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Lateinamerika: CEPAL Bericht über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

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US-Dollar - Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ecmDie Comisión Económica para América Latina y el Caribe (CEPAL – Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik der UNO) hat im Juli einen Spezialbericht über die ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Region veröffentlicht. Im weltweiten Vergleich sind zwei grundlegende Tendenzen erkennbar. Zum einen haben in Übereinstimmung mit den globalen Trends sowohl die soziale Ungleichheit als auch die Konzentration immer größeren Reichtums in immer weniger Händen deutlich zugenommen. Zum anderen gehört die Region zu den großen Verlierern der durch die Pandemie ausgelösten Krise. Bis Ende Juni waren dort 1.260.000 Menschen an Covid-19 gestorben. Das entspricht etwa einem Drittel (32 Prozent) aller Todesopfer weltweit, obwohl in Lateinamerika und der Karibik nur 8,4 Prozent der Weltbevölkerung leben. Es gehört zu den Paradoxien der Krise, das die wohlhabenden Regionen Nordamerika (USA und Kanada) und Europa ihren Reichtum um 12,4 bzw. 9,2 Prozent weiter steigern konnten, während Lateinamerika (mit Mexiko) und die Karibik einen Einbruch von 11,4 Prozent zu verkraften hatten. In allen Ländern der Region ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr massiv eingebrochen, wobei die Karibik sowie Mexiko und Zentralamerika besonders stark betroffen sind. Während der BIP-Rückgang in Südamerika – trotz des Sonderfalls Venezuela mit einem Extremwert von 30 Prozent – im Durchschnitt „nur“ bei 6,3 Prozent liegt, ist das BIP in Mexiko und Zentralamerika im Durchschnitt um 8,1 Prozent gefallen. In der Karibik – ohne Kuba (-8,3), Haiti (-3,3) und Dominikanische Republik (-6,7), die in der CEPAL-Statistik zu Zentralamerika gerechnet werden – liegt der entsprechende Wert bei 7,5. Bei den meisten der kleinen Inselstaaten liegt der Rückgang des BIP zwischen 10 und 20 Prozent. In Zentralamerika hält Panama mit -17,9 Prozent den Negativrekord. Infolge der Krise hat die Abhängigkeit von den Rücküberweisungen der Arbeitsmigranten (remesas) in den Mitgliedsländern des Zentralamerikanischen Integrationssystems (SICA) weiter zugenommen. Deren Anteil am BIP ist von durchschnittlich 8,7 Prozent 2019 auf 10,1 Prozent 2020 gestiegen. Besonders hoch ist er in El Salvador (24,1 Prozent), Honduras (23,6 Prozent), Nicaragua (14,7 Prozent) und Guatemala (14,6 Prozent). In diesen vier Ländern betragen die remesas das Zehnfache der ausländischen Direktinvestitionen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ecm).

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