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Politik und Kultur in Lateinamerika

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Zeittafel – Guatemala

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Lesedauer: 5 Minuten

250 bis 900 n. Chr.
Klassische Maya-Periode um das Zentrum Tikal (Petén); Bund halbautonomer Stadtstaaten,

10. bis 15. Jh.
Rebellionen der Bevölkerung; die Städte werden verlassen; Ankunft der Quiché und der Kakchiquel aus Mexiko.

1524
Pedro de Alvarado marschiert mit 120 Reitern, vier Geschützen, 300 Spaniern und ca. 3000 zwangsrekrutierten Indianern in Guatemala ein; Beginn der Kolonialzeit.

1542
Neue Gesetze (Leyes Nuevas) zum Schutz der Indianer, die 1545 wieder zurückgezogen werden.

1543
Guatemala bildet zusammen mit Chiapas, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica das Generalkapitanat Guatemala.

1670
Gründung der Universität San Carlos.

1697
Eroberung der letzten unabhängigen Maya-Stadt (Tayasal, Petén).

1820
Indianer-Aufstand in Totonicapán.

1821
15.9.: Proklamation der Unabhängigkeit Guatemalas, Ende der Kolonialzeit.

1823-1838
Zentralamerikanische Föderation.

1839-1871
Konservative Diktatur unter Rafael Cabrera.

1873-1885
Liberale Reformregierung unter General Justo Rufino Barrios; Säkularisierung der Kirchengüter und Enteignung indianischen Gemeindelandes zugunsten des expandierenden Kaffeeanbaues auch deutscher Pflanzer.

1898-1920
Diktatur unter Manuel Estrada Cabrera.

1901
Erster Vertrag mit der „United Fruit Company“ (UFCO); Expansion der Bananenplantagen.

1921
Erster großer Streik von 5000 Eisenbahnarbeitern.

1931-1944
Diktatur unter General Jorge Ubico.

1944
20.10.:Beginn der demokratischen Revolution (1944 bis 1954); Indianeraufstand in Patzicía.

1945-51
J. J. Arévalo Präsident, demokratische und soziale Reformen.

1951-1954
J. Arbenz Präsident, Beginn der Agrarreform (1952)

1954
17.6.: Söldnertruppen unter Führung von Oberst Castillo Armas dringen von Honduras aus ein; Arbenz dankt am 28.6. ab; Ende der Revolution; Oberst Castillo Armas wird am 8. Juli Präsident; blutige Verfolgung Oppositioneller.

1957
Ermordung von Castillo Armas; neuer Präsident: General Ydigoras Fuentes.

1960
13.11.: Militärverschwörung junger Offiziere scheitert.

1962
Zahlreiche Studenten- und Arbeiterdemonstrationen;
Dezember: Gründung der Guerillagruppe „Rebellische Streitkräfte“ (FAR).

1963
Militärputsch unter Oberst Enrique Peralta Azurdia; zunehmende Guerillaaktivitäten.

1964
Juni: Spaltung der FAR, „Revolutionäre Bewegung – 13. November“ (MR13) entsteht, Kommandant: M. A. Yon Sosa; Bildung der Guerillafront Edgar Ibarra (FGEI), Kommandant: L. A. Turcios Lima.

1966
März: Julio César Méndez Montenegro zum Präsidenten gewählt; unter Anleitung von US-Beratern ermordet die Armee unter Oberst Carlos Arana Osorio 4000 bis 6000 Zivilistinnen und Zivilisten, FAR-Guerilla erleidet vernichtende Niederlage.

1968
Februar: Kommuniqué über Vereinigung von FAR und MR-13;
März: definitiver Bruch mit der PGT,
August: FAR-Kommandant Camilo Sánchez wird vom Militär verhaftet und exekutiert, MR-13 beginnt erneut, unabhängig zu operieren.

1970
März: Oberst Carlos Arana Osorio zum Präsidenten gewählt

1971
April: FAR tötet den westdeutschen Botschafter Graf von Spreti; im westlichen Hochland entsteht die Guerilla-Gruppe „Organisation des Volkes in Waffen“ (ORPA).

1972
EGP-Guerillas dringen im Ixcán-Gebiet in den Norden Guatemalas ein.

1973
März bis August: Welle von Streiks und Demonstrationen.

1974
Juli: General Kjell Laugerud García wird Präsident.

1975
Juni: Wiederaufnahme von bewaffneten Guerillaaktionen.

1976
4.11.: Schweres Erdbeben mit 22 000 Toten und l Million Obdachlosen;
April: Gründung der Gewerkschaftseinheit CNUS.

1977
November: Protestmarsch der Minenarbeiter von Ixtahuacán nach Guatemala.

1978
März: General Romeo Lucas García wird nach Wahlbetrug Präsident;
April: Komitee für Bauerneinheit (CUC) gegründet;
29.5.: Armeemassaker an über 100 Kekchí-Indianern in Panzós;
9.10.: Generalstreik in der Hauptstadt gegen Erhöhung der Buspreise.

1979
Februar: 140 Volksorganisationen gründen „Demokratische Front gegen die Repression“ (FDCR); Bildung einer informellen Koordination („tripartita“) aus EGP, FAR, PGT-ND.

1980
30.1.: Quiché-Indianer, Angehörige des CUC, besetzen die spanische Botschaft, die von der Armee angezündet wird; 39 Personen sterben, Spanien bricht die diplomatischen Beziehungen ab;
Februar: 13.000 Zuckerrohrarbeiter streiken für bessere Löhne; bei den Maikundgebungen werden über 30 Personen erschossen;
Sommer: Starke Zunahme der Guerillaaktivitäten im Hochland;
Oktober: ORPA schließt sich den Koordinierungsbemühungen von EGP, FAR und PGT-ND an.

1981
Januar: Gründung der „Patriotischen Front 31. Januar“ (FP-31.)
Armeeoffensiven im Altiplano; bis 1983 „Politik der verbrannten Erde“, 440 völlig zerstörten indianischen Dörfern und einer Million Flüchtlingen und Vertriebenen.

1982
9.2.: Guerillagruppen EGP, FAR, ORPA und PGT-ND schließen sich zur URNG zusammen.
23.3.: Militärjunta unter General Efrain Ríos Montt; Einführung der paramilitärischen Zivilpatrouillen (PAC) und der wehrdorfähnlichen Modelldörfer

1983
8.8.: General O. Mejía Víctores putscht.

1984
Juni: Gründung der „Gruppe für gegenseitige Hilfe“ (GAM);
Juli: Wahlen für Verfassungsgebende Versammlung.

1985
9.12.: Generalamnestie des Militärs für Zeitraum 1982-1986.

1986
14.1.: Amtsantritt von Präsident Vinicio Cerezo;
15.1.: Verabschiedung der neuen Verfassung.

1987
11.2.: Formelle Übergabe von Fahrzeugen und Funkgeräten durch BRD-Botschafter an guatemaltekische Polizei;
August: Mittelamerikanische Präsidenten unterzeichnen Friedensabkommen Esquipulas II;
7.-10.10.: Erste offizielle Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Guerilla in Madrid bleibt ergebnislos.

1988
Januar: „Einheit für Gewerkschafts- und Volksaktionen“ (UASP) gegründet.
Mai: Fehlgeschlagener Militärputsch gegen Präsident Cerezo.

1989
März: Nationaler Dialog beginnt mit Diskussionsprozess;

1990
26.-30.3.: Vertreter der Befreiungsbewegung URNG und der Nationalen Versöhnungskommission (CNR) treffen sich in Oslo und vereinbaren die Suche nach einer politischen Lösung der Krise;
Dezember: Armeemassaker in Santiago de Atitlán.

1991
Januar: Der rechtskonservative Jorge Serrano Elías (MAS) wird zum Präsidenten gewählt;
24.-26.4.: In Mexiko-Stadt treffen sich Guerilla, Regierung und Armee zu einem direkten Dialog;
22.-25.7.: Nach der dritten Dialogrunde in Querétaro (Mexiko) wird ein Rahmenabkommen über die Demokratisierung Guatemalas unterzeichnet.

1992
Oktober: Abkommen zwischen Regierung und der Flüchtlingsvertretung CCPP über die Rückkehr der guatemaltekischen Flüchtlinge in Mexiko;
10.12.: Friedensnobelpreises an Rigoberta Menchú Tum in Oslo, alternativen Friedensnobelpreis für Helen Mack Chang.

1993
19.1.: Neuer Dialogvorschlag von Präsident Serrano Elías; Beginn einer mehrmonatigen Armeeoffensive (8000 Elitesoldaten) im Quiché und in Alta Verapaz;
23.2.: In Mexiko werden die direkten Gespräche zwischen Aufständischen und Regierung wieder aufgenommen;
25.5.: Präsidentenputsch (Serrenazo); Serrano setzt mit Unterstützung der Armeeführung die Verfassung tw. außer Kraft, löst das Parlament auf, setzt die obersten Gerichte ab und schränkt die Bürgerrechte ein; nach starkem inneren und äußeren Druck lässt ihn das Militär am 1.6. fallen;
4.6.: Das Parlament wählt den Menschenrechtsprokurator Ramiro de León Carpioals Nachfolger;
8.7.: Friedensplan des neuen Präsidenten.

1994
30.1.: Volksbefragung über Verfassungsveränderungen, 84% Enthaltung;
25.-29.3.: URNG, Regierungsvertreter und die UNO unterzeichnen ein „Globalabkommen über Menschenrechte“ sowie ein Kalendarium über den Fortgang der Friedensgespräche.

1995
31.3. Unterzeichnung des Abkommens über Identität und Rechte der indigenen Bevölkerung;
12.11. Erste Runde der Präsidentschaftswahlen sowie Parlaments- und Kommunalwahlen

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