Venezuela: 10 Jahre nach dem Tod von Präsident Hugo Chávez
|Vor zehn Jahren, am 5. März, wurde der Tod des damaligen Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela, Hugo Chávez Frías (1954-2013), bekannt gegeben. Chávez, der 1999 zum Präsidenten gewählt und drei weitere Male wiedergewählt wurde, sollte zu einer umstrittenen Ikone werden. Seine Präsidentschaft war geprägt einerseits von einer Reihe von Maßnahmen wie der Verabschiedung einer neuen Verfassung 1999 (die u. a. den Zusatz „Bolivarisch“ zum Namen des Landes vorsah) und der Umsetzung sozialer Reformen im Rahmen der sogenannten „Bolivarischen Revolution“. Die Rekord-Einnahmen aus dem Erdölsektor in den 2000er Jahren führten zu einem Rückgang der Armutsraten und ermöglichten die Verstaatlichung strategischer Unternehmen. Andererseits wurden diese Erfolge wegen klientelistischer Politik und angeblicher Korruptionsfälle von der Opposition in Frage gestellt. Nach dem Tod von Chávez während seiner vierten Amtszeit, die aus gesundheitlicher Gründen von Anfang an von seinem Vizepräsidenten, dem jetzigen Präsidenten Nicolás Maduro, übernommen worden war, verlor das Land allmählich das internationale Gewicht, das es während des Chavismo erlangt hatte, da die Erdöleinnahmen zurückgingen und die Abwanderung stark zunahm, was wiederum die politischen Kosten für die Regierung erhöhte. Seit 2017 ist Venezuela zahlungsunfähig, die Schulden wachsen weiter und eine Reihe internationaler Sanktionen schränkt die Möglichkeiten ein, sich im Ausland zu finanzieren. Paradoxerweise hat das Land, das während des langen Ölbooms zahlreiche Migranten aufgenommen hat, begonnen, Millionen von Menschen zu zählen, die ihr Land verlassen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind etwa 7,2 Millionen Menschen aufgrund der weit verbreiteten Krise außerhalb Venezuelas auf der Flucht. Weitere 9,3 Millionen Menschen, die noch im Land leben, seien in Bezug auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln unsicher. Hinzu kommen schwere Vorwürfe gegen Maduros Regierung wegen der vermeintlichen politischen Verfolgung von Oppositionsgruppen. Der Todestag von Hugo Chávez wurde von der venezolanischen Regierungspartei am vergangenen Sonntag im Rahmen einer großen Gedenkfeier auf dem Cuartel de la Montaña in der Hauptstadt begangen, wo der ehemalige Präsident beigesetzt ist. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, soleb)