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Guatemala: Megaprojekte und Morddrohungen

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Lesedauer: 2 Minuten

Guatemala - Volksbefragung (Foto: MiMundo.org)Aktivisten aus indigenen Gemeinden in Guatemala, die Volksbefragungen zu Großprojekten durchführen, und sie unterstützende Organisationen werden in den letzten Wochen zunehmend zur Zielscheibe von Morddrohungen. Was an sich keine Nachricht wert wäre, weil es zur alltäglichen „Normalität“ gehört, rief in dieser Woche angesichts der ungewöhnlichen Häufung und Aggressivität der Bedrohung die Besorgnis auch internationaler Beobachter hervor. Besonders betroffen sind Mitglieder der bekannten Witwen-Organisation CONAVIGUA, die schon seit 1988 besteht. Sie beraten u. a. Gemeinden, in denen große Wasser- und Bergbauprojekte ohne Beteiligung der lokalen Bevölkerung durchgesetzt werden sollen. In Lanquín (Alta Verapaz) hat Ende September eine Volksbefragung zu einem großen Wasserkraftwerk stattgefunden, in Uspantán ist eine derartige Abstimmung über Kraftwerke und Minenprojekte für den heutigen Freitag, 29. Oktober 2010 geplant. Die Gemeinden alarmierten heute morgen die internationale Öffentlichkeit, weil nun Hubschrauber und Flugzeuge im Tiefflug über das betroffene Gebiet, die sogenannte Zona Reina, donnern – für die Gemeinden, in denen die Erinnerung an die genozidalen Militäroffensiven der 1980er Jahre lebendig ist, ein klarer Versuch der Einschüchterung. Neben Magdalena Sarat und Jorge Morales Toj von CONAVIGUA werden derzeit u.a. auch Aktivisten aus der Region Maya Chortí (Chiquimula) bedroht und kriminalisiert: Sie fordern einen Dialog mit der betroffenen Bevölkerung über die Folgen von drei Wasserkraftwerken des zentralamerikanischen Energieverbundsystems und des sogenannten „Technologiekorridors“. Er soll nach dem Plan Mesoamerica ab 2015 die Pazifikküste El Salvadors mit der guatemaltekischen Atlantikküste verbinden. Zugespitzt hat sich auch die Verfolgung und Bedrohung der Xinka-Frauenorganisation AMISMAXAJ in den Bergen von Santa Maria Xalapán (Jalapa). Dort wurde eine neue Bergbaulizenz für eine Tochterfirma des kanadischen transnationalen Unternehmens Goldcorps (siehe noticia vom 23.Juli 2010) vergeben. Internationale BeobachterInnen, die kürzlich direkte Zeugen einer Morddrohung gegen die Xinka-Aktivistin Lorena Cabnal wurden, erhielten anschließend selbst Drohungen. (Bildquelle: MiMundo.org)

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