Paraguay: Colorados kehren zurück
|Bei den Präsidentschaftswahlen in Paraguay hat sich erwartungsgemäß Horacio Cartes von der Colorado-Partei durchgesetzt. Auf ihn entfielen 45,9 Prozent der Wählerstimmen. Sein schärfster Widersacher, Efraín Alegre, von der Authentischen Radikalen Liberalen Partei erzielte 36,8 Prozent. Die weiteren Kandidaten folgten weit abgeschlagen. Die linkszentristische Koalition Avanza País mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Ferreiro kam gerade auf 5,5 Prozent. Sowohl der Frente Guasú wie auch die Partei Geliebte Heimat spielten überhaupt keine Rolle. Damit scheint die historische Zäsur der Präsidentschaft des Ex-Bischofs Fernando Lugo endgültig beendet, nachdem der legitime Präsident durch einen parlamentarischen Putsch im Juni 2012 per Abwahlverfahren abgesetzt wurde. Es regieren nun wieder die Colorados, die die Macht bereits während der 61 Jahre vor Lugos Präsidentschaft innehatten. Und damit besitzen die Großgrundbesitzer und mächtigen Agrarkonzerne einen Fürsprecher im höchsten Amt des Staates. Eine Agrarreform rückt in unendliche Ferne, während der Einsatz von genmanipuliertem Saatgut und eine Ausweitung der Soja-Monokultur in den nächsten Jahren keinen staatlichen Beschränkungen mehr unterliegen dürfte. Offen ist hingegen, inwiefern einige Errungenschaften Lugos wie eine kostenlose Gesundheitsversorgung und ein kostenloses Schulsystem bestehen bleiben (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ssc).