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Mexiko: Frauen wollen ins Präsidentenamt

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Im Juni 2024 stehen in Mexiko Präsidentschaftswahlen an. Der Wahlkampf hat bereits begonnen, auch wenn es noch keine offiziellen Kandidaten gibt. Die Regierungspartei Morena beschloss jetzt den Fahrplan für die Kandidatenkür und auch das Oppositionsbündnis kündigte an, seine Kandidatenauswahl zu beschleunigen. Die Online-Zeitung Infobae listete Anfang des Monats insgesamt 36 mögliche Kandidaten auf, darunter sechs Frauen. Dieser Tage verkündeten zwei mexikanische Politikerinnen ihre Ambitionen für das Präsidentenamt. Senatorin Xóchitl Gálvez vom Partido Acción Nacional (PAN), die übrigens noch nicht auf der Kandidatenliste von Infobae zu finden ist, teilte mit, sie denke darüber nach, von ihrem Senatorenamt zurückzutreten und sich in ihrer Partei um die Kandidatur zu bewerben. Gálvez fiel in den letzten Monaten vor allem durch spektakuläre Aktionen auf: Sie hatte sich als Dinosaurier verkleidet, im Senat angekettet und eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Präsidenten erwirkt, um eine Gegendarstellung gegen eine Aussage von López Obrador einzuklagen. Von ihren publicityträchtigen Aktionen abgesehen, hält sie sich mit konkreten Aussagen über ihre Qualifikationen fürs Präsidentenamt aber weitgehend zurück. Sie sei, wie sie in einem Interview betonte, eine Frau, die in ihrem Leben alles allein geschafft habe und jetzt werde der Beste gebraucht. Außerdem wolle sie nicht mit Dieben, Idioten und Arschlöchern arbeiten. Das könnte aber schwer werden, denn eine mögliche PAN-Kandidatin hätte nur im Oppositionsbündnis Va por México mit dem Partido de la Revolución Democrática (PRD) und dem Partido Revolucionario Institucional (PRI) eine Chance. Claudia Sheinbaum von der Regierungspartei Morena ist über die Zeit des Nachdenkens hinaus. Sie kündigte gestern an, ihr Amt als Regierungschefin der mexikanischen Hauptstadt niederzulegen, um in das Kandidatenrennen der Partei Morena einzutreten. Am kommenden Freitag wird sie offiziell aus ihrem Amt ausscheiden, bereits einen Tag vorher will sie sich auf einer Kundgebung von der Bevölkerung der Hauptstadt verabschieden. Im Gegensatz zu Gálvez verweist Sheinbaum auf die Ergebnisse ihrer Arbeit als Bürgermeisterin der mexikanischen Hauptstadt. Diese sieht sie nicht zuletzt beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, aber auch bei der Schaffung von Stipendien für Studenten. Umfragen zufolge hat sie derzeit nicht nur in ihrer Partei, sondern auch im Land die besten Aussichten auf einen Sieg. Vielleicht hat Claudia Sheinbaum ja Recht, wenn sie postuliert, dass jetzt die Zeit der Frauen sei. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, tz)

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