Kolumbien: Kommunalwahlen mit klarem Sieg für Kandidaten der oppositionellen Parteien
|Am vergangenen Sonntag wurden in Kolumbien über 20.000 regionale Ämter gewählt, darunter 32 Gouverneurs- und 1102 Bürgermeisterämter. In seiner Ansprache anlässlich der Wahlergebnisse hebt Präsident Gustavo Petro den Wahltag als einen Tag, an dem das kolumbianische Volk in Frieden wählen konnte, hervor. Trotz der 29 Störungen, die während des Wahltages in den Departamentos Anitoquia, Meta, Putumayo, Nariño, Cundinamarca und Arauca dokumentiert wurden, sei die Öffnung aller Wahllokale zum ersten Mal seit Jahrzehnten möglich gewesen. Die Wahlergebnisse entsprechen besonders in den Großstädten Kolumbiens den Prognosen der Wahlumfragen. Carlos Fernando Galán, von der Partei Nuevo Liberalismo, ging mit über 49 % der Stimmen als klarer Sieger aus den Bürgermeisterwahlen in Bogotá hervor. Mit rund 1,5 Millionen Stimmen erreichte Galán die höchste Stimmenzahl in der Geschichte der Hauptstadt und sicherte sich somit das zweitwichtigste Wahlamt Kolumbiens. In Medellín gewinnt der rechtskonservative Federico Gutiérrez mit 70 % eindeutig das Bürgermeisteramt für sich und in Barranquilla wird Alejandro Char von der rechtsgerichteten Partei Cambio Radical nach einen ebenso eindeutigen Sieg der neue Bürgermeister. Wichtige Siege für die Regierung waren in diesem Zusammenhang die von Alfonso Escobar, Kandidat von Pacto Histórico und Rafael Martínez von Fuerza Ciudadana, die jeweils die Gouverneursämter von Nariño und Magdalena für sich gewannen. Die wichtigsten Gouverneurs- und Bürgermeisterämter gingen an Kandidaten aus rechten und mitte-rechts Bereichen, die eine eher traditionelle Politik betreiben. Die Ergebnisse der Wahlen führten somit zur Abschwächung der Welle politischer Transformation, die in Kolumbien in den letzten Jahren beobachtet werden konnte. Obwohl die Wahlen keineswegs im Sinne des linken Präsidenten Petro ausfielen, zeigte dieser sich in seiner Videobotschaft zu den Wahlergebnissen kooperativ und will gemeinsam mit den gewählten Amtsinhabern arbeiten, um ein Land zu entwickeln, dass gegen die Korruption, Ungerechtigkeit und den Klimawandel vorgeht. (Bildquelle: flickr_Elias Bizannes)