Venezuela: Chávez zahlt Entschädigung für Zementfirma
|Zwei Jahre nach der Verstaatlichung der Zementindustrie in Venezuela kam es jetzt zu einer Einigung zwischen dem Schweizer Konzern Holcim und dem venezolanischen Staat. Venezuela wird nach Angaben der Firma eine Entschädigung in Höhe von 650 Millionen US-Dollar für die Enteignung der Firmentochter zahlen. Eine erste Tranche in Höhe von 260 Millionen US-Dollar sei bereits angewiesen. Die restlichen 390 Millionen US-Dollar werden in Teilzahlungen beglichen. Dieser Schritt ist dahingehend interessant, dass der oftmals polemisierende Präsident Hugo Chávez in letzter Instanz radikale Reformen ablehnt. Er erkennt Privateigentum an – und ist im Falle der Verstaatlichung bereit, dieses zu entschädigen. Zu groß wären wahrscheinlich die internationalen Verwerfungen (v.a. die Gefahr eines Wirtschaftsembargos). Holcim erklärte nach der Einigung auch prompt, das derzeit hängige Schiedsverfahren am Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitions-Streitigkeiten (ICSID) vorläufig auszusetzen. Die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien wie der Zementherstellung stellt für Chávez ein zentrales Element in seiner Bolivarischen Revolution dar. Dadurch soll die Versorgung der heimischen Märkte mit den nötigen Inputs gewährleistet werden. 2008, im Jahr der Verstaatlichung der Zementindustrie, wuchs beispielsweise die Zementbranche um 5,5 Prozent. Die durch die Verstaatlichung entstehenden Kosten sind jedoch enorm, wie sich im vorliegenden Fall der Holcim-Tochter erneut zeigt (Bildquelle: Presidencia de la República del Ecuador).
Zement ? Eine einzige, 100 Jahre alte Privatfirma, ist die No. 3 in der weltweiten Zementindustrie – mit 24,000 Angestellten, in 68 Zementfabriken und 400 Vertriebsanlagen in 30 Laendern – darunter in USA, Spanien, Aegypten, Indonesien: Die mexikanische Firma CEMEX. Eine Anzahl von lateinamerikanischen Firmen sind heute an der Weltwirtschaft beteiligt. EMBRAER in Braslien ist der fuehrende Hersteller von Mittelstreckenflugzeugen, welche in vielen Laendern im Verkehr sind, darunter USA, Schweiz, China (dort hergestellt). Die amerikanische Kette „Burger King“ ist gerade von einigen brasilianischen Millardaeren fuer $ 4 Millarden gekauft worden (darunter Lemann der Gruender des „Leman Institute of Brasilian Studies“ an der University of Illinois). Jetzt haben brasilianische Firmen noch mehr pleite Firmen in Europa gekauft besonders in Spanien und Irland. (Die brasilianischen Konzerne ULTRAPAR, SUZANO PAPEL E CELULOSA, MARFRIG, ARACRUZ, ANDRADE GUTIERREZ, SABO, BRF-BRASIL FOODS, EMBRAER) ODEBRECHT von Brasilien ist weltweit an grossen Infrakstrukturprojekten beteiligt.