Ein Gespräch mit der Schriftstellerin Melissa Cardoza
Honduras steuert im November 2013 auf eine Wahl zu, die – wenn sie denn überhaupt stattfindet – der neuen, populären linksliberalen Partei LIBRE des 2009 weggeputschten Präsidenten Manuel Zelaya wohl allenfalls ein kleines Stück vom großen Kuchen der Macht bescheren wird. Kritiker aus den basisdemokratischen Strömungen der Resistencia, des zivilen sozialen Widerstandes gegen den Staatsstreich, befürchten, dass sich dadurch an den grundlegenden Problemen des Landes nichts ändern wird. Ein Gespräch mit der honduranischen Schriftstellerin Melissa Cardoza über die Perspektiven der Resistencia, den Feminismus, die Kunst und die Notwendigkeit, lustvoll im Hier und Heute zu leben.
Der feministische Teil der Resistencia, wie wohl auch die Resistencia überhaupt, hatten nach dem Putsch einen großen Aufschwung. Momentan scheint es eher eine Phase des Stillstands zu geben. Wie siehst du die Situation im Hinblick auf die Zukunft?
Es war sehr spannend zu beobachten, was mit der feministischen Bewegung in Honduras geschah. Denn sie tendiert dazu, wie viele andere auch, sich in kleinen Gruppen vorrangig in den Städten zu organisieren, vor allem in Tegucigalpa und in San Pedro Sula, mit engen Verbindungen zum akademischen Betrieb und auch zu den sozialen Bewegungen. Einer der Schwerpunkte der feministischen Bewegung war immer das Engagement gegen die Gewalt gegen Frauen. Da kämpfen wir bereits seit 24 Jahren! Und das ist bei unzähligen Frauen ebenso angekommen, wie bei vielen geschlechtsgemischten Organisationen. Doch der Feminismus erarbeitet grundlegende Neukonzeptionen, die viel weiter gehen als die Beschäftigung mit der Gewalt. Aber sobald du von der Legalisierung der Abtreibung sprichst oder den sexuellen Wahlmöglichkeiten von Frauen, bleibst du allein. Letztendlich sind die sozialen honduranischen Bewegungen sehr, sehr konservativ. Alles, was also mit den Vorschlägen der Freiheit und der Autonomie über den Körper der Frau zu tun hat, ist nicht gerade einfach zu thematisieren. Man kann noch nicht einmal mit den compañeros darüber reden, besonders nicht mit jenen Männern, die sehr viel Angst vor diesen Vorschlägen haben und deshalb aggressiv sind. Im Rahmen der Widerstandsbewegung gab es nun ein Aufeinandertreffen zwischen Feminismus und anderen sozialen Bewegungen, wie es schon lange nicht mehr stattgefunden hatte. Denn wir Feministinnen außen vorsozusagen„re“ Das war auch der großen Gewalt geschuldet und der Zurückweisung vieler tiefgreifender Vorschläge. Aber während dieses Aufeinandertreffens mit den Männern und Frauen anderer sozialer Bewegungen auf der Straße nutzten wir auch von uns aus die Möglichkeit in einen Dialog zu treten. In Tegucigalpa und teilweise in San Pedro Sula haben Feministinnen sich mit dem Widerstand verbündet und viel gemeinsame Mobilisierung erreicht. Ich meine, dass die Widerstandsbewegung inzwischen generell ziemlich nachgelassen hat. Doch wir Feministinnen machen weiter und denken über die Neugründung des Landes nach. Das kann ich sagen, weil ich hier bin und mich als Feministin im COPINH [1] fühle. Viele andere (die sich ursprünglich in der breiten, zivilgesellschaftlichen Widerstandsbewegung gegen den Putsch engagiert hatten, d. Red.) sind aber inzwischen auch in den Wahlprozess involviert. Und eben dieser Wahlprozess hat den zivilen Widerstand des honduranischen Volkes geschwächt und verringert.
Könnte es passieren, dass eure Organisation in der Vorwahlzeit 2013 zerschlagen wird?
Nein! Der Feminismus und die Bewegung der Frauen hatten für viele Jahre eine große Wirkung im Land und ich glaube kaum, dass das so leicht zu zerschlagen ist. Was allerdings möglich ist dass sich die Bewegung wieder zersplittert. Das ist eine Gefahr, die allen sozialen Bewegungen droht. Zwischen denen, die auf die Wahlen setzen und denen, die das nicht tun, könnten erhebliche Konflikte entstehen. Und große Distanzierung. Das wäre sehr bedauerlich, denn wir hatten bislang so viel Kraft vereint und es geschafft, dass unser Diskurs sich ausbreitet, statt immer nur in den gleichen Räumen die gleichen Frauen zu erreichen. Das war ein wichtiger Gewinn.
Du bist Mitglied der Organisation COPINH die ihren Hauptsitz hier in der Kleinstadt La Esperanza-Intibucá hat. In COPINH sind mehrere hundert indigene Gemeinden der Lenca organisiert und COPINH gilt als ein wichtiger Motor des zivilen Widerstandes in Honduras. Wir sind jetzt seit einigen Wochen hier und staunen: Noch nie haben wir bei einer indigenen Basisorganisation auf dem Land einen dezidiert anti-patriachalischen Diskurs gehört wie das bei COPINH der Fall ist. Wie erlebst du das?
Also mir erscheint dieser anti-patriarchalische Diskurs des COPINH auch als etwas sehr Außergewöhnliches! Als Feministin, die von einem ziemlich radikalen Feminismus herkommt, stoße ich auf eine Organisation, die ebenfalls diesen Diskurs pflegt, aber auch eine Praxis, die die Sichtweise von Frauen in den Vordergrund stellt und die Mitbestimmung der Frauen glaubwürdig praktiziert. Innerhalb des COPINH haben Frauen eine Stimme und Entscheidungsmacht. Sie bilden sich weiter und sind schon seit langem Teil der Führung. Das beeindruckt mich und deshalb bin ich auch Teil von COPINH. Ich stamme zwar nicht aus einer comunidad und übernehme sehr wenige organisatorische Aufgaben in den Gemeinden, aber ich teile das politische Projekt des COPINH, seinen anti-patriarchalischen, anti-kapitalistischen, anti-imperialistischen und natürlich anti-rassistischen Blick. Ich denke, uns stehen enorme Aufgaben bevor! Diese Diskurse machen uns zu Vorreiterinnen innerhalb der Widerstandsbewegung. Auch uns Feministinnen!
Gibt es aber nicht dennoch einen großen Zwiespalt zwischen dem Diskurs und der Praxis?
Leider gibt es hier in Honduras eine sehr machistische Kultur! t das Eine dann etwas ganz anderes. Im COPINH gibt es diese mangelnde Übereinstimmung auch hin und wieder, aber grundsätzlich wird ein solches Verhalten kaum toleriert. Wenn jemand eine sehr machistische, aggressive Einstellung an den Tag legt, wird das sofort unterbunden.
Bei den Lenca ist es eine lange Tradition, dass die Frauen an den Kämpfen und an den Entscheidungen teilhaben. Das Thema, das hingegen weniger berührt wurde, auch in den comunidades, ist das der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Frauen haben in vielerlei Hinsicht die Verantwortung für den privaten Bereich. Und wie wir wissen, benachteiligt uns das erheblich. Doch auch das wird gerade heftig in Frage gestellt. So wurde zum Beispiel vorgeschlagen, dass bei den großen Veranstaltungen und Versammlungen des COPINH die Männer kochen. Darauf gab es unterschiedliche Reaktionen und auch viel Widerstand von den Männern. Einige regten sich auf, andere gingen und wieder andere machten sich darüber lustig. Doch gab es auch solche, die diese Aufgabe als Herausforderung annahmen, um das eigene Handeln zu entpatriarchialisieren. Aber auch vielen Frauen gefällt diese Idee nicht und sie meinen, dass die Männer nicht wüssten, wie man kocht, dass sie das nicht gut machen würden. Dass sie nicht sauber seien! Daran erkennen wir, dass die patriarchale Kultur Männer und Frauen gleichermaßen betrifft. COPINH schafft mit solchen Aktionen eine Art Schule zum Entpatriarchalisieren des Alltags und der Beziehungen.
Gab es so etwas wie ein Schlüsselerlebnis, das dich dazu gebracht hat, dich dem Feminismus zuzuwenden?
Das liegt schon lange zurück. Ich bin jetzt 45 und bin Feministin seit ein bisschen mehr als 20 Jahren. Ich war in vielen unterschiedlichen Bewegungen und in der feministischen fand ich eine Denkweise, die mir entsprach. Und die mir noch immer gefällt. Sie ist auch für mich persönlich befreiend – eine integrale Sichtweise, die alles berücksichtigt. Denn obwohl man gemeinhin leider annimmt, dass es sich beim Feminismus nur um „Frauenthemen“, wie Gewalt gegen Frauen oder Verhütung handelt, bedenkt der Feminismus alles. Er ist eine Sichtweise auf die Welt, damit diese sich ändern kann.
Du hast ja eine bedeutsame Lebensentscheidung getroffen, Künstlerin und Feministin zu sein. Dahinter muss doch eine sehr starke persönliche Motivation, eine konkrete Erfahrung stecken?
Im Feminismus fand ich eine Denkweise, in der ich mich anerkannt und akzeptiert fühlte. Denn in allen anderen Bewegungen hatte ich das Gefühl, dass sie sehr fragmentarisch seien. Außerdem handelte es sich dabei um Bewegungen, die ich als sehr autoritär empfinde, das mag ich nicht. Das hat sicherlich damit zu tun, dass ich aus einer ziemlich anti-autoritären Familie stamme. Meine Mutter starb als ich sehr jung war, gerade zwölf Jahre alt. Sie war lange Zeit krank und dann starb sie. Natürlich hinterließ das in mir eine Spur furchtbaren Schmerzes, aber eben auch ein klares Verständnis für den Tod. Außerdem hatte ich immer das Gefühl – damit meine ich eine ganz körperliche Sicherheit – dass das Leben sehr kurz ist. Und dass daher jeder tun sollte, was er machen möchte! Und dass er für das, was er will, kämpfen sollte. Deshalb ertrage ich es einfach nicht, wenn mir jemand etwas aufzwingt.
Ich wuchs also in einer Familie auf, in der mein Vater, ein Journalist, auch sehr freigeistig war Und wenn jemand, zudem ein Mann, ein Mädchen oder eine Frau lehrt, ungehorsam gegenüber den Männern zu sein, dann gibt es kein Zurück mehr! Ich entdeckte also, dass es im Feminismus diese Kultur gibt, diese Suche nach dem Ungehorsam gegenüber dem Autoritarismus. Und ich dachte, dass sei eine Bewegung, die zu mir passen würde. Aber klar, das wuchs aus dieser Erfahrung heraus. Dann hatte ich viele Konflikte mit meinem Vater, denn als Mann gefiel ihm mein Ungehorsam nur bis zu einem gewissen Punkt. Als ich also damit begann all diese Institutionen in Frage zu stellen – Ehe, Mutterschaft, obligatorische Heterosexualität – sagte mein Vater: „Übertreib nicht!“ Ich traf meine eigenen Entscheidungen und wir hatten die Konflikte, die wir hatten. Heutzutage pflegen wir eine gute Freundschaft. Aber ich denke, dass diese Kindheit mit der Verbindung zu ihm und mit der Abwesenheit meiner Mutter mir eine andere Perspektive auf das Leben und die Kürze des Lebens mitgegeben haben – besonders in diesem Land, in dem sie dich jeden Moment töten können. Daher müssen diese Kämpfe sehr intensiv ausfallen und zugleich freud- und lustvoll. Es müssen Kämpfe sein, in denen du nicht nur an die Zukunft und die Utopie glaubst, sondern in denen du auch das Jetzt lebst.
Und eben das gefällt mir auch am COPINH. Obwohl es viele Probleme und Konflikte in der Organisation gibt, genießt man, was man tut. Du bist dort, weil du das so möchtest und du machst weiter, weil du das möchtest – und das teilt man. Das führt dazu, dass der Kampf eben Teil des Lebens wird, und nicht abseits geführt wird. Es ist nicht so, dass ich heute kämpfe und morgen nicht. Das ist ein Kampf, der jeden Tag stattfindet. Und es gibt dieses Glück, dass man dabei auf kraftvolle Frauen und Männer stößt, die viel Überzeugung in sich tragen und mit denen du dich gut fühlst. Ich glaube daran, dass wir Menschen, Frauen wie Männer, auch für uns selbst kämpfen müssen und uns dabei wohl fühlen sollten. Daher war diese Widerstandsbewegung so wichtig, denn die Leute waren glücklich bei ihren Kämpfen – obwohl sie der Unterdrückung, dem Tränengas, den Schüssen und den Toten ins Auge sahen.
Doch jeden Tag, an dem du zu den Demonstrationen gingst, sahst du glückliche Menschen. Denn die Empörung bringt dich um, wenn du nicht weißt, wie du sie ausdrücken kannst. Du kannst daran innerlich explodieren. Aber wenn du einen Ort hast, an dem du deine Wut lassen kannst und das Gefühl bekommst, dass du etwas schaffen kannst, bist du sehr glücklich.
Welche Bedeutung hat die Kunst heute für dein Leben und für die Resistencia?
Also ich sehe das so, dass die künstlerische Dimension für mich ein Werkzeug darstellt. Mein Vater liest sehr viel und es gab zuhause immer sehr viele Bücher. Ich wuchs also mit den Büchern auf. Die wahre Welt ist für mich die Literatur, die andere ist Fiktion. Wir Menschen können ohne diese Kreativität nicht leben. Die Kunst hat in meinem Leben eine vollkommen alltägliche Präsenz. Ich denke, das ist bei vielen so. Schaut nur die comunidades an – die Schönheit, die es da gibt, die Blumen, die Farben, die Gestaltung der Flächen! Ich bin davon überzeugt, dass die Kunst, verstanden als Aufruf zum Ästhetischen und Schönen, lebenswichtig ist. Absolut lebenswichtig! Wir Menschen leben ja nicht nur vom Essen und Schlafen, sondern auch von der Kunst – weil uns Schönheit etwas bedeutet weil wir verändern möchten, was uns nicht gefällt, wie die Ungerechtigkeit und die Aggression. Und dann gibt es da aber auch diese Ästhetik der Brutalität, die wir eben nicht möchten. Ihr seht, die schöpferische Kreativität hat sehr viel mit meinem eigenen Leben zu tun. In der letzten Zeit hatte die künstlerische Arbeit einen hohen Stellenwert im Widerstand. Es gab viele Möglichkeiten für alle Künstlerinnen und Künstler – auch die, die sich nicht so nennen – sich auszudrücken; und es gab wirklich wundervolle Sachen: Grafik, Poesie, Lieder, Körper, die sich auf eine besondere Weise zeigten. Und eine besondere Art, Räume zu nutzen. Und es gab auch viel Kunst, um uns gegenseitig näher zu kommen.
Du sprichst von vielem schon in der Vergangenheit. Wie ist deine längerfristige Vision in Bezug auf die Möglichkeiten der Kunst?
Ich spreche von einem ganz besonderen Moment, der stets in unserer Erinnerung bleiben wird. Nicht als Vergangenheit, sondern als Reserve dafür, wer wir sind. Nicht: Das waren wir! Sondern: Das sind wir! Nachdem das Abkommen von Cartagena [2] ausgehandelt wurde, Zelaya und all diese Vorschläge für eine neue Partei kamen, haben sich alle unabhängigeren, freieren Bewegungen doch etwas demotivieren lassen. Einige Künstlerinnen und Künstler zogen sich auch aus dem Widerstand zurück. Wenn man die Bewegung betrachtet, hat das schon sehr nachgelassen, obwohl wir natürlich noch immer da sind. Ich schreibe noch immer, andere machen Radio und wieder andere fotografieren. Was uns Künstlerinnen und Künstlern also bleibt, ist dieser gemeinsame Kampf. Für den künstlerischen Ausdruck benötigen wir aber auch Freiräume, aber weder die prekäre ökonomische, noch die Sicherheitssituation, geben uns dafür viel Möglichkeit: Man lebt doch sehr eingeschränkt. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die Neugründung dieses Landes ein schöpferischer, kreativer Akt ist. Man muss nur wissen, wie man es anstellt. Wir müssen dran bleiben an den mobilisierten Menschen und sie weiter begleiten.
Jetzt kommt die letzte Frage.
Sehr gut, denn ich röste hier in der Sonne!
Wir hören hier immer mal wieder von der “matria” Honduras, also dem „Mutterland“ statt der „patria“, dem Vaterland. Ist die Idee einer Rückkehr zum Matriarchat ein ernsthafter Vorschlag für die indigenen comunidades oder gar den Neugründungsprozess des ganzen Landes?
Also ich stehe nicht hinter der Theorie des Matriarchats. Zumindest glaube ich nicht, dass es in Honduras je als solches existiert hat. Ich denke, dass die comunidades und die indigenen Völker eine große Wertschätzung gegenüber einigen Aspekten der Mutterschaft und der Weiblichkeit pflegen. Manchmal versklavt das uns Frauen allerdings befreit uns also nicht. Möglicherweise ist es für die comunidad nützlich, nicht aber für die Frauen. Es bedeutet mehr Arbeit und mehr Verantwortung. Es gibt eine gewisse Verehrung der weiblichen Tätigkeiten, die mit Umsicht und Pflege zu tun haben, aber es gibt keinen Respekt vor der Autonomie der Frau. Diese Diskussion müsste geführt werden, nicht nur bei den Lenca, sondern bei allen indigenen Völkern des Abya Ayala.[3]
Die Vorstellung der matria hingegen ist die wiedergewonnene Idee eines Landes. Hierbei erinnere ich mich an Amando Castro – eine verstorbene compañera, die sehr viel über die matria gesprochen hat. In dem Sinn, dass dieses Land und die Frauen dieses Landes sich beim Namen nennen. Es geht dabei noch nicht so sehr darum, neu zu erfinden. Es gibt ja Erfahrungen in diesem Land, die eine Alternative darstellen, aber sind sie marginal. Zunächst einmal geht es darum, dass wir uns als Frauen beim Namen nennen, mitsamt unseren historischen Wegen und Irrwegen, den Weisheiten unserer Ahnen, unseren Befreiungsvorschlägen – nicht nur für die Frauen, sondern für alle. Wir müssen uns stets vergegenwärtigen, dass der Name „Honduras“ weiblich ist. Damit wollen wir, die honduranischen Frauen, unseren Mut und unsere Kraft wieder finden. Ich nehme das tagtäglich wahr: Dieses Land hält sich dank seiner Frauen am Leben! Dank der Arbeit der Frauen, ihrer Gedanken und leider auch aufgrund ihrer Leben. Denn es gibt sehr viele Morde an Frauen. In der Idee, dass wir uns den weiblichen Namen unseres Landes wieder aneignen können, steckt die Aufforderung zur historischen Neugründung!
Vielen Dank für das Gespräch!
Übersetzung: Susanne Ritschel
Bearbeitung: Andrea Lammers, Nina Kreuzinger
In den kommenden Wochen veröffentlicht Quetzal zwei Erzählungen aus dem neuesten Buch von Melissa Cardoza: 13 Colores de la Resistencia Hondureña / 13 Farben aus dem honduranischen Widerstand (Honduras 2012) in deutscher Übersetzung.
————————————————–
[1] Der Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) wurde 1993 gegründet und ist eine der aktivsten indigenen Basisorganisationen des Landes, d.Red.
[2] Das Abkommen von Cartagena wurde im Mai 2011 zwischen dem De-facto-Regime des derzeitigen Präsidenten Porfirio Lobo Sosa und dem durch einen zivil-militärischen Staatsstreich 2009 abgesetzten Ex-Präsidenten Manuel Zelaya Rosales geschlossen. Vermittler waren Kolumbien und Venezuela. Punkt 6 des Abkommens zielte bereits auf die der breiten Widerstandsbewegung gegen den Putsch durch eine Partei und einen Wahlprozess, d. Red.
[3] Abya Ayala ist ein Kunstwort, das den gesamten amerikanischen Kontinent aus antiimperialistischer antihegemonialer indigener Perspektive bezeichnet, d. Red.
————————————————–
Bildquelle: [1] Quetzal-Redaktion, Nina Kreuzinger, [2] & [3] COPINH.