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Nicaragua: Weihbischof Baez kritisiert die politische Klasse des Landes scharf

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Lesedauer: 2 Minuten

Kathedrale in Managua. Foto: Robert BlackieDer Weihbischof Monsignore José Silvio Baez kritisierte am Sonntag die sandinistische Regierung von Präsident Daniel Ortega scharf. In seiner Predigt in der Kathedrale von Managua warf er der Regierung vor, den Staat zusehends in den „Dienst“ der sandinistischen „Familie“ zu stellen und sukzessive die Rechtsstaatlichkeit des nicaraguanischen Staates auszuhöhlen. Insbesondere die Entscheidung sandinistischer Richter, entgegen des Artikels 147 der Verfassung Daniel Ortega eine zweite Amtszeit als Präsident zu gewähren, geißelte er als illegal. Baez betonte, dass dies nicht seine persönliche Meinung sei, sondern die der gesamten Bischofskonferenz. „Die Demokratie [Nicaraguas] ist ohne Werte und Moral bereits zu einem offenen oder hinterhältigen Totalitarismus verkommen“, so Baez in seiner Predigt weiter. Die Regierung der Sandinisten kümmere sich weniger um die soziale Lage und Bedürfnisse der Armen, als vielmehr um den eigenen Machterhalt und die „Liebe zum Geld.“ Aber auch an der Opposition wurde vom Weihbischof Baez mit Kritik nicht gespart: Er attestierte ihr, genauso wenig ein Interesse an der sozialen Frage des Landes zu haben, sondern auch nur die eigenen persönlichen Interessen im Hinblick auf Präsidentschaftswahlen im November dieses Jahres zu verfolgen. Auch der evangelische Pastor Augusto Cesar Marenco übte ähnliche Kritik an der Regierung Ortegas: Vor allem kritisierte er die Rolle der obersten Wahlbehörde CSE (Consejo Surpremo Electoral) in den letzten Kommunalwahlen als Korruption und forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Wahl im November intensiv zu beobachten. (Bildquelle: Robert Blackie)

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