Ebene entgegen. Das EAAF widmet sich dem Wiederauffinden und der Identifizierung vermisster Personen sowie der Dokumentierung von Spuren, die zur Aufklärung von Verbrechen in mehreren Regionen der Welt beitragen und als Beweis vor Gericht dienen können (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_soleb).