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Guatemala: Baubeginn für Megaprojekt “Franja Transversal del Norte“

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Guatemala: Baubeginn für Megaprojekt Franja Transversal del Norte. Foto: Lucia Willems Ramírez.Begleitet von Protesten von Umweltschutzgruppen startete Guatemalas Präsident Álvaro Colom am vergangenen Wochenende den Bau einer mehrspurigen Autobahn quer durch Guatemala. Diese ca. 330 Kilometer lange „Querstrasse des Nordens“ (Franja Transversal del Norte) soll die Atlantikküste mit der mexikanischen Grenze verbinden. Gebaut wird  derzeit von Nentón (Huehuetenango) und vom Ixcán (Quiché) aus. Unmittelbar neben der Autobahn wird das Naturschutzgebiet „Laguna Lachúa“ liegen. Das Ökosystem dieses einzigartigen Karstsees im Regenwald wird damit  – so die Befürchtung von Umweltschützern – unwiederbringlich zerstört. Umwelt- und soziale Organisationen hatten vergeblich davor gewarnt, diesen besonders geschützten Nationalpark nicht zu respektieren. Sie fürchten, dass hier ein Präzedenzfall auch für andere Megaprojekte, u. a. am Izabálsee, geschaffen wird. Während die „Franja Transversal“ vor einigen Jahren noch als Teil eines „trockenen Kanals“ durch den Kontinent im Rahmen des „Plan Puebla Panamá“ gerühmt wurde, wird sie der betroffenen Bevölkerung inzwischen als sogenannter „Entwicklungskorridor“ schmackhaft gemacht.  In den 1970er und 80er Jahren hatte die Zone den inoffiziellen Namen „Streifen der Coroneles“; sie war bekannt für illegale Landnahmen durch Militärs und Unternehmer. Die Finanzierung für das heutige 230 Millionen US-Dollar teure Vorhaben kommt von der Zentralamerikanischen Bank für Ökonomische Integration. Gebaut wird die Franja Transversal von dem israelischen Unternehmen Shikun u’Binui SBI Infrastructures Ltd. (früher: Solel Boneh International), das u.a. an einem großen Wasserkraftwerk in Guatemala, Straßenprojekten in Rumänien und verschiedenen afrikanischen Staaten, und am Siedlungsbau in der West Bank und der Materiallieferung für Mauer-Checkpoints beteiligt ist. (Bildquelle: Lucia Willems Ramírez)

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