Honduras: Zelaya verhandelt nicht mehr über die Rückkehr ins Präsidentenamt
|Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Honduras will der am 28. Juni 2009 abgesetzte Staatschef Manuel Zelaya nicht mehr über seine Rückkehr ins Amt verhandeln. Damit will er vermeiden, dass die Machthaber durch eine mögliche Rückkehr die Wahlen als legitim erklären und somit den Putsch „vertuschen“. Bisher war seine Rückkehr eine von Zelaya gestellte Bedingung, um durch die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit die politische Stabilität im Land wiederherzustellen. Der Verzicht auf weitere Verhandlungen bedeutet jedoch nicht automatisch den Verzicht auf das Präsidentenamt. In einem Brief an den amerikanischen Staatspräsidenten Barack Obama, erklärte Zelaya, dass die Wahlen illegal und antidemokratisch seien. Gleichzeitig kritisierte er die USA, dass diese ihn nicht mehr wie zuvor unterstützen. Nicht nur, dass die Aussagen und Handlungen der verschiedenen Stellen im Staatsapparat der USA sehr inkohärent sind, auch ein direktes Dementi, dass die Wahlen im Falle, dass Zelaya nicht in sein Amt zurückgelassen wird, anerkannt werden, gab es nicht. Inzwischen laufen die Vorbereitungen zu den Wahlen. De-facto Präsident Micheletti rekrutierte weitere 5.000 Reservisten zu den bereits 12.000 aktiven Soldaten, damit die Ordnung am Wahltag sichergestellt werden kann. (Bildquelle: Agencia Brasil, José Cruz)