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Politik und Kultur in Lateinamerika

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Kurze Geschichte der mexikanischen Präsidenten

Kristin Seffer | | Artikel drucken
Lesedauer: 15 Minuten

Unabhängigkeit

Im August 1821 unterzeichnet Agustín de Iturbide (1783-1824†) mit dem spanischen Vizekönig Juan de D`Onojú den Vertrag von Cordoba, der die Unabhängigkeit Mexikos (vormals Nueva España) besiegelt. Vom 21. Juli 1821 an wird er Kaiser Mexikos bis er am 19. März 1823 von verschiedenen Gouverneuren und Militärs, darunter Guadalupe Victoria und Antonio López de Santa Ana gestürzt wird. Nachdem sich Iturbide zurückgezogen hatte), beschließt der Kongress eine provisorische Regierung, unter der Leitung von General Pedro Celestino Negrete (1777-1846†), General Bravo (1786-1854†) und General Victoria, einzusetzen. Da Letztere abewesend sind, übernehmen José Mariano Michelena (1772-1852†), Miguel Domínguez (1756-1830†) und General Vicente Guerrero (1783-1831†) die Amtsgeschäfte vom 31. März 1823 bis zum 10. Oktober 1824. Am 04. Oktober 1824 tritt eine republikanische Verfassung in Kraft. Am 10.Oktober löst Guadalupe Victoria (1786-1843†) Gen. Negrete ab. Guadalupe Victoria hieß eigentlich José Miguel Ramón Adaucto Fernández y Félix. Er bleibt bis zum 31. März 1829 im Amt. Die Wahl um seine Nachfolge gewinnt Manuel Gómez Pedraza (1789-1851†), der unter Guadalupe Victoria Kriegs- und Marineminister war. Vicente Guerrero führt jedoch mit López Santa Ana einen Staatsstreich durch, erklärt die Wahlen für ungültig und setzt sich selbst am 01. April 1829 auf den Stuhl des Präsidenten. Sein Vizepräsident wird Anastasio Bustamente (1780-1853†). Dieser erhält den Auftrag von Jalapa aus den gleichnamigen Plan zu überwachen. Er erkennt die Präsidentschaft Guerrero’s nicht mehr an. Guerrero legt sein Amt am 16. Dezember 1829 nieder. Guerrero zieht in einen Bürgerkrieg im Süden des Landes, der das ganze Jahr 1830 andauert. Im Februar 1831 lässt ihn Anastasio Bustamente erschießen. Am 18. Dezember 1829 wird José María Bocanegra (1787-1862†) als Interimspräsident eingesetzt, er bleibt ganze fünf Tage im Amt. Unter späteren Regierungen wird er als Schatzminister tätig sein. Am 23. Dezember annulliert die Garnison in Mexiko-Stadt ihre Entscheidung und setzt ein Triumvirat unter der Leitung von Pedro Vélez (1787-1848†) ein, das bis zum 31. Dezember 1829 regiert. Im Amt sind auch Lucas Alamán (1792-1853†) und Luis de Quintanar (1772-1837†). Quintanar unterstützt die Revolte des Vizepräsidenten Bustamente. Vom 01. Januar 1830 bis zum 14. August 1832 ist Bustamente Vizepräsident. 1832 kommt es zu einer Revolte in Veracruz, die die Absetzung Anastasio Bustamentes als Vizepräsident fordert. Bustamente geht zunächst in das aufständische Gebiet und überträgt die Aufgaben auf Melchor Muzquiz (1790-1844†), der diese ab dem 14. August übernimmt. Bustamente kämpft unterdessen gegen Santa Ana. Im Plan von Zavala schließt er mit ihm das Abkommen nach Frankreich ins Exil zu gehen.

Manuel Gómez Pedraza, der eigentlich die Wahlen bereits im April 1829 gewann, wird im Plan von Zavalata als Präsident anerkannt. Er regiert vom 24. Dezember 1832 bis zum 01. April 1833. Er scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt.

Ära des Antonio López de Santa Ana

Antonio López de Santa Anna (1794-1876†) wird 1833 zum Präsidenten gewählt. Da er sich jedoch hauptsächlich um die Niederschlagung regionaler Aufstände bemüht, die die Autorität in Mexiko-Stadt nicht anerkennen, überlässt er die Regierungsgeschäfte hauptsächlich seinem Vizepräsidenten, Valentín Gómez Farías (1781-1859†), der bereits unter Gómez Pedraza Vizepräsident war. Die Amtsgeschäfte leitet er vom 01. April bis zum 16. Mai 1833, vom 03. Juni 1833 bis zum 18. Juni 1833, vom 05. Juli 1833 bis zum 27. Oktober 1833 sowie vom 16. Dezember 1833 bis zum 24. April 1834. In der Zwischenzeit übernahm Santa Ana die Regierungsgeschäfte. Vom 24. April 1834 bis zum 27. Januar 1835 regiert Santa Ana selbst. An diesem Tag tritt er zurück. Stattdessen wird Miguel Barragán (1789-1836†) der am 27. Februar 1836 wegen Krankheit abtritt, vom Kongress zum Interimspräsidenten bestimmt. Santa Ana setzt sich Ende 1835 an die Spitze der Texas-Expedition. In dieser Zeit kam es zu Aufständen in Cohahuila und Texas. Im Februar 1836 kommt er in San Antonio an und tötet mit seinen Truppen etwa 200 texanische Verteidiger. Am 02. März erklärt sich Texas unabhängig. Kurze Zeit später unterliegt Santa Ana der Armee von Sam Houston, dem Anführer der texanischen Revolution, in der Schlacht von Alamo am 21. April 1836. Santa Ana unterschreibt darauf hin die Unabhängigkeit von Texas. Am 02. März 1836 wird José Justo Corro (1794-1864†) als Interimspräsident eingesetzt. Santa Anas Autorität war mittlerweile in Frage gestellt und seine Wahl annulliert worden. Er geht für eine Weile in US-amerikanisches Exil. 1837 darf er nach Mexiko zurück und führt die Truppen im Kampf gegen die Franzosen an, die eine finanzielle Kompensation seitens Mexiko für die Verluste französischer Bürger forderten. Er unterliegt und wird schwer verletzt. Corro verliert zusehends die Unterstützung und ruft Neuwahlen aus. Am 19. April 1837 legt er sein Amt nieder.

Im Dezember 1836 kehrt Anastasio Bustamente nach Mexiko zurück, um im Unabhängigkeitskampf von Texas Santa Ana zu unterstützen. Am 17. April 1837 wird Bustamente erneut zum Präsidenten erklärt. Am 27. November 1838 erklärt Frankreich Mexiko den Krieg und nimmt Veracruz ein. Gleichzeitig fällt der guatemaltekische General Gutiérrez in Chiapas ein. Bustamente verlässt Mexiko-Stadt am 20. März 1839 bis zum 18. Juli 1839 um gegen den Aufständigen José Urrea in Tamaulipas zu kämpfen. Währenddessen übernehmen López Santa Ana und General Nicolas Bravo (10. bis 19. Juli 1839) die Amtsgeschäfte. Santa Anas` Herrschaft wird stark diktatorisch. Immer höhere Steuerforderungen führen dazu, dass Yucatán und Laredo die Kommunikation abbrechen. Vom 19. Juli 1839 bis 22. September 1841 wird erneut Bustamente Präsident. Im August 1841 rebellieren die Kommandanten von Veracruz und Jalisco, Santa Ana und Paredes gegen Bustamente. In der Zwischenzeit wird Francisco Javier Echeverría (1797-1852†) als Interimspräsident eingesetzt. Vom 10. Oktober 1841 bis zum 26. Oktober 1842 wird Santa Ana erneut Präsident. Ab Oktober 1842 bis zum 04. März 1843 vertritt ihn General Bravo, der bereits unter Guadalupe Victoriano Vizepräsident war. Von Oktober 1843 bis zum 30. Dezember 1845 setzt Santa Ana abwechselnd Valentín Canalízo (1794-1850†) und José Joaquín Herrera (1792-1854†) als Vertreter ein, oder führt die Amtsgeschäfte von außerhalb selbst weiter. Allerdings wachsen die Ressentiments gegen ihn, bis er letztlich flieht, um einer Verhaftung zu entkommen. Er wird nach Kuba ausgewiesen. Vom 30. Dezember 1845 bis zum 02. Januar 1846 wird Gabriel Valencia (1799-1848†) eingesetzt, um die Amtsgeschäfte am 04. Januar 1846 an Mariano Paredes y Arriallaga (1797-1849†) zu übergeben, der bis zum 28. Juni im Amt ist und im Juni vom Kongress erneut bestätigt wird. José Mariano Salas (1797-1867†) revoltiert gegen Paredes und ist vom 05. August 1846 bis zum 23. Dezember 1846 im Amt. 1846 erklären die USA Mexiko den Krieg.

Santa Ana bietet in einem Brief sein militärisches Wissen an. Er versichert keine Ambitionen auf das Präsidentenamt zu hegen. Gleichzeitig macht er mit US-Unterhändlern aus, in Mexiko Ansprüche der USA zu akzeptieren, wenn diese ihn als Präsident akzeptierten und unterstützten. Einmal in Mexiko erklärt er sich zum Präsidenten und geht dennoch in die Schlacht mit den USA. Pedro María Anaya (1794-1854†) und Manuel de la Peña y Peña (1789-1850†) vertreten ihn abwechselnd in den Perioden vom 02. April bis zum 20. Mai bzw. vom 26. September 1847 bis zum 08. Januar 1848. De la Peña unterzeichnet im Anschluss in seiner Amtsperiode als wirklicher Präsident vom 08. Januar 1848 bis zum 03. Juni 1848 den Vertrag von Guadalupe-Hidalgo, der den Krieg mit den USA beendet. Mexiko tritt die nördlichen Gebiete an die USA ab. Daraufhin zieht sich de la Peña aus dem Präsidentenamt zurück. José Joaquín de Herrera übernimmt von da an die Amtsgeschäfte. Am 15. Januar 1851 kommt der erste verfassungsgemäß bestimmte Präsident ins Amt, Mariano Arista (1802-1855†). Er bleibt bis zum 06. Januar 1853 Präsident. 1851 geht Santa Ana nach Kingston, Jamaica ins Exil und danach nach Kolumbien.

Am 06. Januar 1853 ernennt der oberste Gerichtshof Juan Bautista Ceballos (1811-1859†) zum Interimspräsident. Wegen der Verschärfung der politischen Lage, zieht er sich bereits am 08. Februar 1853 wieder zurück. Ihm folgt Manuel María Lombardini (1802-1853†) ins Amt, der ein Unterstützer Santa Anas war und ihm am 20. April diesen Jahres die Amtsgeschäfte überlässt. Eine Finanzmisere unter Arista führte dazu, dass 1853 rebellisch-konservative Kräfte Santa Ana wieder nach Mexiko einladen. Er erklärt sich als Diktator auf Lebenszeit. Am Enden wenden sich auch die konservativen Kräfte von ihm ab, so dass er 1855 nach Kuba fliehen muss.

Konservative Regierung und Reformkrieg

Martín Carrera (1806-1871†), Militärgouverneur übernimmt am 15. August 1855 das Präsidentenamt. Auf Druck von Gegnern und Befürwortern, tritt er bereits am 12. September 1855 zurück. Er hatte Wahlen durchführen wollen. Die Amtsgeschäfte übernimmt bis zum 03. Oktober Rómulo Díaz de la Vega (1804-1877†), der später auch der Einsetzung Maximilians als Kaiser zustimmt.

Nach dem Sieg des Plan de Ayutla, der sich gegen die Diktatur Santa Anas wendet, wird am 04. Oktober 1855 Juan Álvarez Benítez (1790-1867†) Präsident. Er tritt am 04. September 1856 zurück, um bis ins darauffolgende Jahr liberale Werte zu verteidigen. In seinem Kabinett vereint er Ignacio Comonfort als Kriegsminister, Melchor Ocampo als Außenminister, Guillermo Prieto als Finanzminister und Benito Juárez als Justizminister. Am 11. Dezember 1855 wird Ignacio Comonfort (1812-1863†) als Ersatzpräsident gewählt. Unter seiner Amtszeit tritt die liberale Verfassung am 05. Februar 1857 in Kraft. Diese sah Einschränkungen zum Privatbesitz und gegenüber dem Besitz und Einfluss der katholischen Kirche vor. Benito Juárez ist unter Comonfort Präsident des obersten Gerichtshofs. Comonfort wird am 01. Dezember 1857 verfassungsgemäß im Amt bestätigt. Am 17. Dezember kommt es zum Staatsstreich um Félix María Zuloaga. Comonfort verlässt Mexiko-Stadt am 21. Januar 1858.

Am 19. Januar 1858 wird Benito Juárez (1806-1872†) in Guanajuato zum Präsidenten ernannt, muss jedoch vor den klerikalen Truppen um Zuloaga nach Guadalajara, Colima und Manzanillo flüchten. Er geht zwischenzeitlich nach Kuba und New Orleans. Seine Präsidentschaft findet als Pilgerreise durch Mexiko statt. Er wechselt ständig den Regierungssitz. Am 15. Juli 1867 zieht er triumphierend wieder in Mexiko-Stadt ein.

Unterdessen beansprucht Félix María Zuloaga (1813-1898†) das Präsidentenamt, da Júarez sich nicht in Mexiko-Stadt aufhält. Zwischenzeitlich sind auch Manuel Robles Pezuela (1817-1862†) vom 24. Dezember 1858 bis zum 21. Januar 1859 sowie José Mariano Salas (1797-1867†), vom 21. Januar 1859 bis zum 02. Februar 1859 im Amt. Auch Miguel Miramón (1831-1867†) beansprucht in Abwesenheit Juárez` das Präsidentenamt und ist vom 02. Februar 1859 bis zum 12. August 1860 im Amt, sowie vom 15. August 1860 bis zum 24. Dezember desselben Jahres. Im August leitet José Ignacio Pavón (1791-1866†) die Amtsgeschäfte für drei Tage.

Gobierno de Regencia

Vom 11. Juli 1863 bis zum 10. April 1864 regiert erneut ein Triumvirat aus Juan Nepomuceno Almonte (1803-1869†), José Mariano Salas und Pelagio Antonio de Labastida y Dávalos (1816-1891†), der aber nur vom 19. Oktober bis 18. November 1863 dabei ist.

II. Imperium

Am 10. April 1864 wird Fernando Maximiliano de Habsburgo (1832-1867†) Kaiser Mexikos`. Er wurde von Napoleon III. mit Zustimmung der Österreicher und der spanischen Krone in Mexiko eingesetzt, um ein konservatives, katholisches und monarchisches System zu etablieren. Am 15. Mai 1867 wird Maximiliano erschossen. Im Juli ziehen Juarez` Truppen triumphierend in Mexiko Stadt ein. Benito Juárez wird im selben Jahr wieder gewählt. Unterdessen gibt es verschiedenen Revolten, so unter der Leitung des jungen Porfirio Díaz. Am 18. Juli 1872 stirbt Juárez im Amt an einer Herzattacke.

Porfiriato

Am 19. Juli kommt Sebastián Lerdo de Tejada (1823-1889†), der Außenminister unter Juárez war, zunächst als Übergangspräsident ins Amt. Er wird jedoch vom Kongress als legitimer Präsident bestätigt. 1876 wird er durch massiven Wahlbetrug wiedergewählt. Mittlerweile revoltierte Porfírio Díaz unter dem Slogan „No re-elección“. Unterdessen beansprucht José María Iglesias (1823-1891†) das Präsidentenamt vom 31. Oktober 1876 bis zum 15. Mai 1877. Er wird jedoch von Porfirio Díaz (1830-1915†) bekämpft. Díaz erklärt sich bereits am 28. November 1876 selbst zum Präsidenten. Vom 06. Dezember 1876 bis zum 17. Februar 1877 setzt er Juan N. Méndez (1820-1894†) ein, übernimmt von da an bis zum 30. November 1880 selbst die Regierungsgeschäfte. Am 30. November 1880 tritt er zurück und überlässt das Amt dem von ihm auserwählten Nachfolger Manuel González (1833-1893†). Dessen Präsidentschaft war von Missmanagement und Korruption begleitet, so dass Díaz Rückkehr allgemein begrüßt wird. Er gelangt erneut am 01. Dezember 1884 ins Amt und ändert die Verfassung zu seinen Gunsten. 1910 bringt er Gegenkandidaten für die Präsidentschaftswahl ins Gefängnis.

Revolution

Francisco I. Madero gelingt die Flucht in die USA, von wo aus er zu einer Revolte gegen Díaz und dessen Wiederwahl aufruft – der Beginn der mexikanischen Revolution. 1911 zieht sich Díaz zurück. Vom 25. Mai bis zum 06. November 1911 ist der von Díaz bestimmte Nachfolger Francisco León de la Barra (1863-1939†) im Amt.

Francisco I. Madero (1873-1913†) übernimmt das Präsidentenamt am 06. November. Im Februar 1913 erfährt er einen Staatsstreich als Präsident durch den Neffen von Porfírio Díaz, Felix Díaz, gemeinsam mit General Victoriano Huerta und dem US-Botschafter Henry Lane Willson. Entgegen des Versprechens ihn am Leben zu lassen, wird Madero nach der Unterzeichnung seines Rücktritts am 18. Februar erschossen.

Pedro Lascuráin Paredes (1856-1952†) geht in die Geschichte Mexikos mit der kürzesten Amtszeit ein. Er war genau 25 Minuten am 19. Februar 1913 im Amt, nur um die Vereidigung formal durchzuführen und wieder abzutreten. Am 19. Februar erklärt sich Victoriano Huerta Ortega (1845-1916†) zum neuen Präsidenten. Er wird vom Gouverneur Coahuilas, Venustiana Carranza, jedoch nicht anerkannt, der daraufhin das Ejercito Constitucionalista formierte. Am 15. Juli kommt der Außenminister Huertas, Francisco S. Carvajal (1870-1932†), übergangsmäßig bis zum 13. August 1914 ins Amt. In Folge des Planes von Guadalupe, in der Francisco Villa (Pancho Villa) zum Anführer der Division del Norte bestimmt wird, wird am 20. August 1914 Venustiano Carranza (1859-1920†) erster Anführer. Er ernennt am 06. November 1914 Eulalio Gutiérrez (1881-1939†) zum vorläufigen Präsidenten, der bis zum 16. Januar 1915 dieses Amt inne hat. Roque González Garza (1885-1962†), der persönlicher Berater Maderos war, geht nach dessen Erschießung in den Norden und schließt sich den Truppen Pancho Villas an. Er wird als Nachfolger Gutiérrez’ eingesetzt. Beim Einmarsch der Konstitutionalisten unter Carranza geht er bis zu dessen Tod ins Exil. Am 10. Juni wird sein Sektretär, Francisco Lagos Cházaro (1878-1932†), als sein Nachfolger bestimmt. Wegen des Einmarsches der Konstitutionalisten unter Carranza geht Lagos Cházaro nach Toluca und später nach Ixtlahuaca. Dort verliert er große Teile seiner Truppen. Er will sich den Truppen Villas anschließen, der sich jedoch nach der Auflösung der Konvention von Aguascalientes mit seinen Truppen in den Norden zurückzieht. Lagos Cházaro entscheidt sich, nach Zentralamerika ins Exil zu gehen. Nachdem die Schlacht von Celaya durch Villa gegen Obregón gewonnen wird, kann Carranza nach Mexiko-Stadt zurückkehren. Dort setzt er 1916 einen Verfassungskonvent ein und am 01. Mai 1917 tritt er als erster unter der neuen Verfassung von 1917 gewählter Präsident sein Amt an. Er bleibt bis zum 21. Mai 1920 Präsident. Bei einer Revolte, die von Álvaro Obregón angeführt wird, kommt er ums Leben. Sein Nachfolger wird Adolfo de la Huerta (1881-1954†). Er regiert vom 01. Juni bis zum 30. November 1920. Daraufhin wird Álvaro Obregón (1880-1928†) zum Präsidenten gewählt und regiert vom 01. Dezember 1920 bis zum 30. November 1924. Unter seinem Nachfolger Plutarco Elías Calles (1877-1945†), 01. Dezember1924 bis zum 30. November 1928, gibt es eine Verfassungsänderung, die einen Wiederantritt Obregóns ermöglicht. So wird Alvaro Obregón erneut Präsidentschaftskandidat und im Juli 1928 auch zum Präsidenten gewählt. Wenige Tage später wird er jedoch erschossen und Emilio Portes Gil (1891-1977†) bleibt Interimspräsident bis zum 05. Februar 1930. Mit ihm wird die Partei der nationalen Revolution (PNR) begründet. Pascual Ortiz Rubio (1877-1963†) kündigt nach seinem zweiten Regierungsbericht seinen Rücktritt an. Er schlägt vier Nachfolger vor – der Beginn des so genannten dedazo (Fingerzeig). Darunter ist auch Abelardo L. Rodríguez (1889-1967†) der am 04.09.1932 ins Amt kommt und bis zum 30. November 1934 regiert. Ihm folgt Lázaro Cárdenas del Río (1895-1970†) ins Amt, der erstmalig sechs Jahre im Amt bleibt. Unter ihm wird die in der Verfassung vorgesehene Landreform weiter vorangetrieben und es findet eine Verstaatlichung wichtiger Industriezweige, wie der Eisenbahn und der Erdölförderung statt. Manuel Ávila Camacho (1897-1955†) wird 1940 zum Präsidenten gewählt und regiert vom 01. Dezember 1940 bis zum 30. Dezember 1946. In seiner Regierungszeit wird der PNR in Partei der institutionalisieren Revolution (PRI) umbenannt. Ab da wechseln die Präsidenten immer nach sechs Jahren.

Postrevolutionäre Ära

Mit dem Amtsantritt von Miguel Alemán Valdés (1900-1983†) 1946 wird die postrevolutionäre Ära eingeleitet. Er war der erste zivile Präsident Mexikos. Ihm folgen Adolfo Ruíz Cortines (1890-1973†) 1952, Adolfo López Mateos (1910-1969†) 1958 und Gustavo Díaz Ordaz (1911-1979†) 1964 ins Amt, in dessen Amtszeit der Aufstand von Tlaltelolco fällt. Die Regierung schlägt den Aufstand am 02. Oktober 1968, kurz nach den olympischen Spielen in Mexiko, blutig nieder. Luis Echeverría Álvarez (*1922), der 1970 an die Macht kommt, gilt als gemäßigter Präsident. Ihm folgt José López Portillo y Pacheco (1920-2004†) 1976 ins Amt, unter dem die ersten vorsichtigen Öffnungen des Regimes stattfinden. Am Ende seiner Amtszeit sieht sich Mexiko mit dem Ölpreisschock konfrontiert. Erdöleinnahmen können den Niedergang des Systems der importsubstituierenden Industrialisierung zunächst noch auffangen, dank der Entdeckung neuer Erdölfelder Ende der 1970er Jahre.

Miguel de la Madrid Hurtado (*1934) führt ab 1982 in Folge der Krise eine Verschiebung der Binnenmarktorientierung hin zur Exportorientierung durch. In dieser Zeit gewannen Oppositionsparteien auf substaatlicher Ebene mehr und mehr an Einfluss. Carlos Salinas de Gortari (*1948), der 1988 massiv Wahlbetrug betreibt, bereitet den Beitritt Mexikos zur Nordamerikanischen Freihandelszone vor, der noch in seiner Amtszeit zum 01. Januar 1994 vollzogen wird. Mit diesem Tag tritt das Ejército Zapatista de la Liberación Nacional in Chiapas auf den Plan. Der Präsidentschaftskandidat Luis Donaldo Colossio wird beim Wahlkampf im April 1994 in Tijuana getötet. Daraufhin wird sein Wahlkampfmanager von Salinas als Nachfolger bestimmt und gewählt. Ernesto Zedillo Ponce de León (*1951) wird am 01. Dezember 1994 der vorerst letzte Präsident der Partei der institutionalisierten Revolution.

Post-PRI-Ära

Durch verschiedene Reformen öffnet sich das politische System immer stärker oppositionellen Parteien, so dass 2000 erstmals ein Kandidat der Partei der nationalen Aktion zum Präsidenten gewählt wird. Vicente Fox (*1942) wird 2006 erneut von einem PAN-Kandidaten, Felipe Calderón Hinojosa (*1962) abgelöst. Seine Amtszeit wird noch bis zum 30. November 2012 andauern.

Zum herunterladen:
Präsidentenliste Mexikos

Porrúa, 1976, Historia, biografía y geografía de México, Cuarta Edición, Ciudad de México
Werner, Michael S. (Ed.), 1997, Encyclopedia of México – History, Society and Culture, Chicago
http://www.presidentesdemexico.com.mx Diccionario

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