Peru: Klassische lateinamerikanische Literatur auf Quechua übersetzt
|Fünf Kurzgeschichten klassischer lateinamerikanischer Autoren wurden ins Quechua übersetzt. Es handelt sich dabei um Werke von Gabriel García Márquez, Mario Vargas Llosa, Juan Carlos Onetti, Adolfo Bioy Casares und Clarice Lispector. Alle Übersetzungen umfassen 50 bis 110 Seiten und werden von der Dirección Desconcentrada de Cultura de Cuzco (DDCC) in 5000-facher Auflage verlegt. Damit wird zum ersten Mal lateinamerikanische Literatur in eine indigene Sprache des Kontinents übersetzt. Ziel der Initiatoren ist es, die Sprache aus der prekären Situation zu befreien, in der sie sich befindet. Quechua-sprachige Schriftsteller aus Bolivien und Peru beklagen, dass Quechua zwar eine sehr lebendige Sprache sei, es für die Sprecher jedoch keine Bücher in ihrer Sprache gebe. Luis Nieto Degregori, Berater der DDCC, bemängelt außerdem, dass es den Andenländern an einer Sprachenpolitik mangele, welche auf die Förderung des Quechua abziele. Die Sprache wird von ca. 8 bis 10 Millionen Sprechern gesprochen und ist größtenteils in Ecuador, Peru und Bolivien, sowie in kleineren Teilen in Kolumbien, Argentinien und Chile vertreten. Die Kurzgeschichten sollen ab November in den Buchhandlungen liegen. Verantwortlich für die Übersetzungen sind die peruanischen Sprachwissenschaftler Sócrates Zuzunaga und Geogrina Maldonado. (Bildquelle: PhJ_)