Nicaragua: Neue Alphabetisierungskampagne gestartet
|Die Regierung Nicaraguas plant für den 19. Juli 2009, am gleichen Tag an dem die 30-jährige Siegerfeier der Sandinisten über den ehemaligen Diktator Somoza stattfinden wird, ihre Analphabetenrate stark zu senken. Dafür startete Staatspräsident Daniel Ortega eine neue Kampagne, um bis Juli rund 772.000 Erwachsene das Lesen und Schreiben zu unterrichten. Die Analphabetenrate, die seit der sandinistischen Regierung (1979) von 52% auf 12,9% zurückgegangen ist, soll bis Juli auf auf lediglich 5% verringert werden. Damit würde Nicaragua gemäß der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) als vollständig alphabetisiert gelten. Um ihr Ziel zu erreichen, ist die Regierung jedoch auf eine breite Freiwilligenzahl angewiesen. Seit Anfang 2007 unterstützten bereits 54.000 Volontäre das Programm. Die neue Regierungskampagne läßt aber ein Wunsch der Bevölkerung offen: die Überwindung des Machismo, welcher die Rolle der Frau nur als die der (erziehenden) Mutter sieht. Die Regierung erhofft sich jedoch, dass mit dem Lesen und Schreiben die Frauen auch mehr Selbstvertrauen gewinnen.